Ein riesiger Holzbottich in der Küche stand
mit herrlichen Pflaumen gefüllt bis zum Rand.
Nun trudelten viele Nachbarn ein,
um die Pflaumen zu entfernen vom Stein -
... das war ein Schwatzen und Lachen,
auch Witze die Runde machten,
manchmal wurde ein selbst gebranntes Likörchen genascht,
bis endlich „das Werk' fast bis Mitternacht - wurde vollbracht.
Es schmerzten Rücken und Hände -
der erlösende Schlaf machte diesem somit ein Ende —?
Des Morgens, früh um 7.00 ging es munter weiter –
(ich wollte entwischen, oder „vorbei gleiten"...),
der Kessel war nun gefüllt mit Pflaumen - bis zum Rand-
... ein gleichmäßiges Feuer darunter - war ein Garant,
etwas Zucker und eine grüne Nuss dazu –
... und dann rühren, rühren immerzu
Und d a s 7 Stunden lang,
mir wurde dabei immer recht bang.
Ein „Spezialrührer" ward dafür ausgesucht -
... manchmal wurde der Nachbar auch für eine Stunde gebucht.
Ein langer Leinenhandschuh war wichtig,
damit die heißen Spritzer die Haut nicht machen zunichte.
Dann war es vollbracht - und das Mus in die Steintöpfe gebracht,
etwas Salezil obenauf - Butterbrot ganz dicht darauf, alles mit Papier und Bindfaden verschlossen - ... das ja keiner davon noch konnte naschen!
Und ab in den Keller zu den anderen Köstlichkeiten - ach, könnt ich nochmal heimlich da hinein greifen..!
Renate Hellmann