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Samtgemeinde aktuell Gieboldehausen
Ausgabe 10/2024
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Plattdütsche Frünne feiern auf dem Höherberg eine Festandacht

Fotos: © Alois Grobecker

Zum 35. Mal plattdütschen Kerken auf dem Höherberg

Von Alois Grobecker

Wollbrandshausen. Die „Plattdütschen Frünne“, ein loser Zusammenschluss heimatverbundener Menschen, die die Muttersprache, das Plattdeutsche, in besonderer Weise gemeinsam pflegen, feiern und beten. Letzteres zeigte sich, als sich über 150 plattdütsche Frünne zu einem gemeinsamen Gottesdienst in ökumenischer Form vor dem Freialtar der Wallfahrtskapelle zu Ehren der Vierzehn Heiligen Nothelfer auf dem Höherberg bei Wollbrandshausen am 08. Sept. 2024 eingefunden hatten.

Der Kreisposaunenchor Harzer Land und erstmals der Frauenchor des Kirchortes St. Pankratius Fuhrbach gestalteten die festliche Andacht musikalisch.

Zu den Eichsfeldern hatten sich auch mehrere Plattdütsche aus dem Harz gesellt. Organisator und gleichzeitig liturgischer Leiter dieser jetzt zum 35. Male veranstalteten „Plattdütschen Kerken“ ist der plattdütsche Präsident Werner Grobecker aus Gieboldehausen, der die zahlreichen Gottesdienstbesucher in ostwestfälischem Plattdütsch begrüßte.

Nach den Fürbitten, die von Elisabeth Krone aus Rollshausen und Adolf Schmidt aus Gillersheim vorgetragen wurden, ging Werner Grobecker in seiner plattdütsch gehaltener Predigt auf die Auslegung des Evangeliums Mt 6.25 ein. Das Evangelium für den heutigen Sonntag ist eine Herausforderung, so Grobecker. Jesus sagt: „Sorgt euch nicht!“ Wie soll das aber gehen?! Wir alle machen uns Sorgen – manchmal um die großen gesellschaftlichen oder globalen Entwicklungen, und manchmal ganz privat: um die eigene Gesundheit oder um die Eltern, die alt werden. Um die Entwicklung unserer Kinder oder Enkel, um Freunde, denen es schlecht geht, oder um unser eigenes persönliches Weiterkommen. Es gibt Situationen, da kreisen die Gedanken so sehr um die Probleme, dass der Blick verstellt ist. Verstellt für alles Helle und Gute, was das Leben und Gott einem bietet.

Wenn uns Gott sagt, wir sollen uns keine Sorgen um morgen machen, verlangt er von uns, darauf zu vertrauen, dass er uns genug Kraft gibt, jeden Tag so anzugehen, wie er kommt, und dass er es morgen wieder genauso machen wird. Als Christen sind wir dazu berufen, uns vom Rest der Welt zu unterscheiden. Unser Fokus sollte nicht auf materiellem Besitz, Erfolg oder Ruhm liegen, sondern auf dem Streben nach Gottes Reich und Gerechtigkeit. Das bedeutet, ein Leben zu führen, das sich auf Christus und seine Lehren konzentriert.

Nach der Andacht bedankte sich Hermann Lückert aus Pöhlde bei den beiden Messdienern Elias und Justus Nünemann aus Gieboldehausen sowie beim Präsidenten der Plattdütschen Frünne, Werner Grobecker, für die 35-jährige Planung und Organisation des Gottesdienstes sowie für dessen Einsatz und Bemühen um die plattdeutsche Sprache.