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Samtgemeinde Boldecker Land
Ausgabe 9/2025
Aus der Samtgemeinde
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Aus der Samtgemeinde

Frohe Gesichter (v. lks.): Gaby Klose, Prof. Volker Droste, Patrick Rymas, Arthur Matis und Katharina Gaschler

Bildungsexpertin und Landtagsabgeordnete Kirsikka Lansmann mit unserem Schulausschussvorsitzenden Jan Schwarz

Freut sich riesig über den Erhalt ihres Schulgartens an der gezeigten Stelle: Schulleiterin Katharina Gaschler

Der Erweiterungsbau, dargestellt als braunfarbiger Gebäudeteil, im Modell

Sie haben es sich nicht leicht gemacht, den Schulstandort Osloß in die Zukunft zu führen. Das Preisgericht tagte am Freitag, den 15. August, intensiv von zehn bis 18:00 Uhr, um aus 14 unglaublich tollen Architekten-Entwürfen im Wettbewerb den wirklich tollsten Vorschlag auszusuchen, wie die Grundschule Osloß baulich erweitert und künftig auf eine Kapazität von 150 Kindern sowie Ganztagsbetreuung (mit Mensa) aufgestockt werden kann – und soll.

Fünf Fachpreisrichter*innen (Architekten und Landschaftsarchitekten) sowie vier Sachpreisrichter*innen aus unserer Politik und Verwaltung verbrachten gemeinsam einen ganzen Tag mit Abwägungen und Diskussionen im DGH Osloß, um letztlich über die Zukunft des Schulstandorts Osloß abzustimmen.

Am Ende fiel der Beschluss einstimmig aus. „Aber die Auswahl war eine echte Herausforderung“, sagt die Osloßer Schulleiterin Katharina Gaschler, die als Sachpreisrichterin fungierte, „viele der Entwürfe waren sehr reizvoll und alle waren sie interessant.“ Denn die europaweite Ausschreibung hatte Architekten und Architektinnen aus ganz Deutschland und sogar aus Spanien zur Teilnahme bewegt.

„Ein Entwurf kam tatsächlich von einem Büro in Madrid“, staunt Bauamtsleiter Arthur Matis, der das Projekt betreut und ebenfalls zu den Preisrichtern zählte. Der erste Preis jedoch ging an den Architekten Tom B. Förster vom Büro Kummer Lubk und Partner mit Sitz in Erfurt sowie den Landschaftsarchitekten Thomas Redlich (Grün+Bunt Landschaftsarchitekten) aus Berlin für ihren gemeinsamen Entwurf.

Architektenwettbewerb spart jetzt viel Zeit

Viel Lob bekam die Samtgemeinde vom Vorsitzenden des Preisgerichts, Prof. Dr. Volker Droste aus Oldenburg: „Ich kann Sie nur beglückwünschen. Indem Sie diesen Wettbewerb veranstaltet haben, haben Sie Entwürfe von 14 Büros bekommen, die so qualitativ arbeiten, dass sie alle eine gute Schule bauen könnten. Und Sie konnten sich jetzt das für Sie Beste aussuchen.“ Überdies habe die Samtgemeinde viel Zeit gespart: „Die Pläne haben bereits Bauantragsqualität.“

300-400 Stunden Arbeit“ stecke jedes Büro in einen Wettbewerbsbeitrag wie diesen – doch am Ende könne eben nur ein Entwurf gewinnen, so Droste, der am 18. August um kurz nach zehn Uhr morgens im Rathaus der Samtgemeinde in Boldecker Land in Weyhausen den Sieger bekannt geben durfte. Er erinnerte auch noch einmal an die Voraussetzungen des Projektes: „Es ist ein Dialog zwischen alt und neu, das ist eine Riesenverantwortung. Da die Balance zu finden und ein gutes Ergebnis war das Ziel unserer Sitzung.“

Bevor die Entwürfe ins Rennen gingen, waren bereits fachliche Vorprüfungen aller Arbeiten erfolgt, bezüglich der Größe, der Anzahl der Räume und des Einhaltens anderer Vorgaben, sodass das Preisgericht sicher sein konnte, dass alle Entwürfe sämtlichen Anforderungen genügten.

Ort des Lernens und der Inspiration

Die Eröffnung der Präsentation im Ratssaal der Samtgemeinde übernahm Samtgemeindebürgermeister Patrick Rymas, der sich ebenso überraschen lassen musste, wie Schulausschussvorsitzender Jan Schwarz, Ratsvorsitzende Gaby Klose, Ratsherr Norbert Schubert und nicht zuletzt unsere örtliche Landtagsabgeordnete und politische Bildungsexpertin Kirsikka Lansmann, die ebenfalls gekommen war.

„Auch ich kenne die Ergebnisse des Wettbewerbes noch nicht und bin daher selbst sehr gespannt, wie die Grundschule Osloß in Zukunft aussehen soll und wird“, so Rymas. „Heute stehen wir am Beginn eines weiteren bedeutenden Projekts, das nicht nur ein neues Gebäude schaffen wird, sondern einen Ort des Lernens, der Begegnung und der Inspiration für unsere Kinder.“

In den vergangenen Jahren sei die Grundschule Osloß Thema vieler politischer Diskussionen und Debatten gewesen, doch Katharina Gaschler als Schulleitung habe nie aufgegeben „und für diese Grundschule bedingungslos gekämpft“, erinnerte Rymas.

Schulgarten bleibt erhalten

Im Rahmen der Beurteilung kämpfte die Schulleiterin vor allem um den größtmöglichen Erhalt der Außenflächen, und zeigte sich bei der Präsentation sehr erfreut, dass ihr Schulgarten, der Teil ihres pädagogischen Konzeptes sei, in vollem Umfang erhalten bleiben kann. Auch für Bienen und Hühner, die zur Mühlenberggrundschule gehören, sei weiterhin genügend Platz. „Außerdem finde ich es toll, dass der schulische Ganztag endlich Wertschätzung erfährt. Der Ganztag ist unsere Zukunft“, ist die Pädagogin überzeugt.

Bildungsexpertin Kirsikka Lansmann hat selber zwei Kinder im Grundschulalter. „Schule ist mehr als ein Lernort. Kinder sollen sich wohlfühlen – aber auch potentielle neue Lehrkräfte,“ spielte sie auf das bundesweite Problem des Lehrkräftemangels an, das auch an Niedersachsen nicht vorbei geht.

Der Schulausschussvorsitzende der Samtgemeinde, Jan Schwarz, war mehr als zufrieden mit dem Ausgang des Architektenwettbewerbs: „Ich finde es großartig. Es hat sich gelohnt, viel Fachkompetenz in die Planungen mit einzubeziehen, und die Einigkeit (der Juroren) spricht für Qualität.“

Samtgemeindebürgermeister Patrick Rymas sah das ähnlich: „Ich danke noch einmal allen Beteiligten, die diesen Wettbewerb überhaupt erst möglich gemacht haben, insbesondere den Mitgliedern des Preisgerichts, ganz besonders dem Bauamt und natürlich den teilnehmenden Architekturbüros. Ihre Expertise und Ihr Engagement sind der Schlüssel zu einem erfolgreichen Ergebnis, welches wir heute sehen und begutachten können.“

Text und Fotos: Pressestelle der Samtgemeinde