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Ausgabe 12/2025
Lokale Informationen aus der Samtgemeinde Salzhausen
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Lokale Informationen aus der Samtgemeinde Salzhausen

Gruppenfoto nach der Verleihung der Ehrennadeln: (v. li.) Bianca Tacke, Jens Köster, Gisela Fengefisch, Carsten Schulenburg, Nikolaus Lemberg, Lars Schulenburg und Charlotte Weyer.

Verleihung der Ehrennadeln 2025 im „Haus der Zukunft“

(ph). Salzhausen. Zum Tag des Ehrenamtes fand in diesem Jahr zum 22. Mal die Verleihung der „Goldenen Ehrennadel“ der Gemeinde Salzhausen statt. Und es gab sogar eine Premiere, denn erstmals waren die zu Ehrenden und die Gäste in das „Haus der Zukunft“ (Rathaus Salzhausen) eingeladen. Im großen Veranstaltungsraum fand die Verleihung einen festlichen Rahmen, der musikalisch von Yoko Salewski umrahmt wurde. In ihrer Begrüßungsrede betonte Salzhausens Bürgermeisterin Bianca Tacke, dass dieses ein besonderer Temin im Jahr sei. Die Gemeinde Salzhausen drücke damit die große Dankbarkeit an Menschen in der Gemeinde aus, die für ihre ehrenamtlich Arbeit keine Gegenleistung erwarten. Ihr Einsatz sei ein Schatz und bereichere das Leben in der Gemeinde, so Tacke. „Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert“, mit diesem Zitat von Oskar Wilde ließ Juwelierin Charlotte Weyer die Gästeschar an ihren Gedanken zur Gestaltung der „Goldenen Ehrennadel“ teilhaben: Das Material Gold als Zeichen der Wertigkeit, die runde Form für eine runde Sache, die Wellen zeigen „alles ist im Fluss“, eine Perle, die es einst in der Luhe gegeben haben soll, symbolisiert Fruchtbarkeit und „Gelb und Rot“ sind die Farben Salzhausens, so die Kurzbeschreibung. Jede Ehrennadel wird von der Juwelierin in Handarbeit gefertigt und ist somit ein Unikat.

Die immerhin schon 60. Ehrennadel aus der Werkstatt von Juwelierin Weyer und die dazugehörige Ehrenurkunde wurde an Gisela Fengefisch verliehen. Mit sichtlicher Freude hielt Nikolaus Lemberg, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft e. V., die Laudatio, wo die Geehrte seit 2002 im Vorstand des gemeinnützigen Vereins ehrenamtlich tätig ist. „2005 sind wir uns erstmalig begegnet und ich darf seitdem Anteil haben und mitgestalten an der Interessengemeinschaft zur Unterstützung von Alten, Kranken und Hilfsbedürftigen, oder wie wir heute kurz und knapp sagen, der InGe. Besonders prägend war die gemeinsame Vorstandsarbeit mit Hans-Joachim Röhrs, unserem sehr geschätzten ehemaligen Oberkreisdirektor, Ihr habt unsere Entwicklung hin zu einem vielfältig aufgestellten Sozialunternehmen begleitet “, erinnerte sich Lemberg, der zuvor betonte: „Wir befinden uns in der Kategorie Lebenswerk. Es geht um eine Lebensleistung, es geht um mehrere der regionalen Vereine, es geht um sehr viel Menschlichkeit und die lebenslange Bereitschaft, sich konkret und ohne Schnickschnack einzusetzen.“ Die Geehrte wurde 1941 als Tochter einer gutsituierten Familie in Hamburg geboren und ist in den Elbvororten aufgewachsen. „Es muss die frühe Prägung in der Familie gewesen sein, wo mehrere der Kardinalstugenden wie Leistungsbereitschaft, Disziplin aber auch das ausgeprägte Selbstbewusstsein entstanden sind“, hieß es. „Da war ganz früh ein Gefühl von Ungerechtigkeit und es war klar, dass man da doch wohl etwas tun müsse: Der eine, ein Flüchtlingskind im Hamburg der Nachkriegszeit wohnte in einer Nissenhütte, die andere im piekfeinen Othmarschen. In der gemeinsamen Schulklasse entstand daraus nicht etwa Standesdünkel, sondern konkretes Handeln, hier in Form von Brot und Obst unter die Schulbank des Klassenkameraden gelegt.“ Beruflich schlug sie den Weg als Rechtsanwältin ein – der führte sie in den Hamburger Hafen, wo sie bei Eurogate GmbH vorwiegend „allein unter Männern“ tätig war. Daneben erfüllte sie so manches Ehrenamt in der Freien und Hansestadt Hamburg. Seit 1979 ist Gisela Fengefisch Bürgerin in Salzhausen, die Lüneburger Heide und ihre heutige Heimatgemeinde Salzhausen haben stets von ihrem Engagement profitiert, denn neben der ehrenamtlichen Vorstandsarbeit bei InGe, die zum Ende des Jahres endet, ist sie auch im Vorstand des VNP tätig und sie engagiert sich darüber hinaus, wo immer es gebraucht wird, z.B. mit einer Spendenkampagne für den InterZOB oder bei den Freunden der Kirchenmusik St. Johannis. „Jetzt und in Zukunft gilt: Du bist eine Gemeinwesen-Person durch und durch und das jetzt auch sichtbar als Trägerin der Salzhäuser Ehrennadel“, mit diesen Worten gratulierte Lemberg seiner Weggefährtin.

Sie sind alle Salzhäuser Jungs, der Laudator Jens Köster, Salzhausens Samtgemeindebürgermeister und Gemeindedirektor der Gemeinde Salzhausen sowie Lars und Carsten Schulenburg, die jetzt mit der „Goldenen Ehrennadel“ ausgezeichnet wurden. Das wurde in der Laudatio deutlich, so erinnerte sich Köster an Zeiten, wo man als Kind und Jugendlicher die Sommer in der Badeanstalt verbrachte und die Wintertage auf den zugefrorenen Fischteichen im Uhlenbusch oder auf den Rodelbahnen am

Paaschberg und am Stiepelsberg. „Unsere Dorfgemeinschaft lebt – und sie lebt durch Menschen wie die, die wir heute ehren dürfen. Eine prägende Konstante in Eurem Leben waren und sind Eure Eltern

Eure Mutter Ilka und Euer Vater Helmut, vielen bestens bekannt als Inhaber des Tenniskiekers, Organisator zahlreicher Veranstaltungen – und selbst Träger der Goldenen Ehrennadel 2017“, so Köster. Beruflich zog es Carsten in die Welt der Zahlen und Menschen – er wurde

Banker. Lars hingegen fand seine Heimat zwischen Töpfen und Pfannen – er wurde Koch mit Leidenschaft. Im Tenniskieker gab es eine klare Rollenverteilung: Lars, in der Küche und Carsten. hinterm Tresen. Schon früh durften die Schulenburg-Brüder Verantwortung übernehmen was sie immer beeindruckenden Selbstverständlichkeit getan haben und auch weiter tun. Ob Osterfeuer auf Gallaberg oder Faslam in Salzhausen – beides ist eng mit den Schulenburgs verbunden. 1993 gründeten Carsten und Lars gemeinsam mit Gleichgesinnten – unter denen sich auch ihre Ehefrauen Arni und Petra befanden - den Faslamsclub Salzhausen. Während Lars Schulenburg sich in der Freiwilligen Feuerwehr Salzhausen vielfältig engagiert, er ist seit 2011 stellvertretender Ortsbrandmeister, ist Carsten Schulenburg in der Schützenkompanie Salzhausen der Spezialist für Sonderaufgaben. Neben Auszeichnungen der Kreisfeuerwehrverbandes und des Landesfeuerwehrverbandes hat sich Lars die liebevolle Bezeichnung „Opa“ in der Feuerwehr Salzhausen „erworben“. Bruder Carsten wird aufgrund seines Engagements in der Schützenkompanie, wie sollte es anders sein, „Mutter der Kompanie“ genannt.

Menschlichkeit, Zuwendung, Verlässlichkeit, Rückgrat, Augenmaß und gesunder Menschenverstand - diese Werte zeichnen die Schulenburg-Brüder laut einer Umfrage bei ihren Weggefährten aus. „Ihr seid überall da, wo man Euch braucht – und Ihr seid gleichzeitig Menschen, die sich nicht in den Vordergrund drängen“, bekräftigte Köster, der den offiziellen Teil nicht enden ließ, ohne sich bei seinem Rathaus-Team für die Organisation des Abends zu bedanken. Bei einem köstlichen Buffet und netten Gesprächen klang der die festliche Veranstaltung aus.