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Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Brome
Ausgabe 49/2024
Überregionale Vereine
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Naturschutz Bromer Land - Kopfweidenpflege am Landgraben zwischen Ahnebeck und Croya in Parsau

Allen Versammelten liegt der Naturschutz und die Landschaftspflege sehr am Herzen

Am 30.11.2024 trafen sich Vertreter der Biosphärenreservatsverwaltung Drömling, des Aller-Ohre-Ise-Verbandes, der Gemeinde Parsau und des NBL am Landgraben zwischen Ahnebeck und Croya, um die Öffentlichkeit über die Pflegemaßnahmen an den dortigen 85 Kopfweiden entlang des Grabens zu informieren. In diesem Jahr führen Mitarbeiter der Reservatsverwaltung aus Oebisfelde zum ersten Mal das Schneiteln der Kopfweiden durch. Dieses Projekt ist das bisher größte Vorhaben, das das Drömlingsteam im niedersächsischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats realisieren wird.

Vor über 30 Jahren wurden die Weiden am Landgraben in Abstimmung mit den Flächeneigentümern gepflanzt, um neuen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Nach seiner Gründung im Jahr 1995 hat der NBL als regionaler Verein sich darauf verständigt, in Eigenregie durch regelmäßiges Schneiteln den Kopfweidenbestand am Graben zu pflegen und zu erhalten. In den Jahren entwickelte sich durch die Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ein wertvolles Biotop, da die Kopfweiden, auch als Heckenlandschaft im „1. Stock“ bezeichnet, zur Vernetzung von Lebensräumen beitragen und damit eine hohe ökologische Wertigkeit aufweisen.

Die Kopfweiden müssen regelmäßig geschneitelt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sie auseinanderbrechen und absterben würden. Auch ist die stetige Pflege Voraussetzung für die ungehinderte Bewirtschaftung des Grabens durch den Aller-Ohre-Ise-Verband.

Nun ist der NBL aus personellen und altersbedingten Gründen nicht mehr in der Lage, die erforderlichen und körperlich anspruchsvollen Pflegemaßnahmen selbst durchzuführen. Deshalb wurde schon seit einiger Zeit externe Unterstützung von ortsansässigen Dienstleistern eingekauft. Mittlerweile übersteigen aber die damit verbundenen Ausgaben die finanziellen Ressourcen des Vereins. In dieser Situation war es eine große Erleichterung, dass sich die Verwaltung des Biosphärenreservats bereit erklärte, die erforderlichen Arbeiten in diesem Jahr zu übernehmen. Vielen Dank dafür!

Über ihre langjährigen Erfahrungen bei der Kopfweidenpflege im sachsen-anhaltinischen Teil des Drömlings konnten Sabine Wieter und Ulrich Kaatz vom Drömlingsteam aus Oebisfelde beim Ortstermin am Landgraben eindrucksvoll berichten. Dort ist es gelungen, viele engagierte freiwillige Helfer mit tatkräftiger Unterstützung von Mitarbeitern der Lebenshilfeeinrichtungen für diese Projekte zu mobilisieren. So wird nun geprüft, ob nicht dieses Modell als Vorbild für Aktivitäten im westlichen Drömling umgesetzt werden kann.

Die Geschäftsführerin des Aller-Ohre-Ise-Verbandes Silke Westphalen und Christine Siegemund vom Parsauer Gemeinderat hoben die Bedeutung der Kopfweiden als wesentlichen Teil eines intakten Biotop-Verbundsystems hervor.

Alle Beteiligten waren sich an diesem Tag einig mit der Forderung nach einer tragfähigen Lösung einer dauerhaften Förderung für dieses Projekt.