Das alte Uhrwerk steht heute im Umgangschor der Stephanskirche und war bis 1941 in Betrieb. Auf dem Foto erklärt Volker Schulz gerade dessen Funktionsweise. Und er kann es sogar noch in Gang setzen!
Thorben Prox hinter dem sanierten Uhrwerk der Kirchturmuhr.
Volker Schulz erklärt die Funktionsweise der Astronomischen Uhr.
Unter dem Kirchendach führt eine Art Steg auf einem Rundweg über das Steinmeer.
Volker Schulz steht auf einem Balken des Dachstuhls der Stephanskirche. Die meisten Balken sind etwa 600 Jahre alt, habe also den Grete-Minde-Brand überstanden. Das Kirchendach fing zwar Feuer, konnte aber gelöscht werden.
Mit dem Uhr-Menschen unterwegs in der St. Stephanskirche
Die Stadtführerjugend nutzte die Wintermonate dazu, sich intensiv mit der Geschichte der St. Stephanskirche zu beschäftigen. Ihr Ziel ist es, nun verstärkt auch dort Führungen anzubieten. Die Stadtführerkinder werden die Führung ihren Gästen in Reimform darbieten. Der Vorteil ist dabei, dass sie den Text gemeinsam vortragen und somit sicherer, lauter und dadurch besser zu verstehen sind. Die Jungen Stadtführer haben in den Wintermonaten für ihre Arbeit ein Kirchenführer-Heft erarbeitet, aus dem sie während ihren Führungen alle wichtigen Informationen über die Stephanskirche entnehmen können.
Ihre Gäste erhalten Auskunft über die Anfänge der Kirche und die Bedeutung ihres Namens. Sie erfahren etwas über den romanischen Vorgängerbau bis zur Entstehung der heutigen gotischen Kirche und darüber hinaus. Auch der Grete-Minde-Brand sowie die Veränderungen durch die Reformation trugen zur heutigen Gestalt und Ausstattung der Kirche bei. Zahlreiche Kunstwerke gehören zur umfangreichen Innenausstattung der Kirche, über die sie ebenfalls inzwischen gut Bescheid wissen.
So besichtigten sie bereits mehrfach mit Christoph Lehmann, Kantor im Ruhestand, die wertvolle Scherer-Orgel. Im Jahre 2023 kam ein weiteres einmaliges Kunstwerk zur Ausstattung der St. Stephanskirche hinzu. Es ist die Astronomische Uhr, die der Tangermünder Ingenieur Volker Schulz nach zehnjähriger Entwicklung im Umgangschor anbrachte. Natürlich interessiert sich die Stadtführerjugend auch für die jüngste Geschichte des Uhrwerkes der Kirchturmuhr der St. Stephanskirche, die inzwischen grundhaft saniert werden konnte.
So trafen sich die Kinder und Jugendlichen und ihre ebenso geschichtsinteressierten Eltern an einem Samstagvormittag im März 2025, um sich vom Fachmann Volker Schulz persönlich sowohl die Funktionsweise der Astronomischen Uhr als auch die der Kirchturmuhr erklären zu lassen.
Damit verbunden war der abenteuerliche Aufstieg auf den Kirchturm der St. Stephanskirche bis hinauf in die Welsche Haube zum Uhrwerk direkt unter den Ziffernblättern. Nachdem sie unten in der Kirche vom Fachmann mit jeder Menge Wissen über die Geschichte und Funktionsweise der Kirchturmuhr ausgestattet wurden, stiegen sie anschließend die insgesamt 234 Stufen hinauf zum kürzlich sanierten Uhrwerk. Auf dem Weg dorthin machten sie Station unter dem gewaltigen Kirchendach und konnten sich die Rückseite des Gewölbes – das sogenannte „Steinmeer“ – ansehen. Aber auch kleine Details wie Reste einer mittelalterlichen Rüstung, der Kamin in der Türmer-Stube, die gewaltigen Glocken und die Gewichte des Uhrwerkes faszinierten die Forscher.
Nach einer zweistündigen Tour bedankten sie sich beim Tangermünder Uhren-Menschen Volker Schulz, der ihnen mit dieser Geschichtslektion eine große Freude bereiten konnte. Dieser Vormittag wird ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.
Kinder und Jugendliche, die sich ebenfalls für die Geschichte ihrer Heimatstadt Tangermünde interessieren und sie erforschen möchten, sind bei den Tangermünder Stadtführerkindern (Grundschulalter) und den Jungen Stadtführern (Schüler der weiterführenden Schulen) jederzeit herzlich willkommen. Informationen erhalten sie von der Leiterin der Gruppe Petra Hoffmann. Sie ist unter 0152/55 88 98 05 telefonisch erreichbar.