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Hermannsburger Rundschau
Ausgabe 10/2024
Aktuelles
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Gemeinderat machte den Weg frei: Stärkung der Daseinsvorsorge durch Einrichtung eines Regionalen Versorgungszentrums in Hermannsburg

gs. Einstimmig fiel in der Gemeinderatssitzung der Beschluss aus, ein Regionales Versorgungszentrum (RVZ) in Hermannsburg zu installieren. „Die hausärztliche Versorgung wollen wir damit sichern und aufrechterhalten, damit wir bestenfalls 2,5 freie Hausarztsitze besetzen können“, erläuterte Bürgermeisterin Katharina Ebeling.

Im Bezirk Nord gibt es 7,5 freie Hausarztsitze, auch ein Facharztsitz soll möglichst im RVZ angesiedelt werden. Die Ärzte würden im Angestelltenverhältnis tätig sein. „Die jetzt in Südheide praktizierenden Hausärzte sollen aber nicht ins RVZ überführt werden, sondern dort weiterhin arbeiten, wo sie jetzt sind. Es sollen zusätzliche Ärzte angeworben werden“, stellte die Bürgermeisterin klar. Profitieren vom RVZ soll der gesamte Nordkreis Celle.

Alle mit dem RVZ verbundenen Aufgaben gehörten bisher nicht zu den Leistungen der Gemeinde, sondern sind eine freiwillige Leistung, über die daher der Gemeinderat zu entscheiden hatte. Seinen Platz finden soll die neue Einrichtung an der Stelle des heute noch vorhandenen Hermannsburger Feuerwehrgerätehauses neben dem Rathaus. Dafür wird der Bestandsbau zurückgebaut und ein zweckmäßiger Neubau soll dort entstehen. Der Zeitplan ist eng, bis Ende des Jahres sollen die beiden Gebäude nicht mehr stehen.

Für den Rückbau und die Planungsleistungen werden 575.00 Euro benötigt. Der Planungsauftrag wurde bereits erteilt und 25.000 Euro gezahlt, so dass in diesem Jahr noch 600.000 Euro benötigt werden. Die Kosten der Gesamtmaßnahme werden nach derzeitigen Schätzungen bei rund 3 Millionen Euro liegen. 520 qm sollen in dem Neubau mindestens zur Verfügung stehen.

Die Gemeinde Südheide wird das Gebäude errichten und dann an das RVZ kostenfrei vermieten. Dafür wird eine gemeinnützige GmbH gegründet, bei der die Gemeinde Südheide alleiniger Gesellschafter ist, sofern Kommunalaufsicht und Finanzamt zustimmen. Zum Geschäftsführer dieser gGmbH in Gründung wird Gemeindemitarbeiter Stefan Isler bestellt. Ein Gesellschaftervertrag und ein Mietvertrag wurden ebenfalls vom Gemeinderat auf den Weg gebracht.

Die heute ansässigen Ärzte im Bezirk Nord wurden angesprochen und haben an einer Gesprächsrunde teilgenommen. Sie sind über die Pläne informiert und es gibt Interesse, dort zu kooperieren. Im RVZ sollen nicht nur Ärzte praktizieren, sondern weitere soziale Einrichtungen Platz finden. So kann beispielsweise der Pflegestützpunkt dort Beratungsleistungen anbieten. Eine soziale Einrichtung kann dort ein Café betreiben. Es kann eine Demenzberatung geben und eine Kooperation mit dem DRK. „Der Sozialbereich wird nach und nach anwachsen“, zeigte sich Katharina Ebeling sicher.

Die Gemeinde Südheide wird dieses Projekt natürlich nicht aus dem hohlen Bauch heraus stemmen, sondern es fußt auf einer Machbarkeitsstudie des Landkreises Celle. Zudem wird es eine finanzielle Zuwendung des niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung geben.