Undatierte historische Aufnahme mit Blick auf die Haupstraße
Die Ole Kerk
Das Schäferdenkmal
Konzert des Feuerwehrmusikzuges.
Der Markstein 10. Längengrad östlicher Länge
Im Rahmen des Jubiläumsjahrs stellen wir Ihnen ab dieser Ausgabe eine der neun Bispinger Ortschaften genauer vor.
Mit seinen 2.716 Einwohner*innen ist Bispingen ist der Kernort der Einheitsgemeinde Bispingen und umfasst eine Fläche von 22,12 km².
Bispingen hat sich in den letzten 100 Jahren von einem kleinen Heidebauerndorf zu einem bedeutenden touristischen Zentrum gewandelt. Es wird hauptsächlich von verschiedenen, teils international agierenden mittelständischen Unternehmen sowie dem Tourismusgewerbe und Handwerk geprägt.
Die erste urkundliche Erwähnung von Bispingen datiert auf das Jahr 1193. Seine zentrale Bedeutung für die Orte der Umgebung soll Bispingen der Sage nach ursprünglich auf unrechtmäßig erworbenem Baumaterial begründet haben. Die 1353 erbaute Ole Kerk sollte zunächst in Volkwardingen, also mehr im Mittelpunkt der Gemeinde, gebaut werden. Die Steine hätten auch dort schon zusammengetragen gelegen: Da waren die Engel Gottes in der Nacht gekommen und hatten die Steine nach Bispingen getragen. Die Volkwardinger aber sagten, das wären nicht die Engel gewesen, sondern die Bispinger selbst hätten sie in einer dunklen Nacht gestohlen. In Wirklichkeit wird es so gewesen sein, dass der Verdener Bischof die erste Kirche dahin gesetzt hat, wo dem Bischöflichen Stuhl Grund und Boden gehörte, vielleicht infolge einer Schenkung. Dahin führt uns der Name des Dorfes Bispingen, das heißt der dem Bischof gehörende Hof und Landbesitz. Die Endung „ingen“ deutet auf langobardischen Ursprung hin und ist häufig in diesem Teil Niedersachsens, dem alten Bardengau, zu finden.
Neben der Ole Kerk bietet Bispingen eine Vielzahl weiterer Sehenswürdigkeiten, darunter der 1908 erbaute Nachfolgebau der St.-Antonius-Kirche, das Küsterhaus und das Schäferdenkmal.
Im Kernort befinden sich auch die Grund- und Oberschule sowie drei Kindertagesstätten und zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten. Der Heidepark, die einzige gemeindeeigene Heidefläche, bietet mit seinem barrierefreien Rundweg entlang des Schafstalls die ideale Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang zwischendurch.
Der Tourismus spielt eine bedeutende Rolle in Bispingen, dank überregional bekannter Attraktionen wie der Iserhatsche und dem Center Parcs. Zudem ist Bispingen ein lebendiger Wirtschaftsstandort, insbesondere im Wirtschaftsgebiet Gauß'scher Bogen.
Erstmals hat die Wirtschaftsfördergesellschaft des Landkreises Harburg (WLH) dort ein Gewerbegebiet außerhalb des Landkreises Harburg realisiert. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bispingen sind direkt an der A7, in Nachbarschaft zu Snow Dome und Kartbahn, 14,5 Hektar Fläche für Gewerbeansiedlungen entstanden.
Die Bewohner Bispingens sind vielfältig engagiert. Ein wichtiger Bestandteil des ehrenamtlichen Lebens ist die Ortswehr Bispingen, eine Stützpunktfeuerwehr mit fast 70 Aktiven und fünf Fahrzeugen, inklusive einer Kinder- und Jugendabteilung und einem Feuerwehrmusikzug mit insgesamt 30 Musikern.
Zum gesellschaftlichen Leben im Kernort gehören neben dem Heidemarkt auch die jährlich stattfindenden Schützenfeste des Schützenvereins Bispingens.
Wussten Sie, dass Bispingen auf dem zehnten Längengrad östlicher Länge liegt, zusammen mit Städten wie Trondheim, Hamburg sowie dem Nord- und Südpol? Ein Granitfindling in der Hützeler Straße markiert diesen geografischen Punkt und wurde im Jahr 2011 vom Heimat- und Kulturverein Bispingen aufgestellt.
In der nächsten Ausgabe stellen wir Ihnen die Ortschaft Volkwardingen vor.