Axel Flügge ist neuer Schützenkönig in Melzingen

Melzingen wird für ein Jahr aus der Ferne regiert, Axel Flügge wurde am vergangenen Wochenende nach 2005 zum zweiten Mal zum Melzinger Schützenkönig proklamiert, nachdem er auch schon 1985 die Kinderkönigs- und 1989 die Juniorenkönigswürde errungen hat. Als Königin zur Seite steht ihm seine Lebensgefährtin Nicole Nikolai. Das Königspaar hat seinen Lebensmittelpunkt in Wahrenholz (Kreis Giffhorn), als Königsquartier steht ihnen wieder Flügges Elternhaus am Wittenwater Weg in Melzingen zur Verfügung.

Begonnen hatte das diesjährige Schützenfest am Sonnabendmorgen mit einem Königsfrühstück zu Ehren es scheidenden Königspaares Henning und Inna Schulz. Zeitgleich fand auf den Schießständen das Ausschießen aller Würdenträger statt. Im Anschluss wurden im Rahmen eines kleinen Festumzuges unter musikalischer Begleitung des Melzinger Spielmannszugs und der Spielgemeinschaft mit den Oldenstädtern Spielleuten durch den festlich geschmückten Ort die erste Vorsitzende Gitta Kuhlmann und anschließend mit Unterstützung durch einen Reisebus das scheidende Königspaar Hennig und Inna Schulz von ihrem Königssitz auf dem Immenhof abgeholt.

Einen weiteren Stopp gab es dann noch in der Bergstraße, hier hatte der ehemalige erste Vorsitzende Jochen Schroeter den Verein anlässlich seines 90sten Geburtstages vom Vortag zu einem Umtrunk eingeladen. Zurück auf dem Festplatz begannen dann für die Jüngsten die Kinderspeile, bei denen es auch wieder zahlreiche Preise zu gewinnen gab.

Pünktlich um 17.00 Uhr ließ Kommandoführer Michael Burmester den Verein antreten zur Proklamation 2024. Als erstes konnte die erste Vorsitzende die Siegerehrung für die Festscheibe vornehmen. Hier hatte Thilo Hahnkemeyer den besten Satz geschossen, er verwies Nico Butenschön und Nicole Nikolai auf die Plätze zwei und drei. Bevor anschließend der Pokal für den besten Altersschützen vergeben werden konnte übergab der letztjährige Pokalgewinner Klaus Dierks der ersten Vorsitzenden Gitta Kuhlmann einen vom ihm neu gestifteten Wanderpokal, da auf dem alten Pokal kein Platz mehr für weitere Gravuren war. Gekürt zum besten Altersschützen 2024 und ersten Gewinner des neuen Wanderpokals wurde mit 29 Ring Klaus Dierks.

Zur Juniorenkönigin konnte Gitta Kuhlmann in diesem Jahr Luisa Schulze proklamieren. Sie verwies Timm Schroeter und ihre Schwester Hannah Schulze auf die Plätze. Beste Dame 2024 wurde Carolin Butenschön, sie wird begleitet von Inna Schulz und Ute Friedrichs. Die Spannung bei den angetretenen Vereinsmitgliedern und auch bei den anwesenden Gästen und Dorfbewohnern stieg weiter an, als dem scheidenden König Hennig Schulz die Königsinsignien abgenommen und zum Dank für ein Erfolgreiches Königsjahr ihm noch einmal ein dreifaches „Gut Ziel“ ausgebracht wurde.

Die Auswertung des Königsschießens – so Gitta Kuhlmann - war in diesem Jahr war spannend, 17 Zehnen hatte es insgesamt beim Königsschießen gegeben. Die drei besten Zehner lagen so dicht bei einander, dass hier eine Teilerauswertung notwendig war. Unter “Hochrufen“ und lautem Applaus der Vereinsmitglieder und Gäste wurden Niko Butenschön und Sascha Gerlach zu Königsbegleitern und Axel Flügge, er hatte mit einem 402er Teiler den besten Schuss abgegeben, zum Schützenkönig 2024 proklamiert.

Nach dem Einbringen des neuen Schützenkönigs folgte am Abend das traditionelle Königsessen im vollbesetzten Schützenhaus, zu dem das Königspaar 2024 auch wieder stattliche Abordnungen des Schützenvereins Bohlsen mit ihrem amtierenden König Stefan Riggert sowie der Schützengilde Ebstorf mit ihrem amtierenden Schützenkönig Malte Dicke an der Spitze begrüßen konnte. Nachdem - wie immer vom Festwirt Bernd Marquardt aus Ebstorf - gezauberten Festmenü wurde bis in die frühen Morgenstunden mit gewohnt stimmungsvoller Unterstützung durch Uwe Hinrichs mit der Tanzmusik auf Emern ein rauschender Königsball gefeiert.

Bereits am frühen Sonntagmorgen um 11.00 Uhr waren die Melzinger Vereinsmitglieder wieder auf den Beinen, um trotz widriger Witterung zum großen Festumzug auf dem Hof Oelze zusammen mit einer großen Abordnung des Bohlser Schützenvereins und den Mitgliedern des Gemeinderates - im dunklen Anzug und Zylinder - anzutreten. Es gab einige Unterbrechungen durch „technische Halts“: So hatten unter anderem der Gemeinderat unter Führung des Bürgermeisters Hans-Joachim Bütow sowie auch das ehemalige - und ab 1. Juli dieses Jahres auch wieder - neue Pächterpaar des Arboretums, Antje und Hermann Pommerien die Festgesellschaft zu einem kleinen Umtrunk eingeladen. Der Weg des Umzuges durch den festlich geschmückten Ort führte in jede Straße und unter jeder Fahne oder Girlande hindurch – witterungsbeding zweimal auch nur mit einer „Kleinstabordnung“.

Mit dem Kinderschützenfest, einer großen Kaffeetafel mit selbstgebackenen Torten, einem Konzert der Spielgemeinschaft Oldenstadt-Melzingen und einem Blasrohrpreisschießen ging es am Nachmittag weiter. Für anstehende Ehrungen verdienter Mitglieder war der Vizepräsident des Kreisschützenverbandes Uelzen, Olf Lübbering, nach Melzingen gekommen. Eine besondere und nicht alltägliche Ehrung wurde Hans Dieter Bissen zu teil: Er wurde ausgezeichnet für eine insgesamt siebzigjährige Mitgliedschaft im Schützenverein Melzingen und damit im Deutschen Schützenbund.

Für 15-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden Malte Kuhlmann, Arne Moritz, Hannah Schulze, Luisa Schulze sowie Anne Hagenah–Schulz. Ein letztes Mal ließ Kommandoführer Michael Burmester den Verein gegen 17.30Uhr antreten zur Siegerehrung und zur Proklamation des Kinderkönigspaares. Bei den jugendlichen Blasrohrschützen belegten Jan-Leon Sellin mit 29 Ring den ersten Platz, gefolgt von Nick Dube mit 25 Ring und Leon Gerlach mit 24 Ring. Mit 30 Ring belegte bei den Erwachsenen Manfred Ramünke aus Bohlsen den ersten Platz, gefolgt von Gitta Kuhlmann mit 29 und mit 27 Ring Anabell Sellin-Oelze. Mit der feierlichen Proklamation von Mia Moritz zur Kinderschützenkönigin 2024 und von Jan-Leon Sellin zum Kinderkönig 2024 und dem Einbringen der neuen Majestäten ging das diesjährige Schützenfest in Melzingen zu Ende.

Text: Klaus Dierks