„Habt ihr eigentlich daran gedacht, dass die Feuerwehr dieses Jahr 90 Jahre alt wird?“ Ja, schon, aber etwas besonders wollten wir eigentlich nicht machen. Doch da hatten wir die Rechnung ohne unsere Altersgruppe gemacht – denn die pochte energisch auf eine Feier.
Da mussten wir wohl oder übel aktiv werden. Doch was stellt man innerhalb weniger Monate auf die Beine? Kein großes Festprogramm sollte es also werden - vielmehr ein Geburtstagsfrühschoppen: ungezwungen, gesellig und gemütlich. Und der kam tatsächlich gut an.
Die Vereine des Dorfes waren geladen und die Feuerwehen der umgebenden Orte. Auch eine Delegation der Partnerfeuerwehr Hohenleipisch aus dem Elbe-Elster-Kreis scheute nicht die stundenlange Anreise, um mit den Platendorfern zu feiern.
Der Feuerwehrmusikzug Betzhorn konnte für die Musik gewonnen werden, das Team der Feldküche der Feuerwehr Knesebeck sorgte mit einem Erbseneintopf für das Mittagessen, und der Schützenverein stellte wieder einmal das Schankpersonal.
Die Bierzeltgarnituren, die im Feuerwehrhaus dicht an dicht gestellt waren, waren voll besetzt, als Ortsbrandmeister Roy Wallner an einem Sonntag im November um 11 Uhr die Feier offiziell eröffnete: Musik wechselte sich mit Anekdoten ab, die Sieghard Deierling aus 90 Jahren zu erzählen wusste – teil selbst erlebt, teils von den Altvorderen selbst einst erzählt bekommen. Die Erzählungen waren weder eine Chronik im engeren Sinne, noch wollten sie den Anspruch erheben, die 90 Jahre vollständig und erschöpfend abzubilden.
Grußworte durften nicht fehlen, blieben aber kurz. Und auch Vize-Gemeindebrandmeister Matthias Fricke ergriff das Wort, aber nicht nur, um zu gratulieren, sondern er hatte auch noch eine Ehrung mitgebracht: An André Borchardt, der nach Jahrzehnten in der Jugendarbeit jüngst als Gemeindejugendwart zurück getreten war, verlieh er in Anerkennung seiner Verdienste den Sassenburg-Orden.
Viele Stunden saßen die Gäste anschließend noch beisammen. Eine eigentlich ungewollte Feier, die sich aber auf jeden Fall gelohnt hat. Gut, dass all die helfenden Hände im Kommando und in der Wehr sich dazu hatten überzeugen lassen.
Eine weitere Ehrung stand ebenso an, musste aber wegen beruflich bedingter Abwesenheit nachgeholt werden, was inzwischen auch geschehen ist: Jan Campe hatte im Vorjahr seine Tätigkeit als stellvertretender Ortsbrandmeister beendet und erhielt nun vom Gemeindebrandmeister Holger Bellwarte eine Plakette der Gemeinde und einen Präsentkorb als verspätetes Abschiedsgeschenk.