Aus dem Historischen Archiv / Haus der Geschichte
Moin!
Der Sommer neigt sich dem Ende zu und viele Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Meinersen schwelgen in Erinnerungen. Der wunderbare Urlaub in- und außerhalb Deutschlands, in der Ferne oder im heimischen Garten. Alles das zaubert Bilder der Erinnerung in unsere Köpfe. Doch auch viele Sportveranstaltungen haben in den vergangenen Wochen stattgefunden. Die Fußball-Europameisterschaft, die Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig, die Tour de France oder aber die Olympischen Spiele in Paris. Eigentlich ist wohl für jeden Sportler und jede Sportlerin etwas dabei gewesen. Kaum haben diese Veranstaltungen ihr Ende gefunden, schon geht es weiter. Die Fußball-Bundesliga hat bereits begonnen, Ende September geht es beim Eishockey wieder los und bald wird, wenn auch fern von hier, die Wintersportsaison eingeläutet.
Auch im Historischen Archiv der Samtgemeinde Meinersen werden Informationen und Archivalien zu verschiedensten sportlichen Betätigungen verwahrt. Aerobic ist genauso vertreten wie das Radfahren, Motorradrennen in der Hillerser Sandgrube, Fußballberichte und Informationen zum Meinerser Abendlauf, um nur einige zu nennen.
Doch auch von einer Olympiateilnehmerin kann hier berichtet werden. Auf der Suche nach Informationen fallen Begriffe wie Rhein, Holzhandel und Eintracht Braunschweig, ganz wichtig auch Melbourne und Hillerse. Die Rede ist von Inge Kilian-Offermann. Die aus Geisenheim am Rhein stammende Dame kam als 5-jähriges Mädchen mit ihrer Familie nach Norddeutschland. Im Alter von 12 Jahren begann sie bei Eintracht Braunschweig in der Leichtathletik-Sparte und wurde dann als Hochsprungtalent entdeckt. Bereits im Alter von 13 Jahren übersprang sie die beachtliche Höhe von 1,35 m. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Landau/Pfalz im Jahr 1950 war Inge Kilian-Offermann als einziges Mädchen in der Mannschaft aus Braunschweig. Sie war die einzige Athletin, die den damals neuen "Rollstil" im Hochsprung beherrschte. Alle anderen Hochspringer*innen sprangen noch die "Schere". Als herausragende Erfolge ihrer Karriere seien hier genannt: Deutsche Jugendmeisterin, 11-mal Mitglied in der Nationalmannschaft bei Länderwettbewerben, 4-mal Deutsche Meisterin, 4. Platz bei Europameisterschaften sowie Halterin des deutschen Hochsprungrekords mit 1,68 m. Höhepunkt in der Karriere von Inge Kilian-Olfermann war die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne. Beeinträchtigt durch einen doppelten Bänderriss im Sprungfuß, blieb Inge Kilian-Offermann die Teilnahme am Endkampf verwehrt. Im Jahr 1959 beendete die herausragende Athletin aus gesundheitlichen Gründen ihre aktive Laufbahn. Heute lebt Inge Kilian-Offermann in einer Seniorenresidenz im Landkreis Gifhorn und pflegt seit Jahrzehnten den Kontakt, u.a. zur rumänischen Weltrekordhalterin im Hochsprung Jolanda Balas.
Die Hochspringerin Inge Kilian-Offermann in Melbourne und im Nationaltrikot.
Bei einem Besuch im Haus der Geschichte, dem Historischen Archiv der Samtgemeinde Meinersen, zeigen wir Ihnen gerne diverse unterschiedliche Archivalien aus unseren Beständen, die dann plötzlich eine ganze neue Sichtweise oder völlig unbekannte Dinge aus der Samtgemeinde Meinersen offenbaren. Gerne erzählen wir Ihnen Geschichten und Anekdoten aus vergangenen Tagen, zu längst vergessenen Ereignissen und interessanten Personen. Dazu ist nicht viel nötig – lediglich ein Besuch bei uns:
Das Haus der Geschichte ist jeweils montags von 10:00-12:00 Uhr und 14:00-17:00 Uhr für Besuche ohne vorherige Anmeldung geöffnet. Andere Termine sind nach vorheriger Absprache möglich am: Mittwochnachmittag 13:00 bis 17:00 Uhr und Freitagvormittag 09:00 bis 13:00 Uhr.
Fragen und Terminabsprachen über E-Mail: historisches-archiv@sg-meinersen.de oder Telefon 05372 9719307 sowie Handy 0162 9807466.
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