Schäfer Till in der Misselhorner Heide
Drei Tage lang feierten die Müdener aus ganz Deutschland das 30- jährige Jubiläum ihrer Drei-Dörferpartnerschaft beim Mühlenfest an der Örtze. Dreißig Gäste von der Mosel und der Aller reisten bereits am Freitag zu einem lustigen und genussvollen Quizabend an. Nach der Begrüßung aller Gäste servierte die Küche des „Bauernwald“ zahlreiche regionale Köstlichkeiten. Durch dieses schmackhafte Angebot gingen die einzelnen Quizgruppen gestärkt in die folgenden drei Fragerunden. Neben den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der drei Müden, ging es um Allgemeinwissen und logisches Denken. Die „adoptierte“ Biogaskönigin stellte zusätzlich auf ihrem roten Teppich einige anspruchsvolle Aufgaben zur körperlichen und geistigen Ertüchtigung. Das der Jahreszeit entsprechende Mais-Joga brachte die Teilnehmenden leicht ins Wanken, während die neuen Pofrostgesichter nun verschiedene Gemüsearten repräsentieren. Es wurden Lieder gesungen und der Catwalk anmutig überquert. Ein richtig vergnüglicher Abend voller Gemeinschaft, Genuss und Gespräche.
Am nächsten Vormittag traf sich die Reisegruppe mit Heidschnuckenschäfer Till Habjanic in der Misselhorner Heide. Gästeführerin Bettina Bouma hatte das Treffen arrangiert und erläuterte zunächst viel Wissenswertes über unsere Region bevor der junge Schäfer geduldig Rede und Antwort stand. Das Leben und Arbeiten eines Schäfers beeindruckte die Gäste sehr und auf dem Heimweg wurde noch lange darüber gesprochen. In der Mittagszeit auf dem Mühlengelände angekommen, standen die frisch geräucherten Forellen des Angelvereins bereit, um den Hunger der Reisenden zu stillen. Diese Köstlichkeit wurde gern angenommen bevor zu Beginn des Mühlenfestes die ersten Moselweinflaschen geöffnet wurden. Zur Begrüßung der Gäste und Eröffnung des Festes füllte sich der Festplatz zusehends mit zahlreichen Besuchern. Die Rednerinnen und Redner hießen alle herzlich Willkommen und hoben die Bedeutung und Besonderheiten des Mühlenfestes sowie des Drei Dörferjubiläums hervor. Es konnten mehrere Gastgeschenke überreicht werden, von denen am beeindruckendsten sicherlich das original historische und liebevoll restaurierte Weinfass von der Mosel war. Mit einem symbolischen Fassanstich wurde der Weinausschank eröffnet und das gesellige Festtreiben eingeläutet. Bis zum Abend nutzten alle Gäste und Besucher lustig und vergnügt das fantastische Wetter sowie das vielfältige Angebot rund um die Mühle. Beschwingt und begeistert klang der Reisetag für die Jubiläumsgruppe erst spät zur Nacht aus.
Auch der dritte Tag versprach mit einem geführten Dorfspaziergang und der Fahrt im historischen Triebwagen, ein ganz besonderer zu werden. Im historischen Ortskern erläuterten die beiden Gästeführer Hans Jürgen und Martin viel Wissenswertes zur Müdener Historie. Der Spaziergang führte zunächst zur Mühle und dann direkt zum Müdener Bahnhof. Dort wartete bereits der Triebwagen mit seinem reservierten Großraumabteil. Als musikalische Überraschung stieg Hans Friedrich Stelter mit seinem Akkordeon zu und auch Gästeführer Martin ließ es sich nicht nehmen, die Jubiläumsgäste mit seiner Gitarre zu begleiten. Mit fröhlichem Gesang kam der Zug Richtung Hermannsburg ins Rollen. Die Stimmung war großartig und als das Lied „Wohlauf in Gottes schöne Welt, lebe wohl ade ...“ anklang kam ein wenig Wehmut auf. Am Hermannsburger Bahnhof wartete bereits der Reisebus auf die Gäste von der Mosel. Bei der herzlichen Verabschiedung ließ es sich die Müdener Ortsvorsteherin nicht nehmen, von Hoffmann‘s eigens kreierte Gebäckstücke in Form von Heidschnucken zu überreichen. Diese wurden freudig entgegengenommen und mit der Bekundung auf ein baldiges Wiedersehen die Heimreise angetreten.