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Blickpunkt Katlenburg Lindau
Ausgabe 2/2024
Berichte von und aus der Gemeinde
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Berichte von und aus der Gemeinde

Das Hochwasser zum Jahresende 2023 ist überstanden. In der Gemeinde Katlenburg-Lindau sind wir auch aufgrund von vorausschauenden Maßnahmen noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass wir es in den kommenden Jahren erneut mit starken Regenfällen und dadurch zum Anstieg der Pegelstände der Flüsse und Stauseen zu tun bekommen, ist jedoch hoch. Verwaltung und Politik machen sich nun Gedanken, wie solchen Hochwasserereignissen in unserer Gemeinde begegnet werden kann und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um sie abzumildern.

Selbstverständlich helfen die Feuerwehren und die Gemeindeverwaltung mit dem Bauhof in den Ortschaften, so gut es geht. Aber bei langanhaltenden Hochwasser-Ereignissen stoßen die vielen freiwilligen Helfer irgendwann an ihre Grenzen. Daher ist es auch für alle Einwohnerinnen und Einwohner wichtig, in Zukunft gut vorbereitet zu sein. Das gilt vor allem für diejenigen, die in den Überschwemmungsgebieten entlang der Flüsse wohnen.

Ein vollkommener Schutz gegen Hochwasser ist unmöglich, es gibt aber Vorsorge- und Schutzmaßnahmen, die jeder Einzelne treffen kann.

Ich möchte Ihnen daher ein paar nützliche Tipps geben, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) veröffentlicht wurden. Hierzu gibt es auch eine ausführliche Broschüre, die über das Internet abrufbar ist (www.bbk.bund.de) oder in der Gemeindeverwaltung abgeholt werden kann.

Vorbereitung auf das Hochwasser:

Halten Sie sich auf dem Laufenden! Verfolgen Sie die aktuellen Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen über die Warn-Apps NINA und BIWAPP, Rundfunk oder Internet. Informationen zu aktuellen Hochwasserständen finden Sie bei den Hochwasserzentralen der Länder, Informationen zu Hochwasserrisikogebieten erhalten Sie auch hier im Bauamt.

Um gut vorbereitet zu sein, machen Sie sich frühzeitig Gedanken über:

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die Versorgung Kranker oder Hilfebedürftiger. Können Sie diese Personen rechtzeitig aus der Gefahrenzone evakuieren? Wohin?

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die Evakuierung von Haustieren.

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die Möglichkeiten, sich mit Nachbarn oder anderen zu besprechen, wenn Telefon und Mobilfunk ausfallen. Sprechen Sie mit Nachbarn Not- und Gefahrenzeichen ab.

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Ihren Versicherungsschutz: ist dieser ausreichend? Besteht eine Elementarschadenversicherung?

Sollten Sie im direkten Überschwemmungsgebiet wohnen, denken Sie bitte auch darüber nach, sich eine eigene Pumpe anzuschaffen, um eventuell Wasser aus Ihrem Gebäude abzupumpen. Die Feuerwehren verfügen nur in begrenztem Umfang über Pumpen, die je nach Alarmierung eingesetzt werden und daher nicht überall gleichzeitig Hilfe geleistet werden kann. Prüfen Sie ggf. auch den Einbau von Rückstauklappen o.ä.

Ein Hochwasser steht bevor

Wenn ein Hochwasser angekündigt wurde, das auch Sie betrifft, sollten Sie handeln.

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Besorgen Sie zum Schutz Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon.

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Schauen Sie, dass gefährliche Stoffe oder Chemikalien nicht vom Wasser erreicht werden können.

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Bringen Sie wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer etc. in die oberen, hochwassergeschützten Räume.

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Sichern Sie den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser, indem Sie ihn zum Beispiel an der Wand verankern oder mit Ballast beschweren.

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Überprüfen Sie Ihre Vorsorgemaßnahmen. Haben Sie alles Nötige im Haus?

- ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser

- ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio

- eine Taschenlampe

- einen Campingkocher

- eine Campingtoilette

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Halten Sie Ihre Dokumentenmappe und Ihr Notgepäck bereit.

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Denken Sie auch an Insektenschutzmittel, falls sich nach Rückgang des Hochwassers Mücken und andere Schädlinge im Haus verbreiten.

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Räumen Sie die Kellerräume, in die Grundwasser eindringen kann oder die volllaufen können, aus.

Was tun bei Hochwasser?

Das Hochwasser naht! Was nun? Bewahren Sie die Ruhe und handeln Sie besonnen. Je nachdem, wo Sie sich gerade aufhalten, sollten Sie die folgenden Punkte beachten.

Im Haus

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Prüfen Sie zunächst, ob Ihre Vorsorgemaßnahmen ausreichen.

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Überprüfen Sie Rückstauklappen im Keller, bevor das Wasser gestiegen ist. Halten Sie sich während des Hochwassers nicht im Keller auf, das ist lebensgefährlich.

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Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab.

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Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom gegebenenfalls komplett aus (Sicherung raus).

Im Auto

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Fahren Sie Ihr Auto rechtzeitig aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen.

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Achtung! Tiefgaragen können bei Hochwassergefahr zu tödlichen Fallen werden.

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Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Wasser im Motorraum macht viel kaputt. Der Katalysator mit einer Betriebstemperatur von 700 Grad Celsius zerspringt bei plötzlicher Abkühlung durch Wasser.

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Lassen Sie Ihr Fahrzeug abschleppen, wenn es bis über die Räder im Wasser steht.

Retten Sie Leben

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Helfen Sie anderen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.

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Bringen Sie Kinder vor Eintritt der Gefahr aus dem Überschwemmungsgebiet in Sicherheit.

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Fahren Sie wegen der Wellenbildung und der Gefahr von Unterwasserhindernissen nicht in überflutenden Gebieten mit Booten oder anderen Fahrzeugen unnötigerweise „spazieren“.

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Betreten Sie keine Uferbereiche wegen der Gefahr von Unterspülungen oder Abbrüchen. Überflutete oder teilüberflutete Straßen dürfen nicht befahren werden.

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Beachten Sie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte.

Weitere Informationen und Hilfestellung bei Fragen oder Unsicherheiten erhalten Sie bei der Gemeindeverwaltung im Ordnungsamt (Frau Danne 05552 993718) oder bei Ihren Ortsfeuerwehren. Hier erfahren Sie auch, wo im Bedarfsfall Sandsäcke verteilt und abgeholt werden können.

Wir hoffen natürlich, dass das nächste Hochwasser auf sich warten lässt und Sie bis dahin Vorkehrungen treffen können, um Gefahren und Schäden abzumildern.

Der Bürgermeister
Uwe Ahrens