Elisabeth Mestmacher - eine Macherin, der jetzt das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde.
Salzhausen. Der Salzhäuser Ehrenbürgerin Elisabeth Mestmacher, den meisten Salzhäusern als “Lieschen” bekannt, wurde das Bundesverdienstkreuz verliehen. Bereits im vergangenen Jahr kam die Post vom Bundespräsidenten aus Berlin mit der Urkunde, der kleinen Miniatur für weniger feierliche Anlässe und dem Verdienstorden für feierliche Anlässe.
Wer Lieschen kennt, der wundert sich nicht, dass es ein ganzes Jahr gedauert hat, bis diese besondere Auszeichnung für unsere Ehrenbürgerin öffentlich bekannt wurde. Denn Lieschen geht es bei ihrer vielfältigen ehrenamtlichen Arbeit nicht um öffentliche Anerkennung oder gar Prahlerei. Es ging ihr immer und geht ihr noch ausschließlich um die Hilfe für Menschen, für die Gesellschaft und für Salzhausen und die Samtgemeinde, für ihre Heimat. Elisabeth Mestmacher wurde in Gödenstorf geboren und wuchs gemeinsam mit vier Geschwistern auf dem heimischen Hof auf. Das gesellschaftliche Engagement wurde Lieschen quasi in die Wiege gelegt. Schon ihr Vater, Günther Heins, hatte das Bundesverdienstkreuz für seinen ehrenamtlichen Einsatz von 1978 bis 1994 für das Salzhäuser Krankenhaus erhalten und auch als Bürgermeister von Gödenstorf und Lübberstedt.
Die vielen Ämter und ehrenamtlichen Aufgaben, die Lieschen im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte übernommen hat, lassen sich gar nicht alle aufzählen. An dieser Stelle sind nur ein paar exemplarisch genannt, die ihr besonders am Herzen lagen oder liegen.
Lieschen gehört zu den Initiatoren des Waldbadfördervereins, war Vorstandsvorsitzende der DLRG Ortsgruppe Salzhausen, sie ist die Vorsitzende des DPG - Freundeskreis Salzhausen Bialy Bór e.V. Außerdem leitet sie das Rentnerteam im Verein Kultur Heimat Leben Salzhausen e.V., welches seit vielen Jahren Garant für das Gelingen des Kirch- und
Markttags oder des Weihnachtsmarktes von Salzhausen ist. Als Mit-Initiatorin hat sie Salzhausen zur Fair Trade Gemeinde gemacht, war viele Jahre Begleiterin bei der Childrens International Summer Villages Organisation und hat die Kinder und Jugendlichen im sommerlichen Zeltlager des Salzhäuser Zeltlagervereins aus großen Töpfen bekocht.
Auch in den Räten Salzhausens und der Samtgemeinde engagiert sich Elisabeth Mestmacher seit 2001 als Mitglied der UWG, der unabhängigen Wählergemeinschaft, zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger. So lag es in der Natur der Sache, dass Lieschen 2016 von der UWG auch zur Bürgermeisterin von Salzhausen vorgeschlagen wurde und vom
Gemeinderat gewählt wurde. Ein Amt, welches sie bis 2021 bekleidete, um danach nicht etwa in den Ruhestand zu gehen. Sie wollte nochmal richtig Politik machen und die Weichen für die Zukunft Salzhausens und der Samtgemeinde als einfaches Ratsmitglied mitbestimmen.
Lieschen ist es ein besonderes Anliegen, das Bundesverdienstkreuz nicht allein für sich zu beanspruchen. “Ich widme den Verdienstorden allen Helferinnen und Helfern, die mich jahrelang bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit unterstützt haben. Allein wäre das nicht möglich gewesen.” so Lieschen Mestmacher in ihrer typischen Art. “Besonders dankbar bin
ich für die tatkräftige Unterstützung beim Einrichten der Flüchtlingsunterkunft in der Schulstraße für die ukrainischen Familien. Hier haben viele Salzhäuser mit angepackt und gespendet.
Der Verdienstorden, umgangssprachlich auch als Bundesverdienstkreuz bezeichnet, ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Er wird für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen
verliehen.
Für die Salzhäuser hätte Lieschen somit gleich 3 Verdienstorden verdient, aber das wäre ihr vermutlich zu viel Aufmerksamkeit. Da organisiert sie lieber die nächste Kaffeetafel oder hilft mit bei der “Nassen Nacht” im Waldbad Salzhausen, die selbstverständlich auch von ihr ins
Leben gerufen wurde.