Die Wanderung „Grenzbegehen" brachte wieder viele interessante Informationen für die Wanderer.
Schon Tradition ist die Wanderung „Grenzbegehen“ von Altbürgermeister Uwe Beecken, die von seinem Nachfolger Heiko Senking fortgeführt wird. Christoph Erdt, Wanderwart vom TuS Ebstorf, übernahm wieder die Wanderführung am Tag vor Silvester. Über die bekannten und gut ausgeschilderten Besinnungs- und Wanderwege in der Tannenworth wanderten Ebstorferinnen, Ebstorfer und Gäste zum Ausstieg vom letzten Jahr, dem Beginn des Verbindungsweges in den Bobenwald.
Entlang der Grenze zur Nachbargemeinde Vinstedt führte Erdt die Gruppe zum „Grenzdreieck“ – hier treffen die Gemeinden Vinstedt, Barum und Ebstorf zusammen. Neu war einigen, dass die schon sichtbare Ziegelei auf Barumer Recht steht, eigentlich Barumer Ziegelei heißen müsste. Im Volksmund ist es nach wie vor die Vinstedter Ziegelei, weil die Zufahrt über Vinstedt führt. Nur wenige Schritte weiter war dann der diesjährige Ausstieg vom Grenzbegehen, direkt an der Ziegelei.
Zufällig kam der Gruppe Christina Lauer mit ihrem Hund entgegen. Sie lud die Wanderer spontan zur Besichtigung der alten Ziegelei ein und stellte ihr Projekt „Erna“ (Erlebnispfad Natur) vor. Eine Streuobstwiese mit Blumenfeld sowie ein Schwalbenturm, der über den Winter von Spatzen vereinnahmt wurde, sind erfolgversprechende Anfänge. Auch über das Schicksal der Ziegelei wusste sie viel zu berichten, sie ist hier aufgewachsen. Der Verfall ist unaufhaltsam. Die alten Brennkammern werden noch vom Landkreis als Winterquartier für Fledermäuse genutzt.
Weiter ging es zum Kramerkreuz, wo Erdt von der Legende des erschlagenen Kaufmanns berichtete. Ludger Lewing erklärte einige Schritte weiter den interessierten Teilnehmern die Bedeutung des Sammelplatzes der Jäger und die waidgerechte Verarbeitung der erlegten Strecke auf den Jagden. Am Könecke-Stein erfuhren sie vom Schicksal des zu Tode gekommenen Waldarbeiters.
Auf Einladung des Bürgermeisters hatte die Pächterin der Wunderbar im Wald@mar, alle kennen sie als die freundliche „Mili“, eine üppige Schlachteplatte für die hungrig gewordenen Wandersleute vorbereitet. Noch lange saß man beisammen, klönte, tauschte Erfahrungen aus und man war sich einig: beim nächsten Grenzbegehen sind wir wieder dabei!
Text: Christoph Erdt