Garstedt. Marco Petersen soll neuer Ortsbrandmeister der Stützpunktfeuerwehr Garstedt werden. In einer Dienstversammlung wählten ihn die Mitglieder mit großer Mehrheit zum Nachfolger von Matthias Öhler, der sein Amt aufgrund der Erreichung der Altersgrenze für den aktiven Dienst abgeben muss.

„Du hast die Wehr in einer schwierigen Phase übernommen und in Deiner Amtszeit viel erreicht“, würdigte Gemeindebrandmeister Jörn Petersen die Arbeit von Öhler. Er hob unter anderem die Indienststellung des neuen Einsatzleitwagens, die Gründung des Fördervereins sowie die fast abgeschlossene Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs hervor. Zudem dankte er Öhler für seine engagierte Mitarbeit im Samtgemeindekommando.

Bei der anschließenden geheimen Wahl konnte der durch das Kommando vorgeschlagene Gruppenführer Marco Petersen eine große Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen. Er muss nun noch durch den Samtgemeinderat in seinem Amt bestätigt werden.

Als neuer Gruppenführer und Nachfolger von Marco Petersen wurde Pascal Cordes von der Versammlung gewählt, sein Stellvertreter wird Sebastian Tasche. Zusätzlich wurde Jan Olbrich einstimmig zum dritten Gruppenführer gewählt, unterstützt von seinem Stellvertreter Marcel Müller-Matthies.

Mit der Wahl von Sandra Seidlitz zur neuen Schriftführerin endete eine Ära in der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt. Gerhard Backhaus gab nach 36 Jahren im Amt des Schriftwarts – und davor zehn Jahren als stellvertretender Schriftwart – seine Funktion ab. Unter großem Applaus und mit einem Präsent wurde er aus dem Kommando verabschiedet.

Gemeindebrandmeister Jörn Petersen gratulierte allen Gewählten zu ihren neuen Aufgaben und wünschte ihnen viel Erfolg.

Im Anschluss ehrte er zwei langjährige Mitglieder der Feuerwehr. Joachim Pehl erhielt das Niedersächsische Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst, und Gerd Romnonek wurde für 25 Jahre Dienst ausgezeichnet.

Auch Beförderungen standen auf der Tagesordnung: Der zukünftige Ortsbrandmeister Marco Petersen wurde zum Hauptlöschmeister, Marcel Müller-Matthies zum Oberfeuerwehrmann befördert.

Zum Abschied von einem „brandheißen Typ“

Matthias Öhler, Jahrgang 1957, blickt auf eine beeindruckende Karriere bei der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt zurück. Seit November 1989 ist der scheidende Ortsbrandmeister durchgängig als aktiver Atemschutzgeräteträger im Einsatz und wird seinen Dienst im Oktober 2024 beenden. Bei einer kürzlich absolvierten Heißausbildung (Modul 3) an der Brandsimulationsanlage der FTZ in Hittfeld zeigte Matthias Öhler eindrucksvoll, dass Alter nur eine Zahl ist. Der 66-jährige selbstständige Rechtsanwalt ließ sich nicht davon abschrecken, einen Zimmerbrand bei 500°C und Null-Sicht in kompletter Nomex-Schutzkleidung und mit schwerem Atemschutz zu bekämpfen.

Besonders beeindruckend war seine spontane Reaktion auf die Herausforderung einer 19-jährigen Kameradin, gemeinsam mit ihr den Schlauchturm der FTZ zu erklimmen. Matthias nahm die Herausforderung an und bewies damit, dass Udo Jürgens mit seiner berühmten Zeile „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“ völlig recht hatte.

Die Atemschutzgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt verabschiedete Matthias Öhler nach dem erfolgreichen Ausbildungstag mit großem Applaus und einem kleinen Präsent, als Anerkennung für seine langjährige, herausragende Leistung und sein unermüdliches Engagement.