Polnische Folklore am Festabend.
Gruppenfoto vor dem Rathaus Buk.
In der Holzkirche Buk.
Übergabe Erinnerungsplakette
Showprogramm Feierstunde
Büro vom BGM Pawel Adam
Vor der Holzkirche Buk.
v.l. BGM Eiko Smid, BGM Pawel Adam, BGM Carsten Kranz
Amtsblatt Buk Titelseite.
Am 9. Oktober reiste eine Delegation aus Hambühren in die polnische Partnergemeinde Buk bei Poznan, um dort die bereits über zwei Jahrzehnte währende kommunale Partnerschaft zu feiern. Neben Bürgermeister Carsten Kranz und Assistentin Gaby Rennau waren Marek Mucha und Matthias Lenz vom Partnerschaftskommitee, Ratsmitglied Jörg Lehne, Gemeindebrandmeister Reiner Dralle und der Ehrenvorsitzende des Schützenvereins Hambühren, Dieter Sawischlewski mit nach Polen aufgebrochen.
Am selben Nachmittag begann bereits der offizielle Teil im Kino der Gemeinde Buk.
Buks Bürgermeister Pawel Adam eröffnete die Feierlichkeiten zur 25 jährigen Partnerschaft zwischen der polnischen Gemeinde Buk, der Gemeinde Hambühren, sowie mit der seit 35 Jahren andauernden Partnerschaft mit der niederländischen Gemeinde Sint Michielsgestel mit folgenden Worten:
"Es ist mir eine große Ehre, Sie heute willkommen zu heißen, wenn wir zwei wichtige Jubiläen feiern: das 35-jährige Jubiläum der Partnerschaft mit Sint-Michielsgestel und das 25-jährige Jubiläum der Zusammenarbeit mit Hambühren. Im Laufe all dieser Jahre waren wir nicht nur durch offizielle Delegationen, sondern auch durch echte Freundschaften, kulturelle Austausche und Zusammenarbeit zwischen Schulen, Vereinigungen und Familien verbunden, die trotz der hunderten Kilometer, die uns trennen, fortbestehen“.
Die niederländische Delegation aus der Gemeinde Sint-Michielsgestel war unter der Leitung des Bürgermeisters Eiko Smid mit einer 20 köpfigen Delegation angereist.
Etwa 100 Einwohner der Gemeinde Buk, die in diesen 35 Jahren der Zusammenarbeit mit den niederländischen und deutschen Gemeinden tätig waren, wurden zur offiziellen Zeremonie im Wielkopolanin-Kino eingeladen, insbesondere auch die polnischen Bürgermeister früherer Amtszeiten.
Auch das polnische Regionalfernsehen war vor Ort und berichtete im Abendprogramm. Alle drei Bürgermeister gaben dem Fernsehsender Interviews. Carsten Kranz und Eiko Smid sprachen dort auf englisch was simultan ins polnische übersetzt wurde.
In seiner Begrüßungsrede betonte Bürgermeister Paweł Adam zudem: "Wir leben in schwierigen Zeiten, in denen es besonders wichtig ist, aufeinander zählen zu können. Dies zeigte sich durch die jüngste Unterstützung unserer militärischen Partner aus den Niederlanden und Deutschland, die nach Polen eingedrungene russische Drohnen am Himmel neutralisierten. Als ich davon hörte, war ich sehr stolz, dass unsere Gemeinde Buk seit Jahren die Zusammenarbeit mit niederländischen und deutschen Freunden pflegt – und dass wir uns heute wirklich Freunde nennen können. Lasst uns gemeinsam voranschreiten – in Frieden, Einheit, Vertrauen und Hoffnung auf eine noch bessere Zukunft.“
Hambührens Bürgermeister Carsten Kranz sprach ebenfalls über die Idee der Partnerschaft: "Unsere Freundschaft ist mehr als ein Band zwischen zwei Gemeinden. Sie ist Teil des großen europäischen Ideals: Menschen zusammenzubringen, Frieden und Verständnis zu fördern, Vielfalt wertzuschätzen und auf verschiedenen Ebenen als Kraft zusammenzuarbeiten. Europa gedeiht von solchen Partnerschaften – nicht nur in den Hauptstädten, sondern auch hier, in Städten und Dörfern, wo Menschen sich von Angesicht zu Angesicht treffen und den europäischen Geist leben. Wir, kleinere Städte und Gemeinden, zeigen, dass es möglich ist.“
Die Reden der drei Bürgermeister wurden auf Englisch gehalten und den Anwesenden auf Polnisch, Deutsch, Englisch und Niederländisch zur Verfügung gestellt.
Der Bürgermeister der Gemeinde Sint-Michielsgesel, Eiko Smid, war einer ähnlichen Meinung wie Pawel Adam und Carsten Kranz: "Ich stimme den weisen Worten von Bürgermeister Adam und Carsten Kranz zu – heute sind Freundschaften in ganz Europa, auf die wir uns verlassen können, wichtiger denn je. In Momenten der Unsicherheit und Herausforderungen geben sie uns Stärke, ein Gefühl von Sicherheit und Einheit. Unsere Partnerschaft, die bescheiden begann, ist im Laufe der Jahre zu einer starken und wertvollen Bindung voller gemeinsamer Erfahrungen und Erinnerungen gewachsen. Diese Beziehungen basieren auf Vertrauen, Verständnis und gegenseitigem Respekt, die Grenzen überschreiten.“
Bürgermeister Paweł Adam überreichte beiden Bürgermeistern der Partnergemeinden Gravuren mit Dankesworten für ihre bisherige Zusammenarbeit.
Ein schönes und bedeutungsvolles Geschenk wurde ebenfalls von unserer Delegation aus Hambühren überreicht. Es war eine Eiche- Symbol für Stärke, Kraft, Ausdauer und Weisheit und eine Gedenktafel die an die Partnerschaft erinnert.
Es folgte eine Schweigeminute zu Ehren der Einwohner der Gemeinden, die an der Gründung und Entwicklung von Partnerschaftsbeziehungen beteiligt waren, aber das Jubiläum nicht mehr erleben durften.
Im Rahmen der sehr feierlichen Zeremonie, die von Anna Krzemińska moderiert wurde, die seit Jahren mit den Partnergemeinden kooperiert und kommuniziert, gab es auch ein Konzert des Kammerensembles "Amici Canti" unter der Leitung von Leszek Górka zusammen mit Filip Chojnacki Quinet. Die Künstler führten ein Repertoire bekannter polnischer und weltweiter Hits auf, wie "What a Wonderful Life" von Louis Armstrong oder "Song is good for everything" vom Cabaret of Old Gentlemen. Alle anwesenden Gäste mochten die Auswahl des Repertoires und die Darbietung so sehr, dass es am Ende Standing Ovations gab.
Das Programm des Besuchs war insgesamt recht straff organisiert – wir hatten die Möglichkeit, viele Institutionen und städtische Einrichtungen zu besuchen. Am ersten Tag besuchte die Delegation aus den Niederlanden die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr in Buk und Niepruszewo, wo sie ehemaligeniederländische Einsatzfahrzeuge aus Sit Michielsgestel besichtigten – darunter solche, die der Gemeinde Buk für 35 Jahre Zusammenarbeit übergeben wurden.
Wir wurden am Freitag dann auch ins Rathaus der Gemeinde Buk eingeladen, wo wir unter anderem Gespräche über die Entwicklung der Gemeinde Buk und über vielfältige Investitionen führten, die größtenteils dank externer Finanzierung, insbesondere mit EU-Mitteln umgesetzt werden konnten. Wir besuchten das Büro des Bürgermeisters und sprachen mit den Mitarbeitern des Rathaus Teams. Nach dem Treffen gab es ein Erinnerungsfoto auf der Treppe des Rathauses und anschließend eine Besichtigung weiterer kommunaler Projekte. Wir hatten unter anderem die Gelegenheit, den integrierten Umsteigebahnhof, das Dorfkulturzentrum in Dobieżyn, sowie das Sportstadion in Buk zu sehen, wo wir den Präsidenten der MKS "Patria" Jakub Tonder trafen. Außerdem besuchten wir die Firma Lars im Gewerbegebiet Buk, das Strandbad von Niepruszewo und die Firma Lehmann-Agrartechnik in Otusz.
Es folgte ein Spaziergang durch Buk über den so genannten Touristenpfad. Der Direktor der öffentlichen Bibliothek und des Kinos von Wielkopolska, Hubert Wejmann, teilte mit uns sein Wissen über die örtlichen Denkmäler und sprach auch über die kulturellen Verbindungen zwischen Buk und der europäischen Kultur insgesamt. Die Führung durch die historischen Orte der Gemeinde begann mit dem Heiligtum der „Lieben Frau von Bukowska Literacka“, dann wurden die „Kirche des Heiligen Kreuzes“, der „Stanisław-Reszko-Platz“ und der Marktplatz, das Versammlungszentrum – die ehemalige jüdische Synagoge – besucht.
Während zahlreicher persönlicher Gespräche wurde an viele schöne Momente erinnert, welche die Gemeinden bis heute vereint: gemeinsame Feiertage, persönliche Treffen, kulturelle Veranstaltungen. Jedem, der zur Partnerschaft beigetragen hat, wurde gedankt: Vereinigungen, Freiwillige, Amtsträger – und vor allem den Einwohnern der Gemeinden. Besonderes Augenmerk wurde auf die Zusammenarbeit unserer freiwilligen Feuerwehren, den Austausch von Pfadfindern und jungen Sportlern und vor allem auf dauerhafte Freundschaften zwischen den Menschen der Gemeinden gelegt. Es wurde auch angeregt, dass es sich neben den bestehenden Kooperationsbereichen sicherlich lohnt diese auch in neuen Initiativen weiterzuentwickeln – zum Beispiel in Zusammenarbeit zwischen Schulen oder Unternehmern. Im Bereich des Schutzes gegen äußere Bedrohungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit der geopolitischen Lage und dem Klimawandel soll es eine Kooperation Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes geben: insbesondere durch gegenseitige Unterstützung bei der Ausbildung.
Am Ende des Besuchs der deutschen und niederländischen Delegationen in Buk richteten unsere Gastgeber ein schönes, zünftiges Fest für alle aus – nach dem Vorbild alter polnischer Feste.
Das Folkloreensemble "Złote Kłosy" begrüßte die Gäste mit Brot und Salz und trat dann auf – und zeigte so die Schönheit und Vielfalt der polnischen Folklore. Die Band „Zbąszyniacy“ unter der Leitung von Karol Hołod versetzte das Publikum in Stimmung, und das Festessen enthielt alte polnische Gerichte wie zum Beispiel saure Roggensuppe oder Hefekuchen.
Das Fest wurde auch vom stellvertretenden Landrat von Posen, Tomasz Łubiński, besucht, der einer der Initiatoren der Zusammenarbeit mit Sint-Michielsgestel und Hambühren war. Bürgermeister Paweł Adam überreichte den Delegationen weitere Geschenke – zwei kleine Buchen, die für die Bewohner von Buk eine besondere symbolische Bedeutung haben. Die Buche ist nämlich der Wappenbaum der Gemeinde Buk.
Es folgten viele Dankesworte aller drei Bürgermeister und ein geselliger, schöner Abend unter Freunden. Wir werden dieses Partnerschaftsjubiläum in bester Erinnerung behalten und die interkommunale Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinaus weiter pflegen und ausbauen.