Am 9.10.2025 um 18.00 Uhr fand in Tülau im Gasthaus Glupe die erste Versammlung des Landfrauenvereins Brome und Umgebung mit 80 Teilnehmern statt. Als erstes begrüßte Silvia Reder Herrn Pastor Kramer, die Referentin Gesine Lange, Petra Lührs, die neue Regionsvertreterin Elke Kaltschmidt.und vom Grenzmuseum Böckwitz Ilse Lange und Renate Bartels. Sie dankte den Lessiener Landfrauen für die herbstlich gedeckten Tische und es wurde zum Auftakt das Lied Bunt sind schon die Wälder gesungen.
Pastor Kramer sprach in seiner Erntedankandacht über die schweren Zeiten auch in der Landwirtschaft und dass die Erzeugnisse nicht genügend geschätzt werden. Trotzdem haben wir viele Gründe zum Danken.
Ernte Dank in seiner tiefsten Form ist, Gutes zu tun, miteinander zu teilen, Zeit zu schenken, füreinander einstehen und die Gemeinschaft zu pflegen. Mit einem Gebet beendete Pastor Kramer seine Andacht.
Petra Lührs las ihren Erntedankbrief in gekürzter Form vor und stellte dabei sich selbst sowie auch Elke Kaltschmidt vor, die als neue Regionsvertreterin Brome, das Boldecker Land und Vorsfelde betreut.
Im Anschluss daran begann Frau Lange von ihrem Leben in der DDR zu berichten.
Als erstes wies sie darauf hin, dass man alles Erlebte schon frühzeitig an seine Kinder und Enkelkinder weitergeben soll, und das nicht nur einmal, damit es auch bei den Kindern haften bleibt.
Sie erzählte von ihrer glücklichen Kindheit, die sie nicht im Hort oder Kindergarten zubrachte, sondern zu Hause. Sie erwähnte, dass die Kinder in der DDR bilingual aufwuchsen. Insofern, da sie schon früh begriffen, dass man zu Hause anders sprach als in der Öffentlichkeit.
Das Grundgefühl war immer eine unterschwellige Angst und man musste immer vorsichtig sein.
Als Tochter eines Theologen hatte sie es besonders schwer, denn sie war immer irgendwie Außenseiter, da sie sich nicht den vielen Angeboten der DDR anschloss. Sie war nicht bei den Pionieren und Pfadfindern. Dadurch, dass sie ein starkes Elternhaus hatte, konnte sie auch den Versuchen widerstehen, sich diesen Gruppen anzuschließen.
Die Kinder wurden schon von frühester Kindheit politisch getrimmt, indem schon die Schulbücher, die in der ganzen DDR den gleichen Inhalt hatten, vom sozialistischen Brudervolk und dem antifaschistischen Schutzwall handelten. Die DDR-Lieder waren rhythmisch so gut, dass sie sich mitsamt dem Text natürlich gut einprägten und somit zur politischen Unterwanderung beitrugen.
Es sollte sich möglichst keiner individuell entwickeln. Alle sollten gleich sein. Das eigene Fortkommen war höchstens durch gehorsam gewährleistet. Selbst gute Noten waren nicht ausschlaggebend für ein berufliches Weiterkommen. Wenn man von Vater Staat keine befürwortende Einschätzung hatte, war man verloren. Wenn man sich anpasste, war man ein guter Mensch.
Ein Ausreiseantrag dauerte mindestens 4 Jahre und war mit vielen Unannehmlichkeiten, nicht nur für die Ausreisewilligen, sondern auch den Familienangehörigen, verbunden.
Mit dem Fall der Mauer beendete Frau Lange ihren Vortrag und hob besonders hervor, was der Mauerfall für ein Segen war. Vor allen Dingen, dass alles friedlich und ohne Blutvergießen vonstattenging. Mit großem Applaus wurde Frau Lange verabschiedet und
Silvia Reder stellte noch Heidi Pöhler als neue Reiseleiterin vor, verwies auf die Armbänder und Ketten mit dem Bienensymbol und machte auf den Keramikkurs unter Leitung von Tanja Vodde am 28.10.2025 von 18.00 – 22.00 Uhr im Spittahaus in Tülau aufmerksam.
Die nächste Versammlung ist am Dienstag 11.11.25 um 17.00 Uhr im Gasthaus zur grünen Eiche in Tülau. Frau Sabine Hendel, eine zertifizierte Natur -und Landschaftsführerin, hält einen Vortrag mit dem Titel: “Bin im Wald, kann später werden“.