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Hüt un Lüd
Ausgabe 8/2025
Allgemeines
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Dr. Achim Rogge führte über die Baustelle.

Heidekreis-Klinikum nimmt Gestalt an

Der Neubau in Bad Fallingbostel zeigt beeindruckende Fortschritte – moderne Architektur trifft durchdachte Funktionalität für eine zukunftssichere Patientenversorgung.

Rb. Der Sommer zeigt sich gnädig, als am 30. Juli Pressevertreter einen Blick hinter die Kulissen der Großbaustelle des Heidekreis-Klinikums in Bad Fallingbostel werfen dürfen. Was sich dort auf einem 45.000 Quadratmeter großen Areal entfaltet, ist nicht weniger als der Bau eines Gesundheitszentrums der Zukunft – mit Präzision, Weitsicht und internationaler Teamarbeit.

Mehrere Kräne drehen sich über dem Gelände, wo mehrere quaderförmige Gebäudekomplexe entstehen. Während die Arbeiten an den Häusern A und B bereits sichtbar voranschreiten – in Haus A ist der Rohbau komplett, in Haus B wird fleißig am ersten Obergeschoss gearbeitet – wartet der Bau der Psychotherapie noch auf seinen Startschuss. Hier wird nicht so viel Technik benötigt.

Mit einer beeindruckenden Grundfläche von 14.000 Quadratmetern wächst hier nicht nur ein Klinikgebäude, sondern ein durchdachtes Versorgungskonzept. Die Erfahrungen aus der Pandemie haben in der Planung ihre Spuren hinterlassen: Wege für ambulante und stationäre Patienten sowie für Logistik und Versorgung sind strikt voneinander getrennt. Endoskopie, das Herzkatheterlabor, die Radiologie und die Zentrale Notaufnahme werden schnell erreichbar im Erdgeschoß in Haus B untergebracht.

Für den Materialtransport gibt es eigene Aufzüge. Auch ein hoher Anteil an Einzelzimmern – rund 50 Prozent – sorgen für ein Plus an Hygiene und Privatsphäre.

Die Architektur folgt einem klaren Prinzip: Licht, Luft, Übersicht. Große Fensterflächen lassen Tageslicht in alle Gebäudeteile. Die Patientenzimmer im 2. Obergeschoss reihen sich ringförmig an den Außenseiten – 14 mal 4 Zimmer pro Etage, alle mit eigenem Bad. In der Mitte entstehen helle Lichthöfe für Funktionsräume. Das Personal profitiert von kurzen Wegen – eine klare Verbesserung im Pflegealltag.

Ein besonderes Highlight ist der zukünftige Gebäudeteil für Gynäkologie und die Kinderklinik: Durch einen Geländeversprung von neun Metern sind die Patientenzimmer trotz Lage im ersten Obergeschoss ebenerdig zugänglich. Gerade für Kinder ein wichtiger Aspekt, denn sie sollen problemlos ins Freie können.

Auch technisch ist das Klinikum auf dem neuesten Stand. Die OP-Säle werden so konstruiert, dass künftig auch schwere OP-Roboter problemlos eingesetzt werden können. Der Hubschrauberlandeplatz wird ebenerdig gebaut – eine wirtschaftliche Alternative zur sonst üblichen Dachlösung.

Der Blick in die nahe Zukunft zeigt

Die Planungen gehen über das Bauwerk hinaus. Ein Antrag für einen Bahn-Halt direkt am Krankenhaus ist gestellt. Die Bahn hat angekündigt, diesen im Rahmen der Umstellung auf elektrisch betriebene Züge umzusetzen.

Bereits heute beschäftigt man sich mit der Innenausstattung: Stoffproben für Vorhänge und Bodenbeläge liegen im Besprechungsraum bereit, Entscheidungen zur Atmosphäre der späteren Klinik werden getroffen.

Auch an Besucher ist gedacht: Ein großzügiger Parkplatz mit 650 Stellplätzen wird entstehen – barrierefrei, gut erreichbar und eingebettet in eine grüne Umgebung. Im Herzen des Klinikkomplexes wird ein kleiner Park mit Cafeteria zum Verweilen einladen – für Patienten, Angehörige und Mitarbeitende gleichermaßen.

Bis zur geplanten Eröffnung im Jahr 2028 ist es zwar noch ein weiter Weg. Doch der aktuelle Stand zeigt: Das Heidekreis-Klinikum wächst mit Struktur, Weitblick und Menschlichkeit – ein echter Meilenstein für die Region.

Ein paar Fakten

Grundsteinlegung und Finanzierung

  • Am 19. März 2025 wurde der symbolische Grundstein gelegt – rund sechs Monate nach dem Spatenstich. Das 45.000 m² große Areal dient der Zusammenführung der bisherigen Standorte Soltau und WalsrodeReddit+15heidekreis-klinikum.de+15Kreiszeitung+15.

  • Die Baukosten belaufen sich auf etwa 278 Millionen Euro, davon übernimmt das Land Niedersachsen gemeinsam mit dem Bund Fördergelder in Höhe von 222 Mio. EUR. Den restlichen Betrag trägt der Heidekreis, insbesondere für nicht förderfähige Bereiche wie Parkplätze und Küchen

Bettenzahl & Einrichtungskonzept

  • Das neue Klinikum soll etwa 345 Planbetten umfassen, davon etwa 50 % Einzelzimmer (ca. 175). Zusätzlich sind 31 Plätze für tagesklinische Psychiatrie vorgesehen

  • Es entstehen sechs OP-Säle sowie ein Hybrid-OP, mit technologischer Ausstattung, die auch den Einsatz von OP-Robotern erlaubt