Früher wurde ein Winzerfest auf „Hoppes“ Saal zwei Tage gefeiert! - Aktionsgruppe "Alte Schule" hatte eingeladen!

Aktionsgruppe "Alte Schule" hatte eingeladen!

Die Aktionsgruppe „Alte Schule“ erinnerte an viele Feste die einst in Radenbeck gefeiert wurden – und heute schon fast vergessen sind!

Radenbeck. Über 30 interessierte Einwohner Radenbecks trafen sich kürzlich im Versammlungsraum des Feuerwehrgerätehauses im Alten Postweg, denn die Aktionsgruppe „Alte Schule“ hatte erneut zu einem Treffen, in dem es um alte Veranstalten im Ort Radenbeck ging, eingeladen. Unter dem Motto „Winzerfest“ waren die Tische mit alten Wein- und Römergläsern in bunten Farben geschmückt, dazu Weinreben und Weintrauben.

Henning Huth, Mitglied der Projektgruppe begrüßte die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und fragte gleich zu Anfang in die Runde „Wer kennt denn wohl noch das frühere Winzerfest auf Hoppes Saal, das an zwei Tagen am Wochenende gefeiert wurde!“ Ganz spontan gingen die Hände vieler Anwesende in die Höhe, die damals persönlich mehrfach dabei waren. Zu Beginn erläuterte Henning Huth wie die Vorbereitungen damals vonstattengingen – denn er war als Aktiver bei den Vorbereitungen eine Woche vor dem eigentlichen Fest dabei. Auf „Hoppes“ (Gasthaus Brauner Hirsch-Wiesensee) großem Saal wurden aus grün gestrichenen Dachlatten sogenannte „Nieschen“ aufgebaut, die links und rechts die Längsseiten des Saales abdeckten. In diese Nieschen wurden Tannenzweige eingeflochten, die für Blickdichtigkeit der angereihten Nischen nebeneinander sorgten. Tacken Martin hatte die Tannenzweige dazu frisch geschnitten aus dem Wald geholt, denn Weinlaub zur Dekoration gab es damals nicht. Das Tanzparkett wurde frisch gebohnert und mit drei „Bohnerbesen“, die wegen der Gussplatte mit den darunterliegenden Besen sehr viel Gewicht auf die Parkettfläche brachten, auf Hochglanz gebracht. Unter der Saaldecke wurden dann noch Papiergirlanden mit grünem Weinlaub und blauen Weintrauben von der Theke bis zur Bühne gespannt. Dazu wurden viele Weingläser auf Hochglanz gebracht, denn es wurde zu diesem Fest „nur“ Wein ausgeschenkt! – Zum Fest selbst waren alle aufgebauten Nieschen von den zahlreichen Gästen voll besetzt und die Bedienung in weißer Schürze und Jacke, brachte die Weinflaschen mit weißem oder rotem Inhalt gern in die einzelnen Nieschen, denn es fiel meistens ein gefülltes Glas an die Bedienung mit ab. Die Musik bestand hauptsächlich aus Heinz Steding und seinem bewährten Team, die neben Stimmungsmusik auch für Tanzmusik sorgten. -

Zu diesem Fest wussten die anwesenden Zeitzeugen dieses Nachmittags etliche Anekdoten beizutragen. So gab es ein Preistanzen, bei dem eine Jury die Tänze, Walzer, langsamer Walzer, Polka und Tango bewerteten. Hier belegten „Karlschulten Christel“ und „Bergbinken Wilhelm“ den ersten Platz – eine Flasche Wein. Zu Anfang wurde an zwei Tagen Winzerfest gefeiert, danach nur noch ein Tag und so ab 1963 gab es kein Winzerfest mehr in Radenbeck. - Bei diesem Treffen im FW-Gerätehaus, wurden viele weitere Erinnerungen an frühere Veranstaltungen im Ort in Erinnerung gerufen, die es schon lange nicht mehr gibt. Alte Fotos machten die Runde, aus alten Poesiealben wurde vorgelesen und der von der Aktionsgruppe „Alte Schule“ kredenzte Wein mit Käsesnacks, köstlichen Dips und Kräckern wurde von den Anwesenden gern angenommen.

Viel zu schnell vergingen die Stunden bei alten Fotos und Klönsnack und man ist gespannt auf die nächste Veranstaltung der Projektgruppe „Alte Schule“. – Leider gab es vom Winzerfest keine Fotos, vielleicht hat jemand aus nah und fern noch Fotos im Album oder Karton!

Text und Fotos: H. – H. Huth, Radenbeck