Immanuel-Kant-Gymnasium



Schüleraustausch zwischen dem Immanuel-Kant-Gymnasium und der Schule Hermano Felipe Palazón in Tarija, Bolivien

„Das Bild, das Bolivien mir vermittelt hat, ist ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte“, berichtet der Lachendorfer Schüler Luis Heinemann begeistert.

Seit 2015 pflegt das Immanuel-Kant-Gymnasium in Lachendorf eine wertvolle Partnerschaft mit der Schule Hermano Felipe Palazón in Tarija, Bolivien. Diese Verbindung fördert nicht nur den interkulturellen Austausch, sondern schärft auch das Bewusstsein für soziale Themen. In diesem Jahr haben neun Schülerinnen und Schüler aus Lachendorf zusammen mit zwei Lehrkräften die Reise nach Bolivien angetreten, um an einem zweiwöchigen Austauschprogramm teilzunehmen, das von ENSA (im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) gefördert wird.

Bereits im Juni 2024 hatte die Austauschgruppe aus Lachendorf die Möglichkeit, die bolivianischen Schülerinnen und Schüler in ihren Familien in Deutschland aufzunehmen. Diese Vorkenntnisse erleichterten den Austausch und förderten ein Gefühl der Vertrautheit und Freundschaft. „Alle sind sehr nett und offen. Die Mitschüler waren sehr freundlich und haben uns einfach angesprochen“, sagt die Schülerin Freda Könneke, eine Teilnehmerin aus Lachendorf.

Während ihres Aufenthalts in Bolivien standen verschiedene Aktivitäten auf dem Programm, die nicht nur interkulturelle Aspekte verdeutlichten, sondern auch das Thema „Wege zum würdigen Leben“. Dabei wurde der Fokus auf Bildung als Mittel gegen Armut gelegt.

Ein bedeutender Programmpunkt war der Besuch der Organisation „Pasocap" in Potosí, die von der Kindernothilfe in Deutschland unterstützt wird. Dort erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie das Projekt Kindern dabei hilft, von der Straße wegzukommen und sinnvolle Perspektiven zu entwickeln. „Uns wurden nachhaltige Wege durch kreative Projekte gezeigt, um das Klima zu schützen und Plastik umweltgerecht zu nutzen“, erläutert Leif Sulzer. Ein weiterer wichtiger Programmpunkt in Potosí war der Besuch des Museums „Casa de la Moneda", in dem die Schüler mehr über die koloniale Geschichte Boliviens lernten.

Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch des beeindruckenden Salzsees Salar de Uyuni, wo die Schüler die atemberaubende Landschaft und die einzigartige Natur erleben konnten. „Ich lebe seit fast sechzehn Jahren in diesem Land und kannte diese wunderschönen Orte selbst noch nicht“, schreibt Miguel Castro Paz, ein Teilnehmer aus Bolivien, in das gemeinsame Reisetagebuch. Außerdem besuchte die Gruppe die auf circa 3.900 m gelegene „Laguna Tajzara“, die viele Tiere wie Flamingos, Lamas und Alpakas beherbergt und bei der einige Einwohner leben, die noch traditionelle Handwerkskunst betreiben.

Der Austausch hat nicht nur die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler bereichert, sondern mittels eines Informationsnachmittages, an dem die Austauschgruppe von ihren Erfahrungen in Bolivien berichtet hat, auch die Schulgemeinschaft in Lachendorf insgesamt für die globale Herausforderungen und die Bedeutung von interkulturellen Beziehungen sensibilisiert.

(Dr. Belinda Stiegelmeier)