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Hermannsburger Rundschau
Ausgabe 2/2024
Editorial
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Editorial

manchmal frage ich mich, was Designer sich dabei denken, wenn sie etwas erschaffen. Ob sie auch daran denken, dass „normale Menschen“, ihre Kreationen benutzen möchten und können? Es kann ja wohl damit gerechnet werden, dass Designer nicht erst ein paar Bierchen trinken, in bester Laune dann Skizzen anfertigen, die dann später in Material umgesetzt werden. Oder? Das letzte Fragezeichen ist durchaus ernst gemeint…

Nehmen wir mal einen Akku-Rasenkantenschneider, den ich mein Eigen nenne. Hersteller ist ein bekanntes Unternehmen, sollte also keine kurzlebige Ware aus Chinadesign sein. Ist er auch nicht, begleitet mich schon viele Jahre. Und seit ebenso vielen Jahren ärgere ich mich, wenn ich das Gerät ans Stromnetz anschließen muss zum Aufladen. Solch ein Fummelkram, denn just unter dem gebogenen Griff muss der längliche Stecker zum Aufladen genau in die für ihn vorgesehenen drei kleinen Löcher eingesteckt werden, zudem noch richtig herum. Mir ist dabei schon klar, dass der Designer extrem dünne und lange, dabei sehr kräftige Finger besessen hat. Sonst hätte er sich solch einen Steckereingang auf seinen Zeichnungen nicht ausgedacht. Aber Papier ist ja bekanntlich geduldig…

Aber ich bin es nicht! Auch nicht bei meinem Wärmepumpen-Wäschetrockner, den ich mir gezwungenermaßen anschaffen musste, weil es die Ablufttrockner nichtmehr gab, jedenfalls nicht passend für mein Loch in der Hauswand. Der Wärmetauscher muss öfter mal gesäubert werden von Flusen, sollte an sich kein Problem sein, wenn mein Wärmepumpentrockner nicht auf dem Boden stünde und somit auf dem Boden der Tatsachen. Dass man nämlich, um besagten Wärmetauscher zu reinigen, sich davor auf den Boden legen muss, um unter Zuhilfenahme einer Taschenlampe den weit innen liegenden Wärmetauscher vorsichtig (!) abzubürsten. Denn der Wärmetauscher befindet sich ganz unten am Gerät, nur wenige Zentimeter vom Boden entfernt.

Viele Grüße an die Designer!

von einer frustrierten Gunda Ströbele