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Die Sassenburg
Ausgabe 4/2024
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Maßnahme gegen den Eichenprozessionsspinner (EPS) für Mai geplant

Die kleine „Raupe Nimmersatt“, die zu einem wunderschönen Schmetterling mutiert, ist vielen von uns sicher noch ein Begriff. Dass es sich aber auch beim Eichenprozessionsspinner um einen Schmetterling, handelt, ist weniger bekannt. Er legt seine Eier ausschließlich in den Kronen von Eichen ab. Anfang Mai schlüpfen hieraus junge, an sich harmlose, kleine Raupen. Das eigentliche Problem besteht nun darin, dass diese Raupen nach der zweiten Häutung kurze Brennhaare ausbilden, die vor Fressfeinden schützen. Leider sind genau diese Brennhaare, aber ebenso die Pfade der Raupen, Häutungsreste und Gespinstnester bei Kontakt nicht nur für Fressfeinde, sondern auch für Menschen gefährlich und können langanhaltende allergische Reaktionen auslösen.

Lange Zeit ist die Sassenburg mit ihren 6 Ortschaften von großflächigem Befall weitestgehend verschont geblieben. Es zeichnete sich allerdings in den letzten 3 Jahren eine deutliche Vermehrung dieser Raupen ab. Aus diesem Grund hat sich die Gemeinde auch in diesem Jahr dazu entschlossen, Maßnahmen gegen die Ausbreitung des kleinen Schädlings vorzusehen und zwar mittels Nematoden (winzige Fadenwürmer).

Nematoden werden durch ein Sprühgerät vom Boden aus komplett auf befallene Bäume gesprüht. Die Fadenwürmer machen dann die Eichenprozessionsspinner unschädlich. Mit dieser Methode - im Gegensatz zu einer wesentlich aufwändigeren Besprühung aus der Luft - haben wir im vergangenen Jahr bereits beste Erfahrungen sammeln können. An keinem besprühten Bäume ist der Schädling bisher wiederaufgetaucht.

Geplant ist die Besprühung für einen Tag in der 1. oder 2. Maiwoche. Dieser Tag kann derzeit noch nicht bestimmt werden, da er vom Wetter (kein Regen und kein Wind) und auch vom Wachstumsstadium der Raupen abhängt. Die Durchführung erfolgt nachts in einem Zeitfenster von ca. 21.00 Uhr bis 01:00 Uhr, da dann keine Sonne scheint, die die Sprühflüssigkeit zu schnell trocknen lassen würde. Außerdem sind die Raupen nachtaktiv, so dass das Besprühen in dieser Zeit wirkungsvoller ist.

Das Besprühen bringt leider kurzzeitig eine gewisse Lärmentwicklung mit sich. Um Verständnis dafür wird gebeten! Bedenken Sie bitte, dass diese Aktion letztlich unser aller Gesundheitsschutz dient!

Die Fadenwürmer, die auf die Bäume gesprüht werden, sind für Menschen ungefährlich.

Eine weitere Maßnahme gegen den Eichenprozessionsspinner ist das Aufhängen von Nistkästen für Meisen und Fledermäuse. Denn diese Tiere haben die Raupen „zum Fressen“ gern.

Wer also selbst einen kleinen Beitrag zur Herstellung des Gleichgewichts in der Natur, also auch zwischen Schädlingen und Nützlingen, leisten möchte, ist herzlich dazu aufzurufen, auch im heimischen Garten Nistkästen aufzuhängen und blühende Bereiche zu schaffen, damit Vögel und Insekten sich wohl fühlen und wieder ausbreiten können.