Der Fachzug Wassertransport Nord kurz vor der Abfahrt aus Weyhausen
Entnahme von Löschwasser aus dem Faltbehälter mittels Löschhubschrauber
Zwei Feuerwehrmänner unter Atemschutz stehen vor den verkohlten Resten des in Brand geratenen Räucherofens
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Tagelang bekämpften Einsatzkräfte im Landkreis Goslar einen großflächigen Waldbrand oberhalb der Granetalsperre im Harz. Neben den örtlichen Feuerwehren waren zahlreiche überörtliche Einheiten beteiligt – darunter auch Kräfte aus dem Landkreis Gifhorn.
Aus dem Boldecker Land fuhren Teams der Feuerwehren Jembke und Bokensdorf mit ihrem Tanklöschfahrzeug bzw. ihrem Löschgruppenfahrzeug zu Nachlöscharbeiten in den Harz.
Es war bereits ein Löschfahrzeug der Waldbrandeinheit des Landes Niedersachsen (CFFF-V) im Einsatz gewesen, besetzt mit Kräften aus dem Landkreis Gifhorn. Am Mittwochmorgen, 25. Juni, gegen 6:30 Uhr wurde dann noch zusätzlich der Fachzug Wassertransport Nord der Kreisfeuerwehr Gifhorn ins Einsatzgebiet entsandt.
Die Feuerwehr Goslar hatte den Waldbrand zu dem Zeitpunkt schon unter Kontrolle gemeldet, dennoch waren umfangreiche Nachlöscharbeiten erforderlich. Bei diesen Löschmaßnahmen im unwegsamen Gelände konnte nun der Fachzug aus dem Landkreis Gifhorn mit seinen geländegängigen Einsatzfahrzeugen unterstützen.
Die Einheit, bestehend aus fünf Tanklöschfahrzeugen, einem Löschgruppenfahrzeug sowie einem Mannschaftstransportwagen als Führungsfahrzeug, setzt sich aus Einsatzkräften verschiedener Feuerwehren des nördlichen Kreisgebiets zusammen. Vor der Abfahrt vom Sammelplatz in Weyhausen, erhielten die insgesamt 28 Einsatzkräfte eine kurze Einweisung durch Zugführer Stefan Pasiciel.
Vor Ort übernahmen die Kräfte aus dem Landkreis Gifhorn den Pendelverkehr zur Wasserförderung und befüllten mit ihren Tanklöschfahrzeugen zwei Faltbehälter aus Wasserentnahmestellen. Eine dieser Entnahmestellen wurde zusätzlich durch die Einsatzkräfte des Fachzuges betreut. Das bereitgestellte Löschwasser wurde sowohl durch Löschhubschrauber, als auch durch die Landeseinheit für Waldbrandbekämpfung (CFFF-V) für die Nachlöscharbeiten, verwendet. Die Kräfte aus dem Landkreis Gifhorn lieferten damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der effektiven Waldbrandbekämpfung vom Boden und aus der Luft. Der Einsatz im Waldbrandgebiet endete gegen 20:00 Uhr.
Der Einsatz verdeutliche einmal mehr die gute überregionale Zusammenarbeit der Feuerwehren in Niedersachsen, schreibt Bjarne Wegmeyer, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Gifhorn. „Im Bedarfsfall können sich die Feuerwehren auch über Kreisgrenzen hinweg auf die gegenseitige Unterstützung verlassen.“
Auf der Rückfahrt in den Landkreis Gifhorn wurden die 28 Einsatzkräfte des Fachzuges erneut gefordert. Im Goslarer Stadtteil Immenrode bemerkte der Zugführer Stefan Pasiciel zunächst starke Rauchentwicklung und wenig später sichtbare Flammen vor einem Wohnhaus. Anwohner, die das Feuer kurz zuvor über den Notruf gemeldet hatten, wiesen die Einsatzkräfte ebenfalls auf den Brand hin.
Durch die Kräfte des Fachzuges wurde sofort eine Brandbekämpfung eingeleitet. „Die Flammen schlugen bereits bis unter die Dachkante“, beschreibt Zugführer Pasiciel die Dynamik des Feuers vor dem Wohnhaus. Da eine Rauchausbreitung auf das Innere des angrenzenden Wohnhauses, in dem sich nach Schilderungen der Anwohnenden noch eine Person aufhalten sollte, nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde dies durch einen Trupp unter Atemschutz durchsucht und eine Person ins Freie gebracht.
Die sofort eingeleiteten Löschmaßnahmen zeigten schnell Wirkung: Dank des schnellen und professionellen Handelns der Kräfte aus dem Landkreis Gifhorn konnte das Feuer zügig gelöscht und ein Übergreifen auf das Wohngebäude verhindert werden.
Die Maßnahmen erfolgten in Absprache mit Immenrodes Ortsbrandmeister Lars Helge Brennecke. Er traf kurze Zeit nach den Kräften des Fachzuges an der Einsatzstelle ein und dankte für die in Eigenregie eingeleitete Brandbekämpfung, sowie die insgesamt sehr schnelle Unterstützung.
„Es ist schön zu sehen, dass die Feuerwehr sich gegenseitig aufeinander verlassen kann.“, so Ortsbrandmeister Brennecke. Wenige Minuten später traf auch der alarmierte Löschzug der örtlichen Feuerwehr ein. Die Kräfte aus Gifhorn übergaben die Einsatzstelle und setzten ihre Rückfahrt mit etwa 45 Minuten Verzögerung fort.
„Ein Räucherofen war in Brand geraten, in der Nähe lagerten auch noch Gasflaschen. Das hätte böse ausgehen können“, berichtete später Gruppenführer Fabian Hoffmann von der Freiwilligen Feuerwehr Neudorf-Platendorf.