„Mein Körper und ich“ heißt unser Jahresthema im „Haus der kleinen Wiesenhüpfer“. Schwerpunktmäßig soll es dabei um „Wahrnehmung“ gehen.
Die Hummeln haben zu diesem Thema über zwei Wochen lang geforscht und experimentiert. Klar geworden ist uns aber dabei auch, dass Wahrnehmung natürlich grundsätzlich im Alltag immer dabei ist. Sehen, hören, schmecken, riechen, fühlen und tasten,Gleichgewicht, das alles gehört ständig zu unserem Leben dazu und macht es aus. Das ist bei uns Erwachsenen so und das ist bei den Kindern nicht anders. Nur bei den Kindern ist vieles, was sie wahrnehmen noch unbewusst. So lenken wir ihre Aufmerksamkeit zum Beispiel ganz bewusst auf Geschmack oder Geruch.
Begonnen hat die Sinnes Woche mit unterschiedlichen Massagen. Eine Kopfmassage „Beim Friseur“ fanden alle Kinder spannend und angenehm. Vor dem Mittagsschlaf haben wir eine Massage-Geschichte„ Gewitternacht“ erzählt und entsprechend dazu massiert. Verwendet haben wir ein Lavendelöl, damit die Kinder zur Ruhe finden können. Man kann und will also die einzelnen Sinne nicht immer trennen, denn hierbei kommt zum „Fühlen“ noch das„ Riechen“ dazu.
Wir haben den Kindern am nächsten Tag eine Klangschale auf den Bauch gestellt und den Ton angeschlagen. Die Vibration können die Kinder beinahe im ganzen Körper fühlen, der Ton hallt unfassbar lange nach. Die Kinder lauschten beeindruckt. Berührungsängste oder gar Angst hatte keiner in dieser ruhigen Atmosphäre.
Ein Angebot für Hände und Nasen war unsere Duftknete, die wir mit den Kindern hergestellt haben. Die Kinder durften frei kneten und sich auch Motive ausstechen. Der ganze Gruppenraum hat nach dem Zitrusduft gerochen.
Während eines Spaziergangs im Wald haben wir Augen und Ohren geschult. Wir haben Spuren von Rehen gesucht und gefunden und sind ihnen ein Stück weit gefolgt. Und wir haben dem Vogelgezwitscher gelauscht. Dafür mussten die Kinder ganz leise sein, sich auf die Geräusche des Waldes konzentrieren. Dann haben wir uns alle ganz fest die Ohren zu gehalten. Nun waren die Vogelstimmen nicht mehr zu hören. Sieh an!
Am letzten Tag der ersten Woche haben wir den Geschmack auf die Probe gestellt. Salz, Zucker, Zitrone und Zimtzucker standen zum Probieren bereit. Und, man glaubt es kaum, der Zucker machte eindeutig das Rennen vor Salz und Zitrone. Es gab noch leckere Zimtwaffeln, und der Geruch im Gruppenraum war wieder nicht zu ignorieren.
In der zweiten Woche, die eigentlich gar nicht mehr eingeplant war, haben wir mit den Kindern Kaleidoskope gebaut. Es ist für ein Krippenkind nicht einfach,, ein Auge auf so ein kleines Loch zu fixieren, aber bald hatten alle den Dreh heraus. Die bunten Steinchen faszinierten nicht nur die Kinder, sondern auch uns Erzieherinnen.
Die Füße waren bisher wenig zum Einsatz gekommen, obwohl sie doch besonders feinfühlig durch viele Nerven sind. Nun durften die Kinder barfuß durch Rasierschaum und rote Farbe laufen. Das war super glitschig und schulte nebenbei auch den Gleichgewichtssinn hervorragend. Trotzdem rutschten einige Kinder aus und landeten auf dem Po, der dann leider rot gefärbt war. Am Ende haben wir aus dem Bild einen großen Marienkäfer ausgeschnitten, eine schöne Frühlings- Deko.
Daneben gab es noch einen „Fühl- Pfad“ mit ganz unterschiedlichen Materialien, über den die Kinder ebenfalls barfuß gehen konnten.
Aus mit Farbe gefüllten Klarsichthüllen haben wir mit den Kindern „Quetsch- Bilder“ gemacht. Durch das Reiben und Streichen über die Hülle gibt es sehr hübsche Farbverläufe, die die Kinder bgeisterten.
Am letzten Tag haben wir noch gemeinsam Montessori- Beruhigungsgläser mit Leim und Glitzer mit jedem Kind angefertigt. Entspannen und zur Ruhe kommen, wenn im Glas das Glitzerpulver sanft im Leim schwebt und schimmert, so konnten wir unsere beiden Sinnes- Wochen ausklingen lassen.