Neue Betrugsmasche



Liebe Leserinnen und Leser, heute möchte ich Sie aus gegebenem Anlass wieder einmal mit aktuellen Hinweisen vertraut machen, um es den weiterhin aktiven Betrügern oder Betrügerinnen so schwer wie möglich zu machen.

Der Einkauf im Internet ist mittlerweile für viele von uns selbstverständlich geworden, zumal hier oft Produkte angeboten werden, die es im Einzelhandel vor Ort nicht immer gibt. Interessant ist der Interneteinkauf aber auch, weil hier sehr oft mit vergünstigten Preisen geworben wird. Diese Umstände machen sich Menschen immer dann zu nutze, wenn wir betrogen werden sollen. Seit einiger Zeit macht sich hier wieder einmal eine neue Vorgehensweise bemerkbar. Diese können Sie im Internet unter dem Begriff Dreiecksbetrug ausfindig machen.

Wie funktioniert dieser Dreiecksbetrug? Auf der Suche nach einem bestimmten Produkt werden Ihnen günstige Angebote angezeigt. Allerdings wird hierbei ein Fakeshop genutzt. Die von Ihnen übermittelten Daten anlässlich der Kaufabwicklung werden durch die Betrüger oder Betrügerinnen genutzt, um die bestellte Ware tatsächlich auch zu ordern und bei einem echten Onlineshop tatsächlich auch in den Versand zu geben. Sie erhalten auch die bestellte Ware, aber das von Ihnen gezahlte Geld erreicht nur den Betrüger oder die Betrügerin, eine Weitergabe an den wirklichen Versandshop unterbleibt. Davon bekommen Sie zunächst nichts mit, da die elektronische Kommunikation, meistens per E-Mail, nur zwischen dem Versandshop und dem Fakeshop stattfindet. Erst wenn der Shop, der die Ware versendet hat, mit seiner Zahlungsaufforderung nicht weiterkommt, wird er Sie direkt per Mahnschreiben oder über ein Inkassobüro kontaktieren. Da sich wohl jeder von uns an dieser Stelle wundernd die Augen reibt, wird man als Nächstes seinen Bestell- und Bezahlvorgang überprüfen und letztendlich feststellen, dass unser Geld den Versandshop nicht erreicht hat.

Was ist nun zu tun? Als erstes sollten sie umgehend den Versandshop oder das Inkassobüro über den Betrugsverdacht in Kenntnis setzen und anschließend Anzeige bei der Polizei erstatten. Um den Ermittlungserfolg der Polizei zu erhöhen, ist es notwendig, dass Sie alle Unterlagen und Benachrichtigungsverläufe anlässlich des Bestell- und Bezahlvorgangs der Polizei zugänglich machen. Vorteilhaft ist es auch, wenn Sie schon zum Zeitpunkt der Produktsuche einen Screenshot vom Produkt und seiner Beschreibung machen. Denn es vergehen mitunter Wochen, bis der Betrug auffliegt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Fakeshop aber nicht mehr erreichbar oder bereits wieder abgeschaltet worden. Dann kann das ursprüngliche Angebot nicht mehr nachvollzogen werden, was die polizeilichen Ermittlungen wiederrum erschwert.

Wie können Sie sich gegen diese Betrugsmasche schützen? Dies ist leider sehr schwer, da die Betrüger oder Betrügerinnen das Produkt sehr glaubhaft anbieten und es ja auch tatsächlich vorhanden ist. Was Ihnen aber eben nicht mitgeteilt wird, ist die Tatsache, dass die anbietende Person lediglich als Vermittler fungiert. Allzu günstige Angebote sollten Sie daher stutzig machen. Bevor Sie also die Bestellung auslösen, überprüfen Sie die Homepage auf die hinterlegten Daten im Impressum und geben Sie den Namen in eine Suchmaschine ein. Auf den Homepages der Verbraucherzentralen finden Sie auch Links, mit denen Sie Fakeshops identifizieren können. Sollte die anbietende Person die Portale gängiger Onlineshops wie ebay oder amazon nutzen, achten Sie darauf, ob Ihnen ordnungsgemäß die bekannten E-Mails zugestellt werden. Lassen Sie sich auf keinen Fall für die weitere Abwicklung des Bestell- und Bezahlvorgangs auf Kommunikationsplattformen wie WhatsApp, Telegram, Signal oder ähnliche Messengerdienste ein. Und auch die Bitte, die Bezahlung per Paypal-Freunde vorzunehmen, sollte sie hellhörig werden lassen. Prüfen Sie nach Erhalt der Ware, ob Absender und die Daten aus dem Bestellprozess übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, melden Sie sich bitte beim Absender und hinterfragen Sie den Bestell- und Bezahlvorgang.

Sollten Sie noch Fragen zu diesem oder anderen Themen haben, könne Sie uns wie gewohnt unter der Telefonnummer 03902/93935916 erreichen.

Ihr Polizeihauptmeister Jörg Bialas