Von Alois Grobecker
Wollbrandshausen. Besser hätten die Bedingungen für das Hochfest Mariä Himmelfahrt nicht sein können. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Sommertemperaturen haben sich rund 1.200 Gläubige traditionsgemäß am 15. August 2024 auf den Weg zum Höherberg gemacht, um mit Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ das Hochfest der „Aufnahme des Leibes und Seele Mariens in den Himmel“ mit Kräutersegnung und großer Lichterprozession zu feiern.
Zahlreiche Autos aus der gesamten Region, Fahrräder, Busse aus dem Obereichsfeld und Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Gieboldehausen wiesen am Abend von Mariä Himmelfahrt wieder auf ein großes Ereignis hin.
Nach seiner Ankunft wurde Bischof Heiner mit Liedbeiträgen von den „Pfiffigen Orgelpfeiffen“ aus Bodensee begrüßt. Dem folgten Willkommensgrüße von der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Walburga Fuchs aus Bodensee und von Bürgermeister Thorsten Freiberg aus Wollbrandshausen.
Wallfahrtspfarrer Matthias Kaminski, der Hausherr der Wallfahrtskapelle, blickte über das Menschenmeer und sah sich bestätigt: „Wer glaubt ist nicht allein, sondern hat viele Weggefährten“. Dann fügte er hinzu:
„Sie sind die Schätze dieses Berges. Danke, dass Sie gekommen sind“. Im Namen der Pfarrgemeinde St. Laurentius und der vielen anwesenden Gläubigen begrüßte Pfarrer Matthias Kaminski den Diözesanbischof Dr. Heiner Wilmer SCJ und hieß ihn herzlich willkommen.
Das anschließende Festamt zelebrierte Bischof Heiner als Hauptzelebrant und Festprediger mit Propst und Domkapitular Thomas Berkefeld aus Duderstadt, Pfarrer i.R. Norbert Hübner aus Göttingen, Pfarrer i.R. Ante Ivancic, Diakon Michael Preiss und Pfarrer Matthias Kaminski aus Gieboldehausen am Freieialtar der Wallfahrtskapelle Höherberg. In seiner Festpredigt bezeichnete Bischof Heiner den Höherberg als einen Ort des gelebten christlichen Glaubens. Dieser Berg mit seinem Rundumblick hat auch symbolisch einen Rundumblick um zu wissen, was ist wichtig im Leben. Worauf kommt es an, wie finde ich Orientierung in schwieriger Zeit, was sind Prioritäten in meinem Leben persönlich, beruflich und familiär, was ist ganz wichtig und was ist weniger wichtig, wie organisiere ich mich, wie orientiere ich mich und richte mich aus.
Für die musikalische Gestaltung der abendlichen Liturgie sorgten der Männerchor der St. Sebastian Pfarrgemeinde Rhumspringe unter der Leitung von Christopher Wagner und Organist Manfred Duczek am Keybord.
Bischof Heiner segnete während des Pontifikalamtes die vom Freundeskreis der Schwestern vom kostbaren Blut aus sieben verschiedenen Kräutern - die Zahl symbolisiert die sieben Sakramente oder die sieben Schmerzen Mariens - gebunden und den Gläubigen vor dem Gottesdienst zum Kauf angeboten wurden.
Der Erlös kommt der Missionsarbeit der Mariannhiller Missionsschwestern vom Kostbaren Blut zugute.
Dem Gottesdienst schloss sich die stimmungsvolle große Lichterprozession an. Mittlerweile war die Dämmerung hereingebrochen. Die Christen entzündeten ihre weißen Kerzen mit dem roten Windschutz.
Das Lourdeslied „Ave, Ave, Ave, Maria“ singend umkreisten die Gläubigen die Kapelle. In der Mitte der Prozession trugen vier Träger aus den drei Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit Gieboldehausen die Prozessionsmadonna aus Bodensee und wurden begleitet von vier Trägern mit Prozessionslampen. Dem folgten die Geistlichen mit Bischof Heiner.
Mit dem feierlichen Schlusssegen beendete Bischof Heiner das diesjährige Hochfest und wünschte allen Gläubigen einen guten Heimweg. Zuvor dankte Pfarrer Kaminski den Bischof für sein Kommen und überreichte Gläser mit Bienenhonig von den Lindenbäumen des Höherberges.
Im Anschluss leuchtete die Feuerwehr mit Scheinwerfern die Wege zu den Parkplätzen taghell aus, damit alle ihre Autos fanden.
Fotos: © Alois Grobecker
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