Die Reservistenkameradschaft Wolfsburg hatte am Tag der Deutschen Einheit zum zweiten Bromer Grenzlandmarsch geladen – und viele kamen. Rund 40 Teilnehmer – darunter Reservisten der Bundeswehr, Feuerwehrleute und Zivilisten – versammelten sich auf der historischen Burg Brome, um gemeinsam eine 7 km lange Strecke entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu marschieren.
Der Marsch begann im Burghof, wo die Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen zusammenkamen, bevor sie die Strecke in Angriff nahmen. Der Weg führte sie durch ein symbolträchtiges Gebiet, das einst durch die Grenze geteilt war und heute als Erinnerung an die Wiedervereinigung und den Fall des Eisernen Vorhangs dient. Auf der Strecke gab es ein Quiz zu bewältigen, der das Wissen über die Geschichte des deutschen Teilung zum Thema hatte. Nach dem Marsch wurden im Burghof Kaltgetränke und frisch gegrillte Bratwurst angeboten, was den Tag in geselliger Runde abrundete.
Leutnant der Reserve Dr. Christian Frey betonte in seiner Ansprache, dass der Marsch nicht nur der Erinnerung an die Öffnung der Grenze und das Ende des Kalten Krieges diene, sondern auch ein Zeichen für das Überwinden von Grenzen sei – ein Thema, das gerade in der heutigen Zeit von besonderer Bedeutung ist. „Gerade heute, wo Krieg und Unrecht in Europa wieder zur Tagesordnung gehören, ist es unerlässlich, Präsenz zu zeigen und zu erinnern. Geschichte ist immer auch politisch – die Verdrehung von Geschichtsbildern durch das Regime Putin zeigt das deutlich. Wir dürfen die Deutung von Geschichte nicht den Kräften überlassen, die unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung schaden wollen“, betonte Frey eindringlich.
Die Wahl der Burg Brome als Veranstaltungsort ist kein Zufall. Ihre Lage an einer über 1000 Jahre alten Grenze macht sie zu einem idealen Ort, um die Bedeutung von Grenzen und deren Überwindung zu thematisieren. Seit Jahrhunderten ist dieses Gebiet ein Symbol für Abgrenzung und Verbindung, und gerade in der heutigen Zeit, wo das Thema wieder an Brisanz gewinnt, bietet die Burg einen geschichtsträchtigen Rahmen für den Grenzlandmarsch. Sie erinnert nicht nur an die innerdeutsche Teilung, sondern auch an die lange Geschichte von Grenzen in Europa und deren Überwindung.
Der Bromer Grenzlandmarsch soll auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden, um weiterhin ein Zeichen für Frieden, Freiheit und den Erhalt der demokratischen Werte zu setzen.