Die Aufnahme zeigt das Helferteam der Krippenbruderschaft 2023/24
von Alois Grobecker
„Zur Krippe her kommet, in Bethlehems Stall“ singen wir in der ersten Strophe eines beliebten Weihnachtsliedes. Diesem Aufruf zum Krippengang können die Besucher auch in der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius Gieboldehausen von Heiligabend bis Ende Januar nachkommen. Dort wird der christliche Brauch der Krippendarstellung schon seit vielen Jahrzehnten gepflegt.
In der Weihnachtszeit ist die Pfarrkirche ein besonderer Anziehungspunkt für viele Besucher.
Die Krippe ist aus verschiedenen Gründen unter den üblichen Kirchenkrippen in der Umgebung hervorzuheben: aufgrund ihrer Größe, der Vielzahl der Figuren, der Originalität, weil sie verschiedene Szenen aus der biblischen Geschichte darstellt und der Gestaltung der Krippenlandschaft.
Alljährlich wird unter der Regie von Tischlermeister Werner Grobecker die größte Weihnachtskrippe des Eichsfeldes von der Gieboldehäuser Krippenbruderschaft aufgestellt.
Die zeitaufwendigen Arbeiten für die eindrucksvolle Krippenlandschaft mit Wasserfall und Hügeln beginnen bereits am dritten Adventssonntag. Bevor der eigentliche Aufbau im Chorraum vor dem Hochaltar der Pfarrkirche beginnt, werden zunächst die Rückwände, durch die der kostbare Altar der Kirche geschützt wird, aufgestellt. Es wird dann die mehrstöckige und stabile Unterkonstruktion von den Krippenbauern errichtet und die elektrische Installation für Wasserfall und Beleuchtung verschiedener Einzelszenen sowie das glimmende Feuer eingebaut. Wenn alle Vorarbeiten abgeschlossen sind, werden die Holzplatten des Untergrunds mit einer Sandschicht kaschiert, bevor diese mit Borke, Moos, Steinen und Tannenzweige dekoriert werden.
Die gestaltete Landschaft mit über 20 Nordmannstannen vor dem gesamten Hochaltar umgibt die weihnachtliche Szene und nimmt auf einer Fläche von über 45 m² die 60 Figuren ganz in sich auf. Fuchs und Käuzchen, Marder und Vögel aller Art tummeln sich - zwar nur ausgestopft - neben dem Getier aus Holz, den Schafen und Ziegen an der Weihnachtskrippe.
Die Krippe zeigt nicht nur die klassische Darstellung der Geburt Jesu, sondern auch die biblischen Geschichten wie die Verkündigung der Geburt durch den Engel an die Hirten, Anbetung der Hirten und der Heiligen Drei Könige.
Bei der Betrachtung des gesamten Hochaltars ist die Haupt- und Grundlehre des Christentums, nämlich das Geheimnis der heiligsten Dreifaltigkeit, dargestellt.
Christus der Sohn Gottes, der Mensch geworden ist, um uns durch seinen Tod zu erlösen. Oberhalb des Gekreuzigten wird Gott-Vater, der Schöpfer des Alls, mit der Weltkugel gezeigt. Darüber schwebt der Hl. Geist in der Gestalt einer Taube.
Unentbehrlich sei ein zuverlässiges Helferteam, sagt Tischlermeister Werner Grobecker - auch „Krippenvater“ genannt - und lobt den Einsatz der Krippenbrüder, die mit großer Freude den Auf- und Abbau vollziehen. „Spätestens eine Woche vor Heiligabend sollte die Krippe fertig sein“, erklärt „Krippenvater“ Werner Grobecker, der seit seinem 10. Lebensjahr in diesem Jahr zum 68. Mal die Weihnachtskrippe aufbaut. „Belohnt wird das Engagement durch das große Interesse, das die aufwendige Krippendarstellung auch über die Grenzen der Region hinaus findet und sich viele Menschen, besonders Familien mit Kindern, daran erfreuen“, so Grobecker. Man braucht schon Zeit und Muße, um die Krippenlandschaft mit ihren schönen Figuren und vielen Details genau zu betrachten.
Die Krippe ist bis Ende Januar zu sehen und wird dann wieder für rund zehn Monate sicher eingepackt und verstaut.
Öffnungszeiten:
Die St. Laurentius-Pfarrkirche Gieboldehausen ist täglich von 10 - 17 Uhr an der südlichen Kirchenseite (Eingang gegenüber der Lourdesgrotte) geöffnet und lädt alle Gotteshausbesucher zur besinnlichen Betrachtung
und somit vom Schauen zum Beten herzlich ein.
Führungen können mit „Krippenvater“ Werner Grobecker (Tel. 05528/2053035) vereinbart werden!