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Hermannsburger Rundschau
Ausgabe 10/2024
Aktuelles
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„Es soll ein Erfolgsmodell werden“

Dr. Holger Spreen trägt sich in das Goldene Buch der Gemeinde Südheide ein, während Bürgermeisterin Katharina Ebeling ihm über die Schulter schaut.

Das Dokument ist eine Million Euro wert. Gerne nimmt Bürgermeisterin Katharina Ebeling den Zuwendungsbescheid aus den Händen von Dr. Holger Spreen entgegen.

Ein Erinnerungsfoto vor dem Rathaus mit den Teilnehmenden der Veranstaltung.

gs. „Solch einen Empfang bin ich als Ministerialrat ja gar nicht gewohnt“, scherzte Dr. Holger Spreen, Leiter der Abteilung für Regionale Entwicklung im Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung kürzlich im Hermannsburger Rathaus. Er kam in den Genuss dieses „großen Bahnhofs“, weil eigentlich Ministerin Wiebke Osigus erwartet wurde und mit ihr ein Zuwendungsbescheid für das Regionale Versorgungszentrum (RVZ) in Höhe von einer Million Euro. Doch sie musste sich am Morgen krankmelden und sandte daher Dr. Holger Spreen als Vertretung, der dann im Verlauf der Sitzung auch die Urkunde des Zuwendungsbescheids überreichte.

Im Ratssaal des Rathauses versammelt waren die Gemeindemitarbeiter, die mit der Einrichtung des RVZ befasst sind, der stellvertretende Bürgermeister Hans-Jürgen Rosenbrock, Ratsvorsitzender Kurt Wilks, einige Ratsmitglieder, Harald Ottmar von der Bezirksregierung und Celles Sozialdezernentin Dr. Wiebke Wietschel. Das RVZ Südheide ist das sechste RVZ-Modellvorhaben in Niedersachsen. Bisher haben RVZ in Alfeld, Auetal, Baddeckenstedt, Nordenham und Nordholz ihre Arbeit erfolgreich aufgenommen.

Es sei noch nicht lange her, dass die Ministerin dem Landkreis Celle einen Zuwendungsbgescheid für die Durchführung einer Machbarkeitsstudie übereicht hat, erinnerte Dr. Holger Spreen. „Kurze Zeit später wurde das Konzept ausgearbeitet.“ Es sei als Problem der Zeit erkannt worden mit einer alternden Gesellschaft. „Sie sind interessiert an einer altersgerechte Infrastruktur in der ländlichen Region“, wandte er sich an Bürgermeisterin Katharina Ebeling.

„Wir wollen den ländlichen Raum attraktiv halten für junge Menschen, aber auch für ältere Menschen, die vor Ort bleiben. Deshalb ist es wichtig, auch älteren Menschen in der Gemeinde die Chance zu geben zu bleiben“, erläuterte er die Zielsetzung der Förderung durch das Ministerium. Die Gemeinde Südheide zeige, dass hier an dieser Stelle mehrere Funktionen begründet werden. So werde die ärztliche Versorgung angepasst an die Bedürfnisse vor Ort. „Es ist kein MVZ, das wird oft verwechselt, es ist ein RVZ, wo genau geschaut wird, was passt vor Ort.“

Die Lage sei zentral im Ort und gut zu erreichen, es gebe viel Engagement vor Ort, nicht nur in der Verwaltung, sondern mit allen Beteiligten vor Ort durch eine gute Vernetzung. „Sie planen auch ein Inklusionscafé als Ort der Begegnung.“ Das RVZ solle bis Ende 2026 fertiggestellt sein. „Das ist sportlich und ich hoffe, dass es klappt“, schloss Dr. Spreen.

Celles Sozialdezernentin Dr. Wiebke Wietschel schaute zurück und wies auf das RVZ in Nordholz hin. „Das haben wir uns angeschaut und gesagt, so etwas wollen wir auch im Landkreis Celle haben. Das war im August und dann ging es mit einer affenartigen Geschwindigkeit voran.“ Glück sei gewesen, dass man ein Unternehmen gefunden habe, das schnell gearbeitet hat bei der Machbarkeitsstudie. „Die Gemeinde Südheide hat den Zuschlag bekommen, doch es geht nicht nur um die Gemeinde Südheide, sondern um den gesamten Nordkreis.“ Sie wisse, dass die Gemeinde Südheide sehr starrköpfig sein könne und sehr engagiert sei, schmunzelte sie und sah das Projekt in guten Händen.

Bürgermeisterin Katharina Ebeling schaute auch zurück auf die Anfänge des großen Projektes. „Es ging im Vertrauen mit den Fraktionsvorsitzenden voran. Wir wissen, dass wir alle zusammen die Ärmel hochkrempeln müssen, um etwas zu erreichen.“ Auch von Seiten des Landkreises wurde eine zügige Bearbeitung zugesagt. „Wir wissen, dass wir alle an einem Strang ziehen müssen.“

Dr. Holger Spreen hob hervor, dass die Arbeit im RVZ für Ärzte ein Modell mit mehr Lebensqualität sei, da sie im Angestelltenverhältnis tätig sind. „Und die Gemeinde Südheide als Wohnort ist ja auch ganz schön.“ Auch die Bürgermeisterin schaute positiv in die Zukunft und dass es gelingen werde, aufgrund der günstigen Bedingungen die 2,5 Hausarztsitze zu besetzen. Wir gehen hier ja neue Wege. Es ist nicht der typische Hausarztsitz in einem MVZ.“ Von Seiten des Ministeriums wurde diese Annahme gestützt, denn in den anderen RVZ sei es gelungen, alle Stellen zu besetzen. Ein RVZ sei auch deshalb attraktiv, weil man hier den medizinischen und den Sozialbereich habe. „Es sind kurze Wege, neue Wege.“ Die gesamte Kombination komme den Patienten zu Gute.