Gemeindemitarbeiter Frank Tschepe hat jetzt ein helles Büro. Vor seinem Schreibtisch stehen ein kleiner Tisch und zwei Stühle für Besucher bereit, die mit einem Anliegen in die Gemeindeverwaltung kommen.
Eigentlich wollte die Gemeinde Wriedel nur das Grundstück neben der Kita Spatzennest erwerben, um dort eine zweigruppige Krippe zu errichten. Doch dann bot sich der Erwerb des dortigen Wohnhauses mit an. Die Gemeinde griff zu und hat im Erdgeschoss ihr Gemeindebüro eingerichtet. Dort muss sie nun für ihre Büroräume keine Miete bezahlen, sondern nimmt sogar noch Miete ein, denn die beiden Mieter im Obergeschoss des Hauses können dort wohnen bleiben.
Die Gemeinde hat natürlich aufs Finanzielle geschaut und das Gebäude genau in Augenschein genommen und von Fachleuten begutachten lassen vor dem Erwerb. „Wir hätten das Haus mit Sicherheit nicht gekauft, wenn wir hier einen sehr hohen Sanierungsbedarf gehabt hätten“, hebt Bürgermeister Jörg Peter hervor. Da der Sanierungsbedarf nur gering war, wird sich voraussichtlich der Umbau in 10 bis 12 Jahren amortisiert haben, auch wegen der Mieteinnahmen.
Das Dachgeschoss, das erst später auf das Gebäude aufgesetzt wurde, war schon vom Vorbesitzer energetisch gut ausgerüstet, auch die Fenster waren neu im Gebäude. Die Ölheizung wurde mit einer modernen Brennwertheizung mit Wärmerückgewinnung aus den Rauchgasen ausgerüstet, die Warmwasserversorgung erfolgt bei Bedarf mit einem elektrischen Durchlauferhitzer, dadurch kann die Heizungsanlage im Sommer ausgestellt werden.
Wichtig für ein Gemeindebüro ist ein barrierearmer Zugang. Deswegen wurde eine Rampe bis zur Eingangstür gebaut und die Türzargen wurden alle herausgenommen, um die Durchgänge auf einen Meter zu verbreitern, die braunen Zargen wurden durch weiße ersetzt. Auch die dunkle Holztäfelung an der Decke musste weichen, denn die schon vorhandenen Aktenschränke aus dem alten Büro hätten sonst nicht hinein gepasst. „Es fehlten 10 cm“, erinnert sich der Bürgermeister.
Alle Wände wurden angefasst, die Mauernischen unter den Fenstern zugemauert, um Kältebrücken zu vermeiden, und die Heizungen, bis auf den Besprechungsraum, davor gesetzt. Elektroinstallation wurde neu verlegt, der notwendige Glasfaseranschluss installiert und neue Beleuchtungskörper eingebaut, die vielfach mit Bewegungsmelder ausgerüstet sind.
So ist es ein helles Büro geworden mit weißen Wänden, die jetzt durch bunte Luftaufnahmen von Wriedeler Ortschaften geziert werden. Beim Umräumen des Archivs war ein alter Kalender aus den achtziger Jahren gefunden worden, der Luftaufnahmen der Ortschaften enthielt, die jetzt gerahmt wurden.
Gemeindemitarbeiter Frank Tschepe verfügt nun über ein helles Einzelbüro mit einem großen Schreibtisch, davor sind Sitzgelegenheiten für Besuch angeordnet. Durch einen Durchgang, der bei Bedarf mit einer Glas-Schiebetür verschlossen werden kann, gibt es einen Sicht- und Rufkontakt zu Bürgermeister Jörg Peter an seinem Schreibtisch im Nebenraum. Dort findet auch die Gemeindemitarbeiterin Mandy Möhlmann und gegebenenfalls der zweite Bürgermeister Ralf Schmidtke Platz. Ein Besprechungsraum, in dem acht Personen Platz finden, bietet Raum für kleinere Besprechungen oder Sitzungen des Verwaltungsausschusses.
Die Kücheneinrichtung stammt aus den alten Büroräumen und wurde den neuen Küchenraum angepasst. Eine sehr geräumige Behindertentoilette für Rollstuhlfahrer wurde eingebaut, eine Personaltoilette und ein Archivraum runden die Büroräume ab. Die im Gartenbereich angefügten Gebäudeteile und der Wintergarten werden demnächst abgerissen, damit der neue Krippenbau in Angriff genommen werden kann.
Neue Öffnungszeiten des Wriedeler Gemeindebüros
Weil sich das Gemeindebüro im Kirchsteig 20 in Schatensen nun in unmittelbarer Nähe von Grundschule und Kindertagesstätte befindet, wurden gleich die Öffnungszeiten noch bürgerfreundlicher gestaltet: geöffnet ist jetzt ab 8 Uhr, damit Eltern die Wege zu Kita und Schule, die sie mit den Kindern unternehmen, gleich mit einem Besuch im Gemeindebüro verbinden können, wenn sie ein Anliegen haben. Montag, Dienstag und Donnerstag, Freitag ist nun von 8 bis 12 Uhr geöffnet und donnerstags zusätzlich von 14 bis 17 Uhr. Mittwochs findet kein Publikumsverkehr statt. Wenn in besonderen Fällen die Öffnungszeiten nicht ausreichen, können auch andere Termine nach Absprache vereinbart werden.
Text: Gunda Ströbele