(vor dem Gedenkstein): Véronique Martin-Morvan, Denis Lefer, Hartmut Ostermann, Joachim Kuhls, Roger Leclerc (Fahnenträger), Ghislaine Brosseron, Pascal Tollemer, Colette Baczynski, Sonja Lepoittevin sowie eine Vertreterin des Assemblée national in Paris.
(Unterzeichnung der neuen Partnerschaftsurkunde): Horst Wrubel, Pascal Tollemer, Hartmut Ostermann, Ghislaine Brosseron, Denis Lefer. Nicht im Bild Roger Leclerc.
Eine Begegnung mit vielen Emotionen
Aus diesem Anlass haben sich der Freundschaftskreis Bricquebec - Lachendorf (FBL) auch, weil der FBL seit 30 Jahren besteht, sowie die Jugendspielgemeinschaft (JSG) Lachtetal mit jeweils einem Bus auf den Weg in die Partnerstadt Bricquebec-en-Cotentin gemacht. So empfingen der Bürgermeister der Stadt Bricquebec-en-Cotentin, Denis Lefer, das Comité de Jumelage unter der Vorsitzenden Ghislaine Brosseron, sowie die französischen Gastgeber rund 100 Gäste aus der Samtgemeinde Lachendorf im Schlosshof in Bricquebec. Nach einer kleinen Stärkung folgte die Verteilung auf die Quartiere.
Der offizielle Teil begann am Montag mit einem Festumzug mit musikalischer Begleitung der Stadtkapelle „Les Perseverants“ zum Gedenkstein der Partnerschaft und ihres Gründers Gérard Baczynski am Platz St. Anne. Hier erinnerten die Festredner an die Anfänge der Austausche, die nach Unterzeichnung des Élysée-Vertrages 1963 bereits 1965 auf schulischer Ebene begannen, und man erinnerte der Menschen, die maßgeblich zur Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen im Laufe dieses halben Jahrhunderts beigetragen hatten. Der Festumzug wurde angeführt vom Bürgermeister aus Bricquebec Denis Lefer, der Bürgermeisterin aus Rocheville Sonja Lepoittevin, für das Département la Manche Véronique Martin-Morvan, eine Vertreterin des Assemblée national in Paris, Colette Baczynski - der Ehefrau des verstorbenen Gérard Baczynski, vom stellvertretenden Samtgemeindebürgermeister Joachim Kuhls und dem Bürgermeister der Gemeinde Lachendorf, Hartmut Ostermann, der Vorsitzenden des „Comité de Jumelage“ Ghislaine Brosseron und des Vorsitzenden des FBL Pascal Tollemer. Die Fahnenträger waren Horst Wrubel (FBL) und Roger Leclerc (Comité).
Bereits 1965 kam es zu ersten Kontakten des C.E.S. Bricquebec und der Realschule Altenhagen, 1966 fuhr eine erste Gruppe deutscher Schüler und Schülerinnen nach Bricquebec. Es folgten sportliche Begegnungen zwischen jugendlichen Fußballern und Treffen der Kriegsveteranenvereinigungen „Anciens Combattants“ und der Kyffhäuser Kameradschaft Ahnsbeck. Der Wunsch nach einer offiziellen Vereinigung wurde daraufhin sehr bald von französischer Seite an die Samtgemeinde Lachendorf herangetragen und schließlich am 8. Mai 1975 mit der Unterzeichnung der offiziellen Urkunde umgesetzt. Seitdem haben sich unzählig viele Deutsche und Franzosen auf den Weg gemacht, um die Grenze zu überqueren um die jeweils andere Kultur kennen zu lernen und die Sprache zu vertiefen. Bis heute lebt der Schüleraustausch, jetzt mit der Oberschule Lachendorf (vorher seit 1979 Realschule Lachendorf als Nachfolge der Realschule Altenhagen), der im jährlichen Wechsel stattfindet. Auf sportlicher Ebene sind es die jungen Fußballspieler des UCB und TUS Lachendorf, die regelmäßig den Kontakt pflegen. Aber auch andere Sportarten wie Tischtennis, Handball, Judo, Schützenvereine waren oder sind aktiv dabei. Gemeinsames Musizieren der „Perseverants“ und Musikern des Musikzuges der FFw Lachendorf ist seit 1976 an der Tagesordnung. Die Lachendorfer Musiker fahren in diesem Jahr Ende Juli zum 50. Mal zum St.-Annen-Fest nach Bricquebec. Eine kleine Gruppe ehemaliger Mitglieder der Kyffhäuser Kamerad fahren bis heute zum 8. Mai (Feiertag) nach Frankreich, um an den offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des Endes des Zweiten Weltkrieges teilzunehmen und mit den französisch Freunden einen Kranz zu Ehren der Gefallenen beider Länder niederzulegen.
Diese Aufzählung ist nicht abschließend. Höhepunkt der Reise war schließlich die Unterzeichnung einer neuen Partnerschaftsurkunde durch die Bürgermeister bzw. Stellvertreter beider Kommunen und die Vorsitzenden des „Comité de Jumelage“ und des FBL’s. Damit wird der Wille zur Fortsetzung dieser fruchtbaren und erfolgreichen Partnerschaft bekräftigt. Es folgte eine ausgefüllte Woche mit vielseitigem Programm und den Abenden in den Familien.
Die Reise wurde mit finanziellen Mitteln des Deutsch-Französischen Bürgerfonds gefördert. (U.L.)