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Ausgabe 5/2024
Lokale Informationen aus der Samtgemeinde Salzhausen
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Sie luden zur Diskussion zum Thema Jugendkriminalitä ein: Britta Keller vom Jugendforum Brückenschlag und PHK Heiko Riebesell

Prävention macht den Unterschied

Salzhausen. Beim Blick in die Medien kam man in den letzten Wochen an einem Thema nicht vorbei: Kriminalität unter Jugendlichen. Es wurde über Messerstechereien, Brandstiftung, Diebstahl und eine generelle zunehmende Gewaltbereitschaft unter den jungen Menschen im Landkreis Harburg berichtet. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger äußern sich besorgt auch um ihre eigene Sicherheit.

Das Jugendforum Brückenschlag in Salzhausen, ein Netzwerk der örtlichen Jugendakteure, nahm das zum Anlass zu einem Treffen einzuladen, um sich über die Situation vor Ort auszutauschen. Als Gesprächspartner und Vortragender hat sich PHK Heiko Riebesell von der Polizeistation Salzhausen an dem Abend viel Zeit genommen. Das Interesse war groß. Die Teilnehmenden kamen aus den Schulen, der Jugendarbeit, Vereinen, der Schulkindbetreuung, dem Jugendparlament und auch aus der Verwaltung und der Politik.

In dem ausführlichen Gespräch konnte dann ein ziemlich genaues Bild der Situation in Salzhausen dargestellt werden. Konsens war, dass es in der Gemeinde zurzeit eher wenige Fälle von Jugendkriminalität gibt, die ein Eingreifen der Polizei erfordern. Die wenigen Fälle, in denen es sich anders verhält, sind in der Bearbeitung durch die Polizei, bzw. Justiz. Und natürlich geht da Rehabilitation vor Strafe.

Bleibt die Frage, wie man sich als direkt oder indirekt Betroffener (Eltern, Lehrer…) verhalten soll, wenn man Opfer oder Zeuge solcher Vergehen wird. In einigen Fällen kann schon eine deutliche Ansprache helfen, in der klargemacht wird, dass das weitere Überschreiten von Grenzen nicht geduldet wird. Ist dies nicht möglich, ist der Weg zur Polizei immer der richtige, denn die kann natürlich nur handeln, wenn sie Kenntnis von den Vorkommnissen hat. Wenn man unsicher ist, ob der Weg zur Polizei angemessen ist, kann man auch mit den Mitarbeitern des Jugendzentrums in Salzhausen Kontakt aufnehmen. Lea Tewes und Andreas Brammer kennen die allermeisten Jugendlichen in Salzhausen und können beraten und Empfehlungen geben.

Das gilt übrigens auch für Straftaten die im Internet begangen werden. Da wünschen sich die Jugendakteure vor allem eine bessere Medienkompetenz auf Seiten der Eltern, die die möglichen Gefahren offenbar oft unterschätzen.

Auch das Thema der Legalisierung von Cannabis wurde noch diskutiert. Übereinstimmend wurde berichtet, dass da seit dem 1. April 2024, dem Inkrafttreten des Gesetzes zum Umgang mit Konsumcannabis (KCanG) keinerlei Veränderungen im Konsumverhalten aufgetreten sind. Tatsächlich bereitet der Konsum von Alkohol durch junge Menschen im Moment mehr Probleme in Salzhausen.

Betont wurde am Ende noch, dass die vergleichsweise positive Situation in Salzhausen viel mit der sehr guten Jugendarbeit, auch in den Vereinen zu tun hat. Das Angebot an junge Menschen. ihre Freizeit sinnvoll in Gemeinschaft zu verbringen, sei es beim Sport, der Feuerwehr, den Kirchengemeinden und den anderen Institutionen, ist sehr umfangreich. Es wird vielfach getragen von engagierten Ehrenamtlichen, die den Jugendlichen ein positives Vorbild sind, und damit einen großen und wichtigen Beitrag zur Prävention leisten. Und so schließt sich hier auch der Kreis: die allermeisten jungen Menschen in Salzhausen sind freundlich, hilfsbereit und vielfältig sozial engagiert und ins Dorfgeschehen eingebunden.

Das Jugendforum Brückenschlag wird sich weiter mit den Themen rund um die Jugendarbeit beschäftigen und steht weiterhin für alle Jugendakteure in Salzhausen als Netzwerk zur Verfügung.

Die aktuellen Termine findet man auf dem Blog www.Brückenschlag-Salzhausen.de. ph