Wasser ist Leben, ohne Wasser können Mensch, Tier und Natur nicht leben. Es sollte also immer ausreichend zur Verfügung stehen. Doch zu viel Wasser kann auch zu Schäden führen. Wasser kann Existenzen gefährden oder sogar vernichten.
Damit es nicht so weit kommt, sollte man auf zu viel Wasser vorbereitet sein.
Zu viel Wasser kann ein Wasserrohrbruch, ein plötzliches Starkregenereignis, ein hoher Grundwasserspiegel oder ein Hochwasser, also das Übertreten eines Gewässers sein.
Gegen einen plötzlichen Wasserrohrbruch kann man wenig tun. Hier gilt es regelmäßig Wasserleitungen im eigenen Bereich (in der Wohnung, im Haus oder im Außenbereich) zu kontrollieren und zu warten. Schützen Sie Leitungen gegen Frost und setzen Sie Leitungen keine mechanischen Kräfte aus. Für den Fall der Fälle, dass eine Leitung bricht, sollten Sie eine entsprechende Versicherung für ihr Hab und Gut abgeschlossen haben. Informieren Sie sich im Zweifel bei Ihrer Versicherung, ob Schäden am Gebäude und vor allem Schäden an Ihren persönlichen Gegenständen versichert sind.
Ein Starkregenereignis können Sie nicht verhindern. Die klimatischen Verhältnisse in unserer Region haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. Plötzlich auftretende starke Regenfälle mit über 25L Wasser pro Stunde und pro Quadratmeter kommen immer wieder vor. Je nach Umgebung kann ein solches Ereignis durch die Natur und durch vorhandene Infrastruktur wie Regenwasserkanäle gut oder weniger gut abgefangen werden. Versiegelte Flächen stellen das größte Risiko für mögliche Schäden durch solche Ereignisse dar. Jede Versiegelung sorgt dafür, dass Wasser nicht in den Boden eindringen und über tiefere Bodenschichten bzw. das Grundwasser abfließen kann. Vegetation sorgt für eine Entnahme des Oberflächenwassers auf natürliche Weise. In urbanen Bereichen sorgen Regenwasserkanäle für einen Abfluss des Wassers.
Je nach Menge des Starkregens können weder die Vegetation noch Kanäle plötzlich auftretende Wassermassen ausreichend aufnehmen. Dies gilt vor allem dann, wenn Böden bereits durch längere Niederschläge „gesättigt“ sind und somit kein Wasser aufnehmen können.
Tritt ein solcher Fall ein, kann Starkregen schnell zu einer Gefahr für Eigentum aber auch für Leib und Leben werden. Treffen Sie deshalb frühzeitig Vorkehrungen.
Planen Sie beim Hausbau ein, dass alle Eingangsbereiche mindestens 15 bis 20 Zentimeter höher sind als die umgebende Geländeoberfläche
Kontrollieren Sie den Abwasserkanal im Haus regelmäßig. Lassen Sie eine Rückstausicherung einbauen
Sorgen Sie in tiefer liegendem Gelände durch ausreichend breite Abflussmöglichkeiten dafür, dass durch die Terrassentüren kein Wasser in das Haus eindringen kann. Ebenerdige Terrassentüren müssen dicht sein und zusammen mit den Fensterelementen dem Wasserdruck standhalten können
Stocken Sie Lichtschächte mindestens 15 Zentimeter über Geländeoberkante auf
Wenn sich Dachrinnen oberhalb von Lichtschächten befinden, decken Sie diese zusätzlich ab, so dass kein Schwallwasser vom Dach in den Lichtschacht dringen kann
Bringen Sie im Inneren des Gebäudes an der tiefsten Stelle jeweils in der Nähe von Eingängen einen Pumpensumpf und Tauchpumpen an, die Vorhaltung eines Nasssaugers ist hilfreich
Überprüfen Sie die Lage des Gebäudes. Bereits leichte Hanglagen, die auf das Haus zuführen, können zu massivem Wassereinfall führen
Kontrollieren Sie Zufahrten von der Straße in tiefer liegende Garagen. Sie sind das Einfallstor von Sturzfluten, die von Straßen herkommen. Schwellen können hier helfen
Achten Sie bei Kellertreppen oder Zugängen zu Souterrainwohnungen darauf, dass Schwellen eingebaut werden. Diese sollten ebenfalls 15 Zentimeter hoch sein. Sichern Sie auch Treppenwangen gegen Sturzfluten
Sorgen Sie für ausreichend unversiegelte Flächen auf Ihren Grundstücken
Reinigen Sie regelmäßig Wasserabläufe
Versichern Sie sich gegen mögliche Schäden
Verfolgen Sie aktuelle Wettermeldungen und Warnungen vor Starkregenereignissen
Besorgen Sie wasserfeste Sperrholzplatten, Silikon zum Abdichten von Türen und Fenstern sowie Sandsäcke
Lagern Sie gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe außerhalb des Sturzflutgefahrenbereichs
Bleiben Sie im Gebäude
Verfolgen Sie die Wettervorhersagen des Deutschen Wetterdienstes und Meldungen der Regionalprogramme
Schalten Sie den Strom für die Gebäudeteile und Räume ab, die vom eindringenden Wasser gefährdet beziehungsweise betroffen sind
Bei einem Notfall wählen Sie den Notruf der Feuerwehr (112)
Verstauen Sie ihr Hab und Gut in wasserdichten Behältnissen
Bewahren Sie Ruhe
Überprüfen Sie das Gebäude auf Schäden
Trocknen Sie betroffene Bereiche möglichst schnell
Lassen Sie beschädigte Bausubstanz, Heizöltanks und elektrische Geräte überprüfen
Informieren Sie umgehend Ihre Versicherung, machen Sie Fotos von den Schäden zur Beweissicherung
Sturzfluten können immer wieder auftreten. Beseitigen Sie daher erkannte Schwachstellen schnellstmöglich
Wie auch Starkregenereignisse lassen sich auch Hochwasser nicht durch Sie als Bürgerinnen und Bürger verhindern. Häufig betrifft es diejenigen, welche unmittelbar an Flüssen und größeren Gewässern leben oder im Bereich von Straßengräben oder Entwässerungsbecken ihren Besitz haben.
Hochwasser können verschiedenste Ursachen haben. Sie können als Folge von Dauer- oder Starkregenereignissen im näheren Umfeld auftreten, sie können ihre Ursache allerdings auch fern ab der Samtgemeinde Meinersen haben. Starke Schneeschmelze im Harz lässt die Oker regelmäßig kurze Zeit später über die Ufer treten, anhaltende Niederschläge in Sachsen-Anhalt lassen die Aller nach einiger Zeit ansteigen. Häufig kommt es auch zu unglücklichen Kombinationen verschiedener kleinerer Ursachen.
All diese Faktoren können als Resultat ein Hochwasser in der Samtgemeinde Meinersen haben.
Vor einem Hochwasser sollten sich vor allem diejenigen besonders schützen, welche in der Nähe von Aller und Oker leben. Ein Hochwasser in Ortschaften ohne Flussnähe ist ausgeschlossen. Die Häufigkeit von Hochwassern und auch die Intensität werden im Zuge des Klimawandels zunehmen. Dadurch entstehen nicht nur unmittelbare Gefahren durch die Wassermassen. Häufig entstehen viele Schäden durch Treibgut oder durch mitgeführten Schlamm, Fäkalien oder sogar Chemikalien. Nach einem Hochwasser können starke Verunreinigungen und auch Krankheitserreger zurückbleiben. Wie können potenziell Betroffene Vorsorge treffen und was ist im Falle eines Hochwassers zu tun?
Informieren Sie sich vor dem Kauf oder der Anmietung von Grundstücken und Gebäuden bei der Samtgemeinde Meinersen, ob diese in einem von Hochwasser gefährdetem Gebiet liegen
Informieren Sie sich bei Fachfirmen über vorbeugenden Überschwemmungsschutz
Achten Sie beim Bau auf ein ausreichendes Eigengewicht des Hauses, um ein Aufschwimmen zu verhindern. Sichern Sie Heizöl- und Gastanks gegen ein sogenanntes „Aufschwimmen“
Besorgen Sie wasserfeste Sperrholzplatten sowie Silikon zum Abdichten von Türen und Fenstern sowie Sandsäcke (Sandsäcke können, wenn Sie aus entsprechendem Material sind lange leer gelagert werden und im Fall der Fälle durch Sand gefüllt werden)
Bewahren Sie wichtige Dokumente besser in oberen Etagen auf
Installieren Sie die Elektroverteilung und Gasheizungsanlagen in ausreichender Höhe
Schützen Sie Ihr Haus vor eindringendem Kanalisationswasser durch Einbau einer Rückstausicherung
Durch Einbau einer Hebeanlage können Sie das Abwasser auch gegen einen Wasserrückstau abführen
Bauen Sie einen Pumpensumpf in den Keller ein und halten Sie eine Abwasserpumpe bereit
Versichern Sie nach Möglichkeit Gebäude und Hausrat, da Schäden trotz staatlicher und privater Vorsorgemaßnahmen entstehen können – Schäden durch Hochwasser müssen häufig extra abgesichert werden
Direkt vor einem Hochwasser sollten entsprechende Warnungen von Behörden erfolgen. Behalten Sie bei Flüssen den Pegel auch selbst im Blick. Informieren Sie sich über das angekündigte Wetter sowie die angekündigten Pegelstände. Räumen sie nah am Fluss gelegene Bereiche.
Schalten Sie frühzeitig den Strom für die Gebäudeteile und Räume ab, die vom eindringenden Wasser gefährdet sind
Versuchen Sie anderen zu helfen. Bringen Sie Kinder und ältere Menschen in Sicherheit
Meiden Sie hochwassergefährdete Räume, Uferbereiche und überflutete Straßen
Beachten Sie zwingend Absperrungen
Wählen Sie bei einem Notfall den Notruf der Feuerwehr (112) – beachten Sie, dass Ihnen in solchen Lagen ggfs. nicht sofort geholfen werden kann. Bei kleineren Wasserständen sollten Sie sich selbst helfen
Überprüfen Sie das Gebäude auf Schäden und dokumentieren Sie diese
Trocknen Sie betroffene Bereiche so schnell wie möglich
Lassen Sie Ihr Gebäude überprüfen
Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser. Ziehen Sie Ihre Schlüsse und versuchen Sie beim nächsten Mal entsprechende Vorkehrungen zu treffen.
Viele weitere Informationen, wie Sie sich selbst und andere vor Wasser schützen können, erhalten Sie auch beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Unter https://www.bbk-bund.de erhalten Sie viele wichtige und interessante Informationen zur Vorsorge bei Katastrophen und nicht alltäglichen Ereignissen.
Für den Fall der Fälle ist die Samtgemeinde Meinersen für Sie da! Ein entsprechender Stab wird sich um die Bewältigung der Lage so gut es geht kümmern. Nicht zuletzt die vielen freiwilligen Feuerwehren in der Samtgemeinde Meinersen sorgen so 365 Tage im Jahr für Ihren Schutz.
Die Vorsorgemaßnahmen der Samtgemeinde sowie die mögliche Bewältigung von Hochwasser- und Starkregenereignissen werden in den nächsten Ausgaben des Mitteilungsblattes erläutert. Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich gerne an die Verwaltung. Diese wird die Fragen sammeln und in den nächsten Ausgaben entsprechende Antworten geben.
In diesem Sinne bleiben Sie wachsam und gut vorbereitet. Nur gemeinsam sind wir stark!