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Eschenblatt
Ausgabe 24/2025
Aus Vereinen und Verbänden
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Erinnerung wachhalten – Jüdisches Leben in Eschede im Fokus

Bündnis gegen Rechtsextremismus Eschede lud zu bewegender Veranstaltung ein

Eschede. – Am vergangenen Wochenende lud das Bündnis gegen Rechtsextremismus Eschede (BGR Eschede) zu einer eindrucksvollen und bewegenden Veranstaltung über jüdisches Leben in Eschede und Umgebung ein – sowohl in der Zeit des Nationalsozialismus als auch davor. Etwa 70 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung und erlebten einen informativen Abend, der eindrucksvoll zeigte, wie eng die lokale Geschichte mit den Schicksalen jüdischer Familien verwoben ist.

Im Mittelpunkt standen zwei Familiengeschichten: die von Heinrich Israel, der als Jude unter anderem in Höfer lebte und während der NS-Zeit trotz Verfolgung auf Mitgefühl und Hilfe von Mitbürgerinnen und Mitbürgern stieß, sowie die der Familie Jacobsohn, die über Generationen in der Lüneburger Heide ansässig war und deren Lebenslinien in der Zeit des Nationalsozialismus nahezu ausgelöscht wurden.

Joachim Gries referierte auf Grundlage eigener intensiver Recherchen und zeichnete die Schicksale dieser Familien eindrucksvoll nach. Die Lebensgeschichte von Heinrich Israel wurde zusätzlich anhand des Buches von Wolfgang Buhr lebendig, das dieser bereits vor einigen Jahren verfasst hatte. Die musikalische Begleitung übernahm Anastasia, die mit fein abgestimmten jüdischen Liedern und Gesang den einzelnen Lebensgeschichten eine besonders emotionale Tiefe verlieh.

In seinen Grußworten bedankte sich Landrat Axel Flader beim Bündnis für dessen langjähriges Engagement gegen Rechtsextremismus und betonte die Bedeutung solcher Veranstaltungen gerade in der heutigen Zeit. Auch Eschedes Bürgermeister Heinrich Lange nahm an der Veranstaltung teil und zeigte sich beeindruckt von der intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte vor Ort.

Sascha Alius, Sprecher des BGR Eschede, dankte allen Besucherinnen und Besuchern für ihr Kommen sowie besonders dem Referenten Joachim Gries und der Musikerin Anastasia für ihren Beitrag. „Diese Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Schicksale der Menschen aus unserer Region wachzuhalten und Lehren für unsere Gegenwart zu ziehen“, so Alius.

Mit großem Interesse und spürbarer Betroffenheit verfolgten die Teilnehmenden den Abend – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Aufarbeitung lokaler Geschichte und das Engagement gegen Rechtsextremismus in Eschede weiter fest verankert sind.

Sascha Alius
-Sprecher BgR Eschede-

Fotos: privat