Von links nach rechts: Mariska Nijhof, Heiner Thies und Peter Hokema
Jugendtourneetheater „Wellenbreker“
„Wellenbreker“ nennt sich das Jugendtourneetheaterprojekt des Landschaftsverbandes Stade, das bereits seit 1998 aktiv ist und in diesem Jahr zum 28. Mal durchgeführt wird. „Wunnerbore Deerns“ wurde in den Sommermonaten in einem vier Einheiten umfassenden Theaterseminar unter der Regie- und Projektleitung von Catharina Thomas eingeübt. Jugendliche Darstellerinnen und Darsteller aus dem Elbe-Weser-Dreieck bringen das neue plattdeutsche Theaterstück, das extra für die Wellenbreker von Autor Bodo Schirmer verfasst wurde, auf die Bühne.
Was für eine Wohngemeinschaft und was für Superfrauen, die da zusammenleben: Baby Blix (schneller als der Wind), Kid Katt (geschmeidiger als jede Tigerin), Wunnerwiev (stärker als ihr kleiner Bruder Supermann). Wunnerbore Deerns mit Superkräften, die sie einmal am Tag unter dem magischen Licht aufladen müssen, um wieder fit zu sein zum Kämpfen. Gegen das Verbrechen im Allgemeinen und gegen „Dat swatte Beest“ im Besonderen. Mögen sie dabei auch recht erfolgreich sein, einen Kampf verlieren sie immer, den gegen den Abwasch. Da muss Chris ran, die heldenhafte Person, die immer wieder unermüdlich hinter den Superfrauen hinterher räumt. Aber Chris hat jetzt die Nase voll und verlangt eine Haushaltshilfe. Die stellt sich auch schnell vor, aber ist Morticia wirklich eine Haushälterin? Und tragen Hausangestellte tatsächlich atemberaubende Abendkleider als Dienstkleidung? Den wunnerboren Deerns gefällt`s, sie sind einfach hingerissen von Morticia. Chris weniger – Chris schwant Böses. Sollte Morticia etwa dunkle Absichten verfolgen, steckt sie womöglich sogar mit dem Oberschurken, dat swatte Beest, unter einer Decke?
Die Veranstaltung findet am Samstag, 06.09.2025 Uhr um 15:30 Uhr im Heimathaus Visselhövede, Burgstraße 3 statt. Der Eintritt ist frei – um eine Spende für das Jugendtheater wird gebeten.
Am 07. September 2025 um 17:00 Uhr gibt der in Hamburg lebende und in der Nähe von Visselhövede aufgewachsene Pianist Rafael Orth ein Solokonzert mit dem Titel „Sommer". Auf dem Programm steht Ludwig van Beethovens Sonate in D-Dur, die wegen ihrer friedlichen, oft idyllischen Alpenstimmung auch unter dem Namen „Pastorale" bekannt ist. Darauf folgt ein weiteres Stück aus dem Kulturkosmos des ländlichen Österreichs, der diabolisch-satirische zweite Satz aus Gustav Mahlers Neunter Sinfonie, die Rafael Orth 2024 in seiner eigenen Klavierfassung mehrfach vollständig aufgeführt hat. Man erlebt in dieser Musik die saufenden und raufenden Teilnehmer eines Erntefestes, auf dem sich auch der Sensenmann herumtreibt und seiner Arbeit nachgeht.
Nach der Pause: eine sommerliche Auswahl von Claude Debussys „Préludes". Tänzerinnen aus der griechischen Antike, das Mittelmeer, der Atlantik, Andalusien, französische Sommerabende, die alten amerikanischen Südstaaten...
Zum Schluss spielt Rafael Orth die in den 1930er Jahren geschriebene dritte Klaviersonate des berühmten rumänischen Komponisten und Violinisten Georges Enescu, der in diesem Stück ebenfalls seine ländliche Heimat und ihre Musik heraufbeschwört. Virtuos und roh, erdig und naturverbunden, aber im Gegensatz zu Mahler ganz unpsychologisch und ohne Zynismus.
Der Eintritt beträgt 15,00 € (für Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins gilt der ermäßigte Eintritt von 12,00 €).
Veranstaltungsort ist das Heimathaus Visselhövede, Burgstraße 3
Kartenreservierungen sind telefonisch unter 04262- 8694 oder auf unserer
Homepage www.khv-visselhoevede.de möglich.
Sally- der Tanz durch die Nacht „Literatur und Klezmer“
Zwei Lebensgeschichten im Strudel der Weltgeschichte, Lebensgeschichten, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Der Schriftsteller und Journalist Heinrich Thies stellt sein neues Buch „Sally“ vor – musikalisch begleitet von Mariska Nijhof (Akkordeon, Gesang) und Peter Hokema (Geige, Mandoline, Gesang).
Im Mittelpunkt des historischen Romans steht die jüdische Tänzerin Sally, die nach der Befreiung aus dem KZ eine Art Wiedergeburt erlebt und wie Tausende andere Holocaust-Überlebende in einem Camp für „Displaced Persons“ in Bergen-Belsen auf die Ausreise nach Palästina wartet. Am Rande der Massengräber entsteht so etwas wie eine jüdische Kleinstadt mit einem lebendigen Kulturleben. Sally spielt hier Theater, tanzt und knüpft Freundschaften. Bei ihren Radtouren lernt sie die Umgebung kennen. In einem nahen Heidedorf trifft sie auf einen Geige spielenden Hühnerhalter, der sich Otto nennt. Die beiden flirten miteinander und kommen sich näher. Schließlich trennen sich die Wege. Erst viele Jahre später wird Sally erfahren, wer der geheimnisvolle Geiger war: Adolf Eichmann, Cheflogistiker des Massenmords an den Juden, der in der Nachkriegszeit in der Heide untergetaucht war.
Heinrich Thies lenkt den Blick auf eine bisher wenig beleuchtete Epoche der Zeitgeschichte in der Lüneburger Heide, wo Opfer und Täter verstörend nah beieinander lebten.
Diese Veranstaltung gestalten wir in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Visselhövede am Sonntag, 21.09.2025 um 17:00 Uhr im Heimathaus Visselhövede, Burgstraße 3.
Kartenreservierungen sind telefonisch unter 04262- 8694 oder auf unserer
Homepage www.khv-visselhoevede.de möglich. Der Eintritt beträgt 10,00 €.