Mittelalterprojekt der Stadtführerjugend im Kloster Jerichow

Am Ende eines jeden Schuljahres unternehmen die Stadtführerkinder und Jungen Stadtführer einen gemeinsamen Ausflug, der sie am 7. Juni 2024 nach Jerichow ins Kloster-Museum führte. Dort werden verschiedene Projekte angeboten, bei denen die Teilnehmer das Leben in einem Kloster nachempfinden können.

Auf dem Programm der Stadtführerjugend standen der Klostergarten und die Backsteinwerkstatt. Bei schönstem Wetter ging es zunächst in den Klostergarten, der aus drei Abteilungen besteht: dem Kräutergarten, dem Färbergarten und dem Obstgarten. Unter fachkundiger Leitung von Frau Pellroth lernten die Kinder und Jugendlichen die verschiedensten Kräuter kennen und durften sie auch probieren, wovon sie regen Gebrauch machten. Die Mönche des Klosters wussten damals, dass gegen fast alles „ein Kraut gewachsen“ war und kannten dessen heilende Wirkung. Im Färbergarten lernten die Stadtführer verschiedene Pflanzen kennen, mit denen Wolle und Stoffe gefärbt werden können. Sie kennen das alte Handwerk des Spinnens und haben sogar schon gesponnene Wolle gefärbt – allerdings mit Ostereierfarben, was auch prima funktioniert. Aber welche Farben entstehen, wenn man mit echten Pflanzen färbt, war für sie überraschend und geheimnisvoll.

Vom Klostergarten aus waren die Türme der Klosterkirche gut zu erkennen und der rote Backstein, aus dem sie gemauert wurden, leuchtete in der Sonne. Das Jerichower Prämonstratenser-Kloster gehört zu den ältesten Backsteinbauten unseres Gebietes. In der Backstein-Werkstatt wurde dem Stadtführernachwuchs von Herrn Biermann sehr ausführlich und anschaulich die Herstellung von Backsteinen erklärt. Auch in Tangermünde gab es Ziegeleien, die das Baumaterial unserer alten Mauern, Tore und Türme sowie der Kirchen und der Burg lieferten.

Sie stellten jährlich Hunderttausende von Ziegeln – wie die Backsteine auch genannt werden – in bester Qualität her. Nun können die Stadtführerkinder und Jungen Stadtführer bei ihren Führungen auch erklären, wie die alten Ziegel mit den Quetschfalten und sogar Fingerabdrücken in Handarbeit angefertigt wurden.