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Eschenblatt
Ausgabe 17/2025
Aus Vereinen und Verbänden
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Gedenken an Peter Deutschmann und andere Opfer rechter Gewalt in Niedersachsen

Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung des Bündnisses gegen Rechtsextremismus Eschede (BgR) vor der Johanniskirche in Eschede wurde am 10. August an den 26. Todestag von Peter Deutschmann erinnert. Er war am 8. August 1999 von zwei jungen Männern aus der rechten Szene – Marco S. und Johannes K. – gezielt angegriffen und so schwer verletzt worden, dass er zwei Tage später in der Medizinischen Hochschule Hannover verstarb. Die Täter hatten ihn bewusst ausgewählt, weil er sich offen gegen rechtsextreme Ansichten stellte und nicht in ihr menschenverachtendes Weltbild passte.

Neben dem Gedenken an Peter Deutschmann erinnerte die Veranstaltung auch an weitere Opfer rechter Gewalt in Niedersachsen:

* Matthias Knabe, 1992 in Salzgitter von Neonazis zu Tode geprügelt,

* Gustav Schneeclaus, 1999 in Hildesheim aus rassistischen Motiven ermordet,

* Alexander Selchow, 1991 in Rosdorf von zwei Skinheads erstochen, weil sie ihn für „links“ hielten.

Auch größere Gewalttaten mit bundesweiter Tragweite fanden Erwähnung: das Attentat auf das Münchner Oktoberfest 1980, bei dem 13 Menschen durch eine rechtsextreme Bombe starben, sowie die Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), der zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen zum Opfer fielen.

Die Veranstaltung machte deutlich, dass rechte Gewalt kein vergangenes, sondern ein fortdauerndes Problem ist. Sie forderte ein entschiedenes gesellschaftliches Eintreten gegen Hass, Rassismus und rechte Ideologien – heute mehr denn je.

Sascha Alius
-Sprecherrat BgR Eschede-

Fotos: Sascha Alius