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Ausgabe 6/2025
Hattorf
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Hattorf

Geehrte mit aktivem Vorstand: Vorne: Elli Brakel, Luzi Wemheuer, Helga Brakel, Helma Schumann Dahinter: Marlis Paare, Ute Keber, Petra Keil, Renate Wehmeyer (es fehlt: Roswitha Spillner)

55 Jahre LandFrauenverein Westharz

Zu einem besonders stimmungsvollen Beisammensein in das Gasthaus Weißes Roß in Hattorf hatte der Vorstand des LandFrauenvereins Westharz eingeladen.

Still und nachdenklich wurde es, als der Sänger und Musiker Patrick Duda aus Düna „Sierra Madre del Sur“ sang, ein Lied, das in wenigen Worten die romantischen Aspekte des arbeitsreichen und ehrfürchtigen Lebens der Bergbauern beschreibt: Das Hinaufschauen zu den Gipfeln am frühen Morgen vor der Arbeit und schließlich in das brennende Abendrot am Abend, wenn die Arbeit getan ist. Damit kamen Erinnerungen auf an die schwere und harte körperliche Arbeit der Frauen auch hier in den Dörfern, die ihre Männer unterstützten oder gar allein ihren Hof bewirtschaften mussten.

1970 wurde der LandFrauenverein Westharz gegründet. Eigentlich sollte 2020 das 50jährige Jubiläum groß gefeiert werden. Da kam Corona und machte das unmöglich. Darum entschloss sich der Verein, jetzt das 55jährige Jubiläum zu begehen. Die Erste Vorsitzende, Renate Wehmeyer aus Düna, begrüßte herzlich alle Frauen, die sich auf den Weg zum Jubiläumsfrühstück gemacht hatten. Besonders begrüßte sie die Gründungsmitglieder Elli Brakel, Helga Brakel, Helma Schumann und Luzi Wemheuer. Sie waren unter den Frauen, die den Verein aus der Taufe gehoben haben. Und sie haben ihm über 55 Jahre die Treue gehalten und sind auch heute noch aktiv dabei. Sie wurden besonders geehrt und als Dank wurden ihnen Blumen überreicht.

Bei der Gründung des Vereins wurde Irmtraut Gödecke zur Ersten Vorsitzenden gewählt. Ihr folgten im Laufe der Jahre Wilma Reinhardt, Erika Finster, Hella Lohrengel, Ilsemarie Oestern, Rosemarie Wagner und Ulrike Meinecke. Seit 7 Jahren ist Renate Wehmeyer 1. Vorsitzende, die sich den Vorsitz mit Petra Keil teilt.

Viele Veranstaltungen wurden von den Frauen geplant und durchgeführt, der Bildungsauftrag des Vereins war und ist wesentlicher Bestandteil. Anfangs traf man sich ausschließlich abends, da die Frauen zu melken hatten. Die meisten kamen noch aus der Landwirtschaft. Heute ist der Verein für alle Frauen im ländlichen Raum offen. Die Veranstaltungsreferate umfassten Themen aus Wirtschaft und Gesellschaft, Medizin und Technik. Sie hatten immer auch Veränderungen und Modernisierungen im Blick, in den 50ger Jahren z.B.: „Wie funktioniert eine Waschmaschine?“ Und schon immer gab es auch das Angebot, gemeinsam interessante Ziele der Region zu besuchen. Neben der Bildung ist auch die Gemeinschaft ein wichtiges Anliegen des Vereins. Zu den Highlights des Jahres gehört das Frauenfrühstück, das seit 2010 veranstaltet wird, bei dem ein Referent oder eine Referentin einen aktuellen Vortrag hält. Viele Gäste aus der Region dürfen dazu begrüßt werden, die den Kreis der Landfrauen erweitern.

Der LandFrauenverein hat mit seiner Unterstützung viele Dorf-, Vereins-, Kirchen-, und Schulfeste bereichert und dafür unzählige Kuchen, Torten und Waffeln gebacken, sowie Kaffee gekocht.

Der LandFrauenverein Westharz ist durch das gemeinsame Erstellen von Erntekronen weit über die regionalen Grenzen bekannt geworden, z.B. in der Zeitschrift „Land und Forst“ erhielt der Verein 2004 den ersten Platz bei einem Wettbewerb um die Erntekrone. 2010 brachten die Landfrauen eine Erntekrone nach Berlin in die niedersächsische Vertretung, 2014 schmückte eine Erntekrone die Marktkirche Hannover zum Erntedankfest und 2019 wurde Landesbischof Ralf Meister eine Erntekrone für den Bischofssitz überreicht. Im Rahmen der Landesgartenschau in Bad Gandersheim 2023 veranstalteten die Frauen ein Schaubinden, das auf großes Interesse stieß.

Mit einem großen Dank an alle Beteiligten, auch die gelungene musikalische Bereicherung durch den Sänger Patrick Duda, beendete Renate Wehmeyer das Jubiläumsfrühstück. Und zugleich rief sie dazu auf, die interessante Vereinsarbeit an „Nachbarinnen, Freundinnen, Töchter und Großkinder“ weiterzusagen, damit der Verein auch in Zukunft bestehen kann. Text u. Bild: Keil