Christiane Oertzen und Barbara Frahm übereichten Heinrich Düver die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft.
(ph). Salzhausen. Ist das Glas halb voll oder halb leer beim dem Salzhäuser Traditionsverein Salzhausen e. V. Kultur Heimat Leben?
So könnte man nach der kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung resümieren. Der Verein hat seit drei Jahren keine(n) erste(e) Vorsitzende(n). Im Vorstand agieren aktuell die zweite Vorsitzende Barbara Frahm, die die Sitzung leitete und bei den Wahlen in ihrem Amt bestätigt wurde, sowie die dritte Vorsitzende Christiane Oertzen. Auch das Amt des Kassenwarts konnte in diesem Jahr nicht mehr neu besetzt werden.
In ihrem Rückblick berichtete Barbara Frahm von einem „normalen Jahr 2023“ – alle Veranstaltungen konnten planmäßig und erfolgreich durchgeführt werden. Auch die Mitgliederzahl stellte sich per 31. Dezember 2023 mit 217 Personen positiv dar. Soweit scheint das Glas halbvoll zu sein. Zumal die Bilanz des Kulturteams, das seit über 30 Jahren von Charlotte Weyer mit viel Engagement geleitet wurde und deren Leitung zukünftig Barbara Frahm innehat, doch sehr erfreulich ausgefallen ist. Auch das Rentnerteam mit aktuell 15 Aktiven, das immer wesentliche Aufgaben bei den Märkten oder bei der Installation der Frühlingskränze und der Blumenampeln übernimmt, sei stets emsig tätig, so die „R-Team-Chefin“ Elisabeth Mestmacher. Sie ließ allerdings verlauten, dass dort zukünftig mit „schwindendendem“ Engagement seitens der Ehrenamtlichen zugunsten anderer Freizeitgestaltung zu rechnen sei.
Definitiv halbleer ist das Glas bei den Sorgenkindern, das sind das Marktteam und das Aktionsteam. Das Marktteam, das von Jens Putensen geleitet wird, ist für die Organisation des Kirch- und Markttages und des Weihnachtsmarktes zuständig. Beide Märkte seien erfolgreich mit viel Arbeitsaufwand gelaufen, hieß es. Jedoch beklagte auch Putensen die mangelnde ehrenamtliche Unterstützung.
Das Aktionsteam, das über Jahre unter der Leitung von Heinrich Düver zum Wohle der Gewerbetreibenden geleitet wurde, findet ebenfalls keine Nachfolge. Es sei somit nicht mehr existent, hieß es. Bleibt also vorerst noch offen, wie es mit den Märkten weitergeht.
Barbara Frahm stellte fest, dass der reduzierte ehrenamtliche Vorstand die vielen Aufgaben eines gemeinnützigen Vereins, nicht zuletzt durch viele neue steuerlich- und rechtlichen Vorgaben, nicht mehr leisten könne. Zum Jahresende wird daher der nicht gemeinnützige Geschäftsbetrieb, der auch die Märkte enthält, eingestellt und der Verein wird sich seinen satzungsgemäßen Kernaufgaben widmen.
Gerade für die Märkte müsse man daher neue Wege finden und man baue u. a. auf die Unterstützung der Gemeinde. Dort sei man auch bereits in einem intensiven und guten Austausch. Schließlich seien der Kirch- und Markttag und der Weihnachtsmarkt die Aushängeschilder nicht nur für die Gemeinde sondern auch für die Samtgemeinde Salzhausen, sowohl in der Pflege der traditionellen Heimatkultur als auch im touristischen Bereich.
„Niemand möchte, dass es ein Salzhausen ohne Märkte gibt,“ so Barbara Frahm. Sie stellte als eine mögliche Lösung vor, die „Abteilung Märkte“ aus dem gemeinnützigen Verein auszugliedern, um sich als eigenständiger nicht gemeinnütziger Verein mit eigenem Vorstand neu zu formatieren.
Für sein 40jähriges Engagement, wurde Düver, der aus dem Amt ausschied, von Barbara Frahm und Christine Oertzen in besonderer Weise geehrt, ihm wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Der Verein wurde 1950 gegründet und musste im Laufe der Jahrzehnte so manchen Strukturwandel erleben, dabei haben immer wieder zahlreiche Salzhäuser Ehrenamtliche für Stabilität gesorgt.
So bleibt als Fazit zu dieser Jahreshauptversammlung die Frage: „Stirbt die Generation Ehrenamt allmählich aus?“ Interessierte, die den Mut haben Verantwortung zu übernehmen und sich zum Wohle der Allgemeinheit engagieren möchten, können sich unter www.salzhausen-ev.de informieren.