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Samtgemeinde Boldecker Land
Ausgabe 5/2025
Aus der Samtgemeinde
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Aus der Samtgemeinde

Der Angreifer will das Nest der Osloßer Storchenfamilie für sich erobern

Das Bleigewicht dieser Angelschnur, die dem Storch im Schnabel hängt, hat er inzwischen heruntergeschluckt

Vor wenigen Wochen erst musste Storch Woody in Weyhausen sein Nest gegen einen Eindringling verteidigen, jetzt ereilte seine Artgenossen in Osloß dasselbe Schicksal jedoch mit weitaus dramatischeren Folgen: Vier Jungstörche starben bei dem Angriff eines fremden Storches, die Störchin wurde verletzt und der Storchenvater kämpft um sein Überleben, nachdem er am selben Tag auch noch eine Angelschnur mit einer Bleikugel verschluckt hat!

Das Osloßer Storchenpaar gehörte zu den ersten, die am 18. Februar wohlbehalten ins Boldecker Land heimkehrten und ihr Nest auf dem Schornstein an der Hauptstraße bezogen. Am 15. April wurden die beiden Eltern, sie brüteten vier Junge aus.

Vier Küken starben bei Angriff

Doch die Jungstörche wurden nur zehn Tage alt, weil ein böser fremder Storch in feindlicher Absicht die Storchenfamilie angriff, um ihren Horst zu erobern!

Bei ihrer Flucht aus dem Nest wurde die Störchin durch den Angreifer am Bein verletzt. Der Altstorch bekämpfte den Eindringling nach Kräften. Während dieser kurzzeitig die Oberhand gewann, nutze er die Gelegenheit, die gesamte Brut zu töten! Zwei Küken warf er aus dem Nest, zwei brachte er um.

Letztlich wurde der Aggressor in die Flucht geschlagen, aber nun hat der Osloßer Storchenmann neues, lebensbedrohliches Problem: „Leider hat der Altstorch am selben Abend bei der Nahrungssuche sein Essen mit einer Angelschnur eingenommen und wird diese nun von allein wahrscheinlich nicht mehr los“, sagt Regional-Weißstorchbertreuerin Rita Lunde.

DEW 2T582 droht Bleivergiftung

„Wir können nur hoffen, dass er eingefangen werden kann, damit die Angelschnur entfernt werden kann.“ Andernfalls habe der Storch mit der Nummer DEW 2T582 wenig Überlebenschancen. An der Angelschnur hing auch noch eine Bleikugel, die der Storch inzwischen geschluckt hat. Eine Bleivergiftung droht.

„Ich bin auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen“, sagt die Osloßerin Lunde. „Wenn ein Storch gesichtet wird, der sich komisch benimmt und verhält, dann meldet euch bitte bei mir! Ich möchte versuchen die Angelschnur zu entfernen, kann dies aber nur wenn er nicht mehr fliegen kann. Meine Handynummer ist: 0157/855 849 45. Vielen Dank für eure Unterstützung!“