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Das Alte Amt
Ausgabe 5/2025
Infos & Aktuelles
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Äbtissin Angela Geschonke konnte in den Fotos ihr bisher Unbekanntes entdecken.

Manfred Schmidt hat viel Arbeit in die Zusammenstellung der Ausstellung gesteckt.

Die ausgestellten Bilder stießen auf großes Interesse. In der Vitrine waren zusätzlich noch einige alte Ebstorfer Postkarten ausgestellt. Übrigens: die Rahmen hängen gerade, nur die Mauer hat schon 500 Jahre auf dem Buckel.

Die Propsteihalle des Ebstorfer Klosters füllte sich schnell mit interessierten Gästen zur Eröffnung der Ausstellung „Ebstorf früher und heute“. An den Wänden waren große Wechselrahmen mit Fotos verteilt und eine Vitrine war mit Fotos und alten Ebstorfer Postkarten bestückt. Zusammengestellt waren die Ausstellungsstücke von Manfred Schmidt, Gründer des Samtgemeinde Archivs und dessen langjährigem Leiter bis 2021. Dem Archiv ist er nach wie vor verbunden, auch mit Rat und Tat.

Äbtissin Angela Geschonke bekannte in ihren einleitenden Worten, sie habe gedacht, Ebstorf zu kennen, habe aber beim Blick auf die Fotosammlung gesehen, dass ihr vieles doch noch unbekannt war. Sie dankte Manfred Schmidt für sein Engagement. Er habe ihr verraten, dass es rund 900.000 Digitalisate inzwischen im Archiv gebe. „Sie können sich vorstellen, wie viel Arbeit es war, diese Ausstellung zusammenzustellen.“ Mit Blick auf die Fotorahmen an der Klosterwand schmunzelte sie: „Die Bilderrahmen hängen gerade. Aber die Wand ist 500 Jahre alt und nicht mehr ganz gerade.“

Dies hat wohl kaum jemand vorher bemerkt, denn die Bilderrahmen zogen alle Blicke auf sich. 22 Rahmen fanden Platz, einer nicht mehr, der wurde dann aufgeteilt auf die beiden Vitrinen in der Mitte der Propsteihalle, wie Manfred Schmidt erläuterte. Links oben im Rahmen hat er immer das älteste Gebäude abgebildet, rechts unten die neue Variante. Dazu hat er erklärende Texte verfasst oder auch Zeitungsausschnitte dazu gestellt. Seit Weihnachten letzten Jahres habe er an der Ausstellung gearbeitet, erklärte er im Gespräch. „Da habe ich die erste Datei angelegt.“

Zuerst hat er sich 30 Objekte als lohnend zu zeigen ausgesucht, dies musste dann auf 23 reduziert werden, 22 Rahmen konnten gehängt werden. „Genau die Bilder zu finden, die ich haben wollte, hat etwas gedauert.“ Im groben Rahmen wusste er ja schon, was ihm vorschwebte. „Dann kam die Feinauswahl: welche Bilder nehme ich in den Rahmen? Dann muss man sich von manchem, was man sich vorgestellt hat, verabschieden.“ Jedes Bild, jeden Zeitungsartikel musste er fototechnisch nacharbeiten.

Bei dem Herausfiltern der Zeitungsartikel fiel ihm auf, dass es seit 1981 mehrere Protestbewegungen in Ebstorf gab, immer ging es um den Erhalt alter Gebäude. Zuletzt traf dies zu auf das ehemalige Kaufhaus Kort, das inzwischen unter Denkmalschutz gestellt wurde. Manfred Schmidt lobte den Fleckenrat für seinen Beschluss, das alte Ortsbild möglichst zu erhalten. Doch wie sich der Ort gewandelt hat im Laufe der Jahrzehnte, dafür gab es viele Beispiele. Auch was die Geschäftswelt anging und angeht, belegten die Bilder den Gang der Veränderungen. Wer erinnert sich noch an den ehemaligen Globus-Markt? Offenbar einige Gäste, wie die Gespräche in der Ausstellung zeigten, und auch zu anderen Wechselrahmen entspannen sich viele Gesprächsrunden. Bis zum 21. September konnte die Ausstellung besucht werden.

Text: Gunda Ströbele