Geboten wurde ein besonderer Liederabend in Wohnzimmer-Atmosphäre.
hr/gs. Am 23. November war das Winkelhofcafe in Müden bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt; 80 Gäste waren zum Liederabend voller Neugier erschienen und wurden durch die beiden Künstler nicht enttäuscht.
Phillip und Daniel verbindet eine langjährige musikalische Freundschaft, welches an dem Abend deutlich zu hören war. Seit 2012 kreuzten sich ihre Wege immer wieder am Theater in Lüneburg, zunächst bei der Produktion „Was ihr wollt“, zu der Stickan die Musik komponierte und in der Richert den Narren spielte und sang. Später übernahm Stickan immer wieder den Piano-Part bei Richerts „Luli Mimuse“-Programmen und dem Georg-Kreisler-Abend „Geben Sie acht!“.
Das Publikum konnte die Begeisterung von Phillip an seinem Pianisten nach kurzer Zeit sehr gut nachvollziehen, denn der studierte Jazz-Musiker spielte ohne Noten, er hatte alles im Kopf und in seinen Händen. Aufgrund ihrer langjährigen gemeinsamen Leidenschaft entstand nun dieser Liederabend in Wohnzimmer-Atmosphäre und in Gedenken an Tina Turner, ein großes Vorbild von Phillip Richert, wie er an diesem Abend erzählte. Nicht nur Tina Turner war musikalisch zu Gast, sondern die musikalische Reise ging durch die letzten 80 Jahre, Chanson-, Pop- und Liedgeschichten von Georg Kreisler, R.E.M., Edith Piaf, Herbert Grönemeyer, Danger Dan, Annie Lennox, Tom Waits, Ulla Meinecke u.v.a.
Zwischen den einzelnen Liedern erzählte Phillip Richert kleine Geschichten über den Textinhalt, gemeinsame künstlerische Anekdoten mit seinem Pianisten Daniel Stickan oder er ließ einfach nur den Text für sich sprechen und beendete das erste Set mit einem sehr bewegenden Lied „Komm großer schwarzer Vogel“ von Ludwig Hirsch, welches die ein oder andere Träne vor Rührung laufen ließ.
In der Pause versorgten sich die Gäste mit Getränken, Laugenbrezeln und guten Gesprächen im Café oder draußen an der Feuerschale. Auch das zweite Set wurde von den beiden Vollblutmusikern wunderbar gestaltet, so dass das begeisterte Publikum noch zwei Zugaben erwünschte und dann nach zweieinhalb Stunden nachdenklich, beseelt oder glücklich nach Hause ging.