Mit einem vollen Korb "Fallobst" wurden die Teilnehmer*innen von H.-G. Fellner begrüßt und die Erzählungen begannen rund um das Thema "Obstversteigerung". Bis Anfang der 70er Jahre konnten Obstbäume in der Gemeinde ersteigert werden. In die Baumrinde wurde die Zahl derjenigen geritzt, die den Baum ersteigert hatten und dabei vorher eine Zahl ausgehändigt bekamen. Die Bäume wurden regelmäßig mit unterstützender Organisation durch die Gemeinde oftmals auch ehrenamtlich gepflegt.
Leider pflückten auch manchmal Personen, die gar nicht mitgesteigert hatten.
Danach thematisierten wir die Struktur der Gesellschaft, um dann das "Ernten" zu erläutern.
Bauern kamen in Schulklassen, um Kinder/Jugendliche für Ernteaufgaben (Kartoffeln, Erbsen, Bohnen sowie Obst) gegen Bezahlung zu gewinnen.
Bis Mitte der 60er Jahren konnten so noch 5,00 DM pro Tag (oder 0,50 Pf. pro Reihe) gerade beim "Runkelrüben ernten" verdient werden. Diese Ernte erfolgte in der Regel in 2 Schritten: 1. die Rüben ziehen und 2. mit einer "Art Machete" (so eine Teilnehmerin) das Grün abkappen. Das Grün wurde dann später an das Vieh verfüttert.
Die Rüben ließen sich nun auf einen Wagen werfen und später z. B. in einen Keller schaufeln.
Als erwähnte Angebote gab es auch das Kartoffel lesen oder Erbsen in Säcke stecken.
Als Tagelöhner aus dem Ort kamen oft Frauen zum Einsatz.
Die Ernte bestand noch aus intensiver Personenarbeit und die Wagen konnten nicht nur von Pferden, sondern auch von Ochsen (mit einem Seil um den Kopf) gezogen werden.
Ein Beispiel zur Getreideernte: Jede Getreidegarbe hatte eine andere Stiegenanzahl (Bundanzahl).
Eine Weizengarbe bestand aus ca. 20 Bunden, die dann von den Erntehelferinnen zusammengestellt wurden.
Dann folgte das Verladen auf den Erntewagen, dabei standen in der Regel 2 Helferinnen auf dem Wagen und nahmen die Garben an, die ihnen von Männern mit Forken (oder Streugabeln) hoch gereicht wurden.
Ausführlich unterhielten wir uns danach über den Aufbau von "Arbeiterwohnvierteln" (eine extra angefertigte Skizze visualisierte den Aufbau)
und der Effektivität heutiger Landwirtschaft durch die hohe Mechanisierung.
Beim nächsten Mal wollen wir uns mit dem "Schlachtefest" und im Dezember mit "Weihnachten in Freden in den 50er/60er Jahren" beschäftigten. Inhaltliche Änderungen behalten wir uns vor.
Ehrenamtliche liefern die Bestellungen aus dem Dorfladen frei Haus nicht nur in Freden, sondern auch in die Landwehr, Everode, Winzenburg, etc. aus.
Bitte für die Bestellung Kontakt aufnehmen unter: 05184 9501905. (HeD)