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Hermannsburger Rundschau
Ausgabe 12/2024
Aktuelles
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Neue Straßenbeleuchtung: „Es ist mehr als nur einen alten Lampenkopf runterzunehmen, das ist Hightech“

Alle Teilnehmer des Pressegesprächs haben sich zum Gruppenfoto versammelt, in diesem Fall unter einer stilvollen Leuchte DL11iQ, deren Lichtkopf allerdings erheblich höher ist als sie Köpfe der Teilnehmer.

Diese stilvolleren Leuchten DL11iQ sind an einigen Stellen im Gemeindegebiet zu finden.

Diese Art der LED-Beleuchtung Streetlight SL21iQ ist an den Straßen üblich. Und reagiert nicht nur auf Hundegänger, sondern auch auf Einbrecher…

gs. Bürgermeisterin Katharina Ebeling hatte zum Pressegespräch eingeladen, um transparent über die neue Technik der Straßenbeleuchtung in der gesamten Gemeinde Südheide zu informieren. Die Straßenbeleuchtung wurde auf LED-Technik umgerüstet und nicht nur das: ein innovatives Steuerungskonzept erlaubt eine dezentrale flexible Steuerung der Beleuchtung.

„Es ist für uns ein wegweisendes Konzept. Und die Einwohner werden an dieser Maßnahme nicht finanziell beteiligt“, hob sie hervor. Sie erinnerte daran, dass die Fraktionen von CDU und SPD einen Antrag auf energieeffiziente Sanierung der Straßenbeleuchtung gestellt hatten, der im Rat positiv beschieden wurde. „Es ist mehr als nur einen alten Lampenkopf runterzunehmen, das ist Hightech. Wir bekommen die neueste Technik, bisher hat kaum eine Kommune diese innovative Technik eingebaut.“ Sie verwies auf die Firma P.S. Rode als ausführendes Unternehmen. „Auf die Beine geholfen hat uns das Unternehmen Siteco.“

Rainer Kirchhoff erläuterte, dass 2.300 Lampenköpfe ausgetauscht worden sind in der Gemeinde. 1,4 Millionen Euro wurden im Haushalt eingestellt „und es hat gereicht“, freute er sich. Einschließlich Planung kostet die Maßnahme 1,32 Millionen Euro, 300.000 Euro finanzielle Förderung kann eingeplant werden.

„Das Modernste, was Straßenbeleuchtung heute kann“

Jens-Uwe Moses vom Planungsunternehmen Siteco lobte die eingebaute Straßenbeleuchtung als „das Modernste, was Straßenbeleuchtung heute kann“. Es verwies auf ein hochkomplexes technisches System, bei dem alles auf einander abgestimmt ist, damit es auch perfekt läuft. Über die Software luxDa werden mit drahtloser Funksteuerung alle Lichtpunkte zentral gesteuert. „Damit kann man verwalten, warten und instand halten, steuern, planen und optimieren.“ Eingebaut wurden die LED-Lampen Streetlight SL21iQ und an einigen Stellen auch stilvolle Lampen DL11iQ.

Siteco rechnet damit, dass in den kommenden Ausführungsbestimmungen zum beschlossenen Bundesnaturschutzgesetz Parameter für die Reduzierung von Lichtemissionen zum Schutz für Fauna und Flora vorgegeben werden und dann auch die Kommunen angehalten werden, ihre Beleuchtung zu überprüfen. „Für die Gemeinde Südheide wird das dann sehr viel einfacher, alle Lichtpunkte neu zu bewerten und zu justieren.“ Die Kohlendioxydeinsparung wird sich im Betrieb erweisen.

Die Firma P.S. Rode hat bereits seit vielen Jahren einen Hausmeistervertrag mit der Gemeinde Südheide. Geschäftsführer Klaus Heinrich Rode berichtete, dass sein Unternehmen die Montage und Programmierung der Lichtpunkte übernommen hat. Kontakt zu Siteco besteht schon länger durch andere Kommunen. „Nur in dieser Größenordnung kommt es bei uns auch nicht jeden Tag vor.“

Bauleiter Thomas Hollstein erläuterte, dass er im Jahr 2022 alle Straßenleuchten erfasst und für Siteco ein Konzept erstellt hat. In der Umsetzung wurden alle Leuchten angefahren, jede hat einen Namen erhalten, damit sie in der App wiederzufinden ist. Innerhalb der nächsten zwei Monate wird jede Leuchte noch einmal angefahren und eingestellt und danach wird es zentral laufen.

„Die Lampen reagieren auch auf Einbrecher…“

Energiesparen ist ein wichtiges Thema. „Schon jetzt fahren wir nicht mit 100 %, es wird bis Mitternacht sukzessive verringert. Z.B wenn ein Fest im Ort ist, kann man die Beleuchtung wieder auf 100 % bringen.“ In verkehrsarmen Zeiten kann das Licht reduziert werden. Die einzelnen Leuchten reagieren auf Bewegung, zum Beispiel von Menschen beim Hundegang: Dann schaltet sich die Lampe ein und die Nachbarlampe gleich dazu. „Die Lampe reagiert auch auf Einbrecher…“, wurde schmunzelnd ergänzt.

Gemeindemitarbeiter Niels Pelikan, schon seit Jahren für die Straßenbeleuchtung zuständig, kümmert sich zukünftig um die Feinsteuerung der Straßenbeleuchtung. Hans Jürgen Rosenbrock, SPD, und Bernd-Wilhelm Winkelmann, CDU, nahmen an dem Pressegespräch teil. Rosenbrock erinnerte an den im Jahr 2022 gemeinsam gestellten Antrag zur energieeffizienten Erneuerung der Straßenbeleuchtung. Er lobte das große Engagement von Rainer Kirchhoff bei der Realisierung des Antrags. „Problem war die Straßenausbausatzung. Alle Anlieger hätten angeschrieben werden müssen, das wäre zu aufwendig.“ Bernd Wilhelm Winkelmann ergänzte: „Diese Investition hat uns erst einmal Luft verschafft.“

An anderer Stelle hatte Bürgermeisterin Katharina Ebeling bereits darauf hingewiesen, dass durch die neuen Leuchten jährlich 400.000 kWh Strom eingespart werden können. Dadurch werden in 20 Jahren ca. 3.500 Tonnen CO2 eingespart. Die neuen LED-Köpfe leuchten die Umgebung besser und gezielter aus und verringern dadurch Lichtverschmutzung, sie können auch insektenfreundlicher eingestellt werden.