Fröhliche Gesichter sehen anders aus. Auf dem Podium informierten (von links) Bauamtsleiter Oliver Willing, Samtgemeindebürgermeister Martin Feller und Architekt Thorsten Schütze.
Wegen der Grundwasserproblematik wurde Dipl.-Ing. Uwe Hinzmann als Bauleiter hinzugezogen.
Dipl.-Ing. Uwe Hinzmann informierte ausführlich über die Arbeiten zur Grundwasserabsenkung.
Ein Blick von oben auf die Wald@mar-Baustelle.
Kürzlich fand ein Informationsabend im Ebstorfer Ratssaal statt, in dessen Verlauf über die aktuellen Herausforderungen durch das hohe Grundwasser beim Neubau des Außenbeckens des Wald@mar informiert wurde.
Neben Samtgemeindebürgermeister Martin Feller, Bürgermeister Heiko Senking, Bauamtsleiter Oliver Willing und Badleiter Dominik Wolf waren auch Architekt Thorsten Schütze und Dipl.-Ing. Uwe Hinzmann vor Ort, gaben Informationen und beantworteten Fragen aus dem Zuschauerraum.
Nach den einleitenden Worten von Samtgemeindebürgermeister Martin Feller und seinem Hinweis auf den finanziellen Aspekt der Sanierung (5,5 Millionen Euro sind inzwischen im Haushalt eingestellt, Zuschüsse von 2 Millionen Euro fließen), kam Oliver Willing, Bauamtsleiter der Samtgemeinde, zu Wort.
Von Beginn an habe es Probleme mit dem Grundwasser gegeben, führte er aus. Er lobte das ausführende Bauunternehmen, das flexibel und geduldig gearbeitet habe. Im Dezember habe es doppelt so viel Niederschlag wie in anderen Jahren gegeben. Daher mussten Grundwasserlanzen im Springerbecken eingebracht werden, um den Grundwasserspiegel dort zu senken. Durch den Wintereinbruch konnte zwei Wochen nicht gearbeitet werden.
Seit 21. Januar lief die Grundwasserabsenkung durch die Lanzen. „Wir haben uns entschieden rechtzeitig zu informieren. Es ist schon absehbar, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht aufgehen wird. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist der Eröffnungstermin zur Freibadesaison nicht mehr haltbar.“
Architekt Thorsten Schütze ergänzte: „Schon am 11. Oktober stand das Grundwasser am Beckenbereich. Ab dem 6. Dezember musste ein Baustopp ausgesprochen werden und es wurde Dipl.-Ing. Uwe Hinzmann aus Betzendorf, ein Wasser- und Bodenspezialist, hinzugezogen.“
Eine große Rohrleitung wurde in der Böschung gefunden, es gab weiteren Wasserzulauf.
Am 7. Februar wurden diverse Grundwasserlanzen eingebracht, über deren Einbau und Standort Hinzmann anhand von Zeichnungen ausführlich informierte. „Der Schliepbach, der unter dem Wald@mar in einem Rohr weitergeführt wird, hatte nur noch 10 cm Platz im Rohr“, skizzierte er die Dramatik des Wasserstandes. Es sei aber gelungen auf dem Gelände einen Schacht zu finden, durch den das Waser abgeleitet werden konnte.
Die Böden seien zu 100 % gesättigt. Auch er lobte das ausführende Bauunternehmen, das immer geduldig weiter gearbeitet habe, soweit es möglich war. „Und kaum hatte man das Grundwasser im Griff, gab es einen Starkregen und das Grundwasser stieg wieder in der Baugrube.“
Künftig kommt es darauf an, die Grundwasserentnahme wieder auf das Nötigste zu reduzieren, aber es ist abhängig vom Pegel. „Es ist ein spannendes Projekt, das muss ich schon sagen“, resümierte Uwe Hinzmann.
Aus dem Zuschauerraum kam eine Anmerkung einer Ebstorfer Einwohnerin, man hätte doch wissen müssen, dass es eine feuchte Ecke sei mit dem Bad. Uwe Hinzmann legte dar, dass durch die Niederschlagsmassen Grundwasserströme entstanden seien in den darunter liegenden Sandschichten. „An der Böschung kam das Waser mitten aus der Wand, das muss man sich mal vorstellen, und auf dem Damm fahren die Baumaschinen…“ Es habe einen Rückstau des Schliepbachs in die Baugrube gegeben. „Unter diesen schwierigsten Bedingungen war das Möglichste gemacht worden.“
Aus dem Zuschauerraum kam die Frage nach dem Zeitplan für die weiteren Bauarbeiten.
„Der Rohbau steht seit der letzten Woche, wir bereiten das Becken vor, dann kommt der Edelstahleinbau im Becken, dann kommt die weitere Technik“, wurde informiert. „Man muss darauf schauen, dass das Edelstahlbecken nicht hochtreibt, wenn das Grundwasser wieder extrem hoch steht.“
Samtgemeindebürgermeister Martin Feller warb um Geduld. „Schauen Sie uns nach, dass wir keine zeitliche Prognosen geben werden. Ich kann nur sagen, das Freibad wird diese Jahr nicht mehr eröffnet.“ Wenn sich Näheres abzeichnet, werde wieder informiert werden. Er stellte einen Tag oder offenen Tür in Aussicht, um die Baustelle anzusehen.
Text: Gunda Ströbele