"Hugo" ist eine Eiche im Naturschutzgebiet Milosna/Liebenthal und hat schon so Einiges gesehen. Dies gilt auch für die hochmotivierte Schülergruppe des Gymnsiums Ernstinum, die in Begleitung von Oberstudienrat Georg Höxtermann und Studiendirektor Thomas Altmann auch in diesem Jahr wieder eine Woche bei der Partnerschule in Celles Partnerstadt Kwidzyn zu Gast sein durfte.
Nachhaltiger Naturschutz wurde ebenso in den Blick genommen wie monumentale Geschichte und Gegenwart: die Marienburg, die größte Backsteinburg Europas und UNESCO-Weltkulturerbe seit 1997. Hier ist auch der Krieg in der Ukraine plötzlich sehr nah: Denn ein Groß-Gemälde aus Lwiw in der Westukraine ist bis auf Weiteres in die Marienburg ausgelagert, um eine Zerstörung durch russischen Beschuss zu verhindern.
Die abenteuerliche Kajakfahrt auf der LIwa/Liebe wurde mit viel Liebe vom Guide Bartek (und zwei Rettungsschwimmerinnen der Celler-Gruppe) begleitet. So gelangen auch halsbrecherische Baum-Unter- und -überquerungen brachten "a lot of fun" - manchmal beobachtet von einer Ringelnatter/zaskroniec, lässig in der Sonne liegend oder schnell im Wasser.
Wunderbar dann Danzig/Gdansk, früh im Morgennebel: ein Muss! Genauso wie das ECS (European Center of Solidarity) - nicht zu verwechseln mit dem ESC -, in dem an die polnische Geschichte seit 1980 erinnert wird: Polen erkämpfte sich damals unter dem charismatischen Anführer und Gewerkschaftsboss Lech Walesa seine Freiheit und sorgte entscheidend für den Zusammenbruch der sowjetischen Vorherrschaft in Ostmitteleuropas und der DDR: Solidarnosc!
Natürlich wurde auch Celles Parttnerstadt Kwidzyn, das frühere Marienwerder, selbst intensiv entdeckt, der Unterricht besucht, die Schule erkundet. In offizieller Mission empfingen Bürgermeister und Landrat die deutschen Gäste mit ihren Gastgebern: Der Wert des schon fast drei Jahrzehnte bestehenden Schüleraustausches zwischen Ernestinum und dem Lyzeum Nr1 ZSO Kwidzyn wurde von beiden Seiten stolz hervorgehoben, zumal in diesem Jahr auf persönliche Einladung der polnischen Direktorin Joanna Pozniak auch Ernestinum-Schulleiter Johannes Habekost die Gruppe während der ersten Tage begleitete.
"Icebreaking activities" und die herzliche Verabschiedung waren ein Spiegelbild der diesjährigen Begegnung, Familienanschluss inklusive. Aber das ist nicht das Ende: Im September sehen sich polnische und deutsche Partner am Ernestinum wieder und die Geschichte geht weiter, getreu dem Motto: "Nic o nas bez nas!" / "Nichts über uns ohne uns!"
Dieses bilaterale Austausch-Programm wird durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) gefördert, so dass die Eigenkosten der Eltern im erträglichen Rahmen bleiben können.