Über ein Jahr ist vergangen. Zeit um sich Gedanken zu machen. Das Jahr wurde genutzt um Erfahrungen zu sammeln, Erkenntnisse auszutauschen, Instandhaltungen und Reparaturen durchzuführen und Fort- und Weiterbildungen im Bereich des Hochwasserschutzes wahrzunehmen. Gerne wäre man schon so weit, dass man entspannt einem nächsten Hochwasser entgegensehen kann. Leider kann nicht alles sofort umgesetzt werden und vieles bedarf einer umfangreichen Vorbereitung.
Die Samtgemeinde Meinersen hat das Jahr 2024 genutzt, um vor Allem die Eingaben und Erfahrungen von den Betroffenen des Hochwassers, den Helfern und Experten zu sammeln. Diese liegen nun vor und werden entsprechend ausgewertet. Hier gilt es vor allem die „Achillessehnen“ im Bereich des Hochwasserschutzes auszumachen - also diejenigen Missstände, welche die größten Schäden verursacht haben. Nicht immer liegt hier die Lösung parat und es gilt abzuwägen. Gerade im Bereich der „Schütten“, also Sperren / Barrieren in den Gräben gilt es die Folgen genau abzuschätzen. Wenn ein Graben gesperrt wird, welche Auswirkungen hat das auf steigende Pegel? Kann das Wasser nachher auch wieder abfließen? Viele Fragen und nicht wenige Antwortmöglichkeiten.
Hochwasserschutz bedeutet auch immer einen Eingriff in die Natur. Hier gilt es abzuwägen, in wie fern die beabsichtigten Maßnahmen die Natur beeinflussen. Es müssen gute Kompromisse gefunden werden.
Die Samtgemeinde Meinersen hat vor allem im letzten Jahr die durch das Hochwasser zerstörte Infrastruktur (Straßen, Wege und Gräben) wiederhergestellt. Gerade die Gräben mussten schnellstmöglich wiederhergerichtet werden, damit diese ihre Funktion (vorbeugender Hochwasserschutz) wieder wahrnehmen können.
Viele Gräben mussten von Unrat befreit, freigeschnitten und ausgefräst werden, um das Wasser schnell abzutransportieren.
Die Verwaltung hat eine Projektgruppe aus den verschiedenen Fachbereichen gebildet, welche sich die vorhandenen, beschädigten oder fehlenden Schütten angeschaut und beurteilt hat. Diese Ergebnisse werden nun dafür genutzt, entsprechende Prioritäten festzulegen und Maßnahmen zu ergreifen.
Einige Mitarbeitende waren auf Schulungen im Bereich des vorbeugenden Hochwasserschutzes. Es wurde mit den Nachbargemeinden über Maßnahmen diskutiert und ein reger Erfahrungsaustausch hat stattgefunden. Ein Hochwasser endet nicht an einer Kreisgrenze. Das Jahr 2025 soll nun ganz im Sinne der Neuausrichtung des Hochwasserschutzes in der Samtgemeinde Meinersen stehen.
Das Katastrophenschutzlager im alten Bauhof der Gemeinde Müden (Aller) soll endlich seiner Funktion gerecht werden. Bisher wurden allerdings bereits Sandsäcke sowie Pumpen eingelagert, welche für den Notfall eingesetzt werden können.
Auch wenn viele Maßnahmen für wenige wirklich sichtbar sind, so kann versichert werden, dass die Samtgemeinde Meinersen vorbereitet ist. Nicht zuletzt durch die Unterstützung von Feuerwehren, Landwirten und allen anderen fleißigen Helfern des letzten Hochwassers fühlt man sich für zukünftige Lagen gerüstet.