Rb. Stell dir vor, du öffnest die Autotür – aber nicht mit der Hand, die der Tür am nächsten ist, sondern mit der anderen. Durch diese einfache Drehbewegung des Oberkörpers wirfst du automatisch einen Blick über die Schulter und kannst so herannahende Radfahrende oder E-Scooter sehen, bevor du die Tür aufreißt. Dieses Manöver heißt „Dutch Reach“ bzw. auf Deutsch oft „holländischer Griff“.
Dadurch werden so genannte „Dooring“-Unfälle (Radfahrende, die gegen plötzlich geöffnete Türen prallen) deutlich seltener – was schwere Verletzungen oder sogar Todesfälle (wie kürzlich die junge Schauspielerin Wanda Perdelwitz) verhindern kann. Zahlreiche Verkehrsorganisationen und Unfallkassen werben deshalb aktiv für diese Technik.
Die Methode stammt aus den Niederlanden und wird dort regelmäßig in der Fahrausbildung vermittelt. In mehreren Ländern und Regionen (u. a. Großbritannien, Teile der USA, Australien) empfehlen Verkehrsbehörden und Versicherer den Dutch Reach als einfache Präventionsmaßnahme. Auch in Deutschland gibt es vermehrt Kampagnen und Medienberichte, die zur Nutzung aufrufen.
Übe bewusst beim Ein- und Aussteigen, bis es reflexartig passiert.
Sprich mit Mitfahrenden (Kinder lernen es schnell, wenn Eltern es vormachen).
Öffne Türen grundsätzlich langsam — ein kurzer Blick kostet nichts, rettet aber.
Der „Holländische Griff“ ist kein Technik-Gimmick, sondern ein kleiner Körpertrick mit großer Sicherheitswirkung. Drei Sekunden Umgewöhnung, ein Leben mit weniger Risiko – probier’s beim nächsten Aussteigen aus.