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Snevern Aktuell
Ausgabe 9/2025
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Äpfel gibt's natürlich wieder in vielen verschiedenen Sorten.

aus Hüt un Lüd

Lünzener Apfelmarkt:

Der Höhepunkt des Lünzener Herbstes naht: Das Dorf lädt zum Apfelmarkt ein, und zwar am Sonntag, dem 05. Oktober von 11.00 bis 17.00 Uhr.

Das Fest ist ein über die Ortsgrenzen hinaus beliebtes Ereignis für Jung und Alt und zog bisher immer viele Hundert Besucher aus Schneverdingen und den Nachbargemeinden an. „Star“ der Veranstaltung ist der Deutschen liebstes Obst: Malus domestica, der Apfel.

2025 ist für Apfelbaumbesitzer dank Ausbleiben von Frost während der Blüte und einer günstigen Kombination aus Regen, Sonne und Wärme auf dem besten Weg, ein Rekordjahr zu werden: Laut Statistischem Bundesamt wird die Millionen-Tonnen-Grenze voraussichtlich geknackt. Auch Karin Molkenteller, Mitglied in der Arbeitsgruppe „Apfelmarkt“ des Heimatvereins Lünzen e. V. und selbst Inhaberin des Lünzener Obsthofs Kupke, bestätigt die voraussichtlich gute Ernte. Diese habe bereits im August begonnen, als frühe Sorten wie der „Wohlschmecker aus Vierlanden“, Gravensteiner oder Klarapfel pflückreif wurden. Bis zum Apfelmarkt Anfang Oktober seien dann noch weitere Sorten so weit, z. B. Holsteiner Cox, Celler Dickstiel oder Ingrid Marie. Spätsorten wie Boskop, Finkenwerder Herbstprinz oder Ontario würden dann Mitte bis Ende Oktober geerntet. Die riesige Vielfalt an Apfel- und auch Birnensorten ist, neben der ökologischen Bewirtschaftung des teilweise über hundert Jahre alten Baumbestands, nicht das Einzige, was den Obsthof Kupke auszeichnet. Seit sechs Jahren genießen außerdem Lünzener Kita- und Grundschulkinder im dort vom Heimatverein Lünzen angelegten „Grünen Klassenzimmer“ naturnahen Unterricht. Fast nebenbei sehen sie Äpfeln, Birnen, Zwetschgen, Kirschen und anderem beim Wachsen zu und führen so weiter, was in Lünzen Tradition hat und auf dem Apfelmarkt zelebriert wird: eine geradezu freundschaftliche Beziehung zu heimischem Obst.

Während des Marktes bekommen Besucher den Apfel in diversen Verarbeitungsformen geboten: als Apfelkuchen, als handgemachtes Mus zu den dort traditionell sehr beliebten Kartoffelpuffern oder als Saft, von den Kindern der Lünzener Grundschule vor Ort gepresst. Oder einfach mal frisch, im Rahmen einer Apfelsortenbestimmung? Pomologe Gerd Tempel hat – wie schon in früheren Jahren – sein Kommen zugesagt. Besucher, die zuhause einen unbekannten Apfelbaum haben und gerne wüssten, um welche Sorte es sich handelt, bringen einfach zwei bis drei Früchte davon mit. Obstbaukundler Tempel nimmt sich dann jedes Detail vor, vom Stiel über die Schale bis zum Kelch, Größe, Form und eben auch Geschmack.

Andere Besucher kommen einfach gerne wegen des geselligen Beisammenseins rund um das Lünzener Dorfgemeinschaftshaus, den Bauerngarten, das Backhaus und das Heimatmuseum, welches an diesem Tag ebenfalls seine Türen öffnen wird. Überhaupt zeichnet den Apfelmarkt vielleicht dies am meisten aus: Jeder Lünzener Verein, die Freiwillige Feuerwehr und auch fast jeder Lünzener persönlich beteiligt sich in irgendeiner Form daran, sei es durch einen Beitrag zum legendären Tortenbüffet, durch Gemüsespenden für eine herbstliche Suppe, durch Arbeitszeit bei Organisation, Auf- und Abbau, durch Einsatz beim Schälen von mehreren Zentnern Kartoffeln und Äpfeln, durch Mithilfe beim Backen von hunderten von Kartoffelpuffern, Kochen von vielen Litern Kaffee und vieles mehr. Es ist das größte Ereignis im Dorfkalender und ohne die Mitwirkung so vieler unvorstellbar.

„Die Vielfalt ist es, die den Apfelmarkt ausmacht!“ bekräftigt Karin Molkenteller. Neben Kulinarik und Kinder-Karussell wird es auch dieses Jahr wieder viel Kunsthandwerk mit unterschiedlichsten Materialien geben, dazu Hofläden mit regionalen Produkten, Obstbaumverkauf und eine Demonstration von altem Handwerk, nämlich Spinnerei und Bienenkorbflechterei.

Der Heimatverein Lünzen bedankt sich von Herzen für das Engagement aller Beteiligten und wünscht Nachbarn wie Gästen schöne, genussvolle Stunden.

Melina Rauch
Heimatverein Lünzen